Bauhaus-Universität Weimar festigt Kooperation mit University of Battambang, Kambodscha
Mitte März unterzeichneten die Bauhaus-Universität Weimar sowie die University of Battambang, Kambodscha, im Rahmen der Abschlusspräsentation des Projekts »Integrated Resources Management Battambang (iReBa)« ein »Memorandum of Understanding«.
Der Unterzeichnung war eine seit 2013 bestehende internationale Projekt-Kooperation vorausgegangen, die zwischen der Professur Siedlungswasserwirtschaft an der Fakultät Bauingenieurwesen und dem Institut für Europäische Urbanistik an der Fakultät Architektur und Urbanistik an der Bauhaus-Universität Weimar sowie der University Battambang ins Leben gerufen wurde.
Ziel des Projektes »iReBa« war es, den beteiligten deutschen und kambodschanischen Studierenden am Beispiel der Stadt Battambang zu zeigen, wie Stadtplanung und integrierte Infrastrukturentwicklung miteinander kombiniert werden sollten, um nachhaltige städtische Infrastruktur-Systeme zu entwickeln. Wichtig war dabei auch die Integration der örtlichen sozialen Bedingungen, wie Armut, Korruption, niedriges Bildungsniveau und Arbeitslosigkeit.
Battambang ist die zweitgrößte Stadt in Kambodscha, besitzt ein enormes wirtschaftliches Potenzial und liegt an einer der Hauptverkehrsstraßen des Landes. Das Abwassersystem des Stadtzentrums stammt aus der Kolonialzeit und wurde nicht oder nur wenig an die stetig wachsenden Stadtstrukturen angepasst. Daher verschmutzen undichte Toilettenanlagen das Grundwasser oder werden während der Regenzeit regelmäßig überflutet.
Grundsätzlich sind weniger als 70 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt an das zentrale Trinkwassersystem angeschlossen oder haben Zugang zu Toiletten. Die Schaffung eines funktionierendes Abfallwirtschaftssystem mit Recycling und ordnungsgemäßer Entsorgung sind weitere Herausforderungen für die Stadtverwaltung in Battambang. Es fehlt in weiten Teilen der Stadt an diesen grundlegenden Infrastruktursystemen.
Um Lösungsvorschläge für diese fehlenden Infrastruktursysteme erarbeiten zu können, teilten die Organisatoren das Projekt in einen theoretischen Teil, der sowohl in Kambodscha und Deutschland stattfand und den Studierenden die Grundlagen des nachhaltigen städtischen Ressourcenmanagements vermittelte. Im zweiten praktischen Teil entwickelten die Studierenden vor Ort in Battambang ein modellhaftes Konzept für angepasste und integrierte Infrastruktur (Wasser, Abwasser, Abfall als Ressource) nach modernen Gesichtspunkten.
Mit dem »Memorandum of Understanding« verständigten sich beide Partner zu einer Kooperation über das aktuelle Projekt hinaus, um die Zusammenarbeit zwischen deutschen und kambodschanischen Studierenden und Forschern zu vertiefen und internationale Netzwerkstrukturen auszubauen.
Das Projekt und die Ergebnisse können auf dem Blog http://ipit-news.blogspot.de nacherlebt werden.
Kontakt:
Bauhaus-Universität Weimar
Professur Siedlungswasserwirtschaft
Dipl.-Ing. Jürgen Stäudel
Tel: +49 (0) 36 43/58 46 19
E-Mail: juergen.staeudel[at]uni-weimar.de