»Bewegung und Stillstand« – Wanderausstellung erzählt vom letzten Studienjahr in der DDR
Eine Ausstellung im Foyer der Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar beleuchtet eine prägende Phase der jüngeren deutschen Geschichte und zeigt vom 15. Januar bis 25. Februar 2025 Fotografien und Dokumente aus dem letzten Studienjahr vor dem Mauerfall 1989.
In einer Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche standen Studierende in der DDR zwischen zwei Welten. Auf der einen Seite herrschten die ideologischen Vorgaben des sozialistischen Staates, auf der anderen Seite wuchsen die Hoffnungen auf Freiheit, Wandel und ein Leben jenseits der strikten politischen Kontrolle. Anhand ausgewählter Themen zeigt die Ausstellung den Alltag und die Herausforderung der Studierenden in der DDR: Wie prägten politische Vorgaben den Studienalltag? Welche Rolle spielte das Bildungssystem bei der Vorbereitung auf das Berufsleben? Und wie beeinflussten die zunehmenden gesellschaftlichen Proteste die Lebens- und Zukunftsperspektiven der Studierenden? Einblicke in den studentischen Alltag geben die widersprüchlichen Gefühle von Unsicherheit und Hoffnung wieder, die das Leben der jungen Menschen in ihrem Studienjahr prägten – einem Jahr, das am Ende in den Zusammenbruch der DDR und die Wiedervereinigung mündete.
Die Wanderausstellung ist ein gemeinsames Projekt der Universitäten Chemnitz, Halle/Saale, Jena, Leipzig, Magdeburg und Weimar. Die Ausstellungseröffnung in Weimar wird begleitet durch ein abendfüllendes Programm. So hält die Schriftstellerin und Hochschullehrerin Ines Geipel den Eröffnungsvortrag »Zwischen Sputnikverbot und Mauerfall – Studentisches Leben im Kontrollverlust eines Staates«. Als Studentin in Jena erlebte Geipel diese Phase des politischen Umbruchs am Ende der DDR mit. An den Vortrag schließt sich ein Podiumsgespräch an, in welchem Geipel mit dem Historiker Justus H. Ulbricht über die »Generation Mauer« diskutiert, jene Generation, die in einem von Mauer und Stacheldraht begrenzten Land voller Sehnsucht nach Veränderung aufwuchs. Mit dieser Darstellung studentischer Lebenswelten am Ende der DDR wird ein vergleichender Blick für die heutigen Studierenden möglich.
Die Ausstellung möchte der nachwachsenden Generation insbesondere die Gefahren eines ideologischen Hochschulsystems vor Augen führen und zum Nachdenken über Diktatur und Demokratie anregen.
Ausstellung
»Bewegung und Stillstand - Das letzte Studienjahr in der DDR«
15. Januar bis 25. Februar 2025
Bauhaus-Universität Weimar
Foyer der Universitätsbibliothek
Steubenstraße 6, 99423 Weimar
Eröffnung
15. Januar 2025, ab 17 Uhr
Weitere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie unter: www.studienjahr1988.de
Programm zur Eröffnung
17 Uhr
Begrüßung: Prof. Peter Benz / Präsident Bauhaus-Universität Weimar
17.10 Uhr
Einführung in das Thema: Dr. Christiane Wolf, Martin Bülling / Archiv der Moderne Weimar
17.20 Uhr
Eröffnungsvortrag: »Zwischen Sputnikverbot und Mauerfall - Studentisches Leben im Kontrollverlust eines Staates«, Prof. Ines Geipel, Schriftstellerin und Hochschullehrerin
17.40 Uhr
Podiumsgespräch: »Die Generation Mauer?« – Prof. Ines Geipel und Dr. Justus H. Ulbricht, Historiker und Germanist
18.15 Uhr
Empfang und Führung durch die Ausstellung
Kontakt
Dr. Christiane Wolf und Martin Bülling, Archiv der Moderne / Universitätsarchiv der Bauhaus-Universität Weimar, E-Mail: archiv[at]uni-weimar.de