Forschungsprojekt »Konstruktionsinhärente Denkmalwerte« startet
Zum 1. April 2024 startet am Internationalen Heritage Zentrum das Projekt »Würdigung und Vermittlung konstruktionsinhärenter Werte. Denkmaltheoretische und -praktische Herausforderungen im Umgang mit Ingenieurleistungen der Hochmoderne« – kurz: »Konstruktionsinhärente Denkmalwerte«.
Es ist Teil der zweiten Förderphase des DFG-Schwerpunktprogramms 2255 »Kulturerbe Konstruktion«. Im Fokus des Projekts stehen die immateriellen, da konstruktionsinhärenten Werte, die das materielle Kulturerbe Konstruktion hervorbringen. Diese Werte, die auf konstruktionsspezifischem Wissen, bautechnischen Verfahren oder Innovationen beruhen, werden bislang nicht oder nur unzureichend denkmalkundlich erfasst und für Erhaltungsbegründungen herangezogen. Grundsätzliches Ziel des Projektes ist es daher, die Methodiken und Praktiken zur Erfassung, Bewahrung und die Vermittlung dieser bauwerksimmanenten Werte denkmaltheoretisch zu fundieren bzw. (weiter) zu entwickeln.
Das Projekt versteht sich dabei als ein Querschnittsvorhaben innerhalb des Schwerpunktprogramms 2255 »Kulturerbe Konstruktion«, bezieht die Ergebnisse der ersten Förderphase ein, soll eigene Ergebnisse in das Gesamtprojekt einspeisen und Anregungen aus den laufenden Einzelprojekten weiterentwickeln. Darüber hinaus zielt das Vorhaben auf den Transfer von und in die einschlägige Fachdiskussion.
Es gilt, die Forschungsfelder des Kulturerbes Konstruktion mit den Heritage-Debatten zu verknüpfen und so die aktuellen Theoriediskussionen und Fragestellungen für den Schwerpunktprogramm-Bereich fruchtbar zu machen. Auf diese Weise soll im Bereich der Konstruktionswissenschaften ein grundlegendes Verständnis für anders fokussierte Bewertungen ihrer Objekte in den verschiedenen Disziplinen gefördert werden. Zugleich soll das Thema Kulturerbe Konstruktion verstärkt in die Debatten von Denkmalpflege und Heritage eingebracht und diese um den Wissensschatz des Konstruktionserbes bereichern. Schließlich soll durch gezielten Vermittlungsstrategien für eine Erweiterung des denkmalkundlichen Instrumentariums sensibilisiert und eine Präzisierung der in den Denkmalgesetzen genannten wissenschaftlichen Gründe für Denkmal-Erhalt angeregt werden.
Das Projekt wird von Sen.-Prof. Dr. Hans-Rudolf Meier und Dr. des. Kirsten Angermann geleitet (Professur Denkmalpflege und Baugeschichte). Jonatan Anders komplettiert das Team ab Mitte April als Doktorand. Zudem besteht eine Kooperation mit Prof. Dr. Silke Langenberg (Professur Denkmalpflege und Konstruktionserbe, ETH Zürich).
Weitere Informationen: https://www.uni-weimar.de/de/universitaet/struktur/wissenschaftliche-einrichtungen/ihz/forschung/forschungsprojekte/
Zum Schwerpunktprogramm-Projekt: www.kulturerbe-konstruktion.de