Erfolg für die Bauhaus-Universität Weimar – Standortentwicklung Coudraystraße schreitet voran
Für Studierende und Lehrende an der Fakultät Bauingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar sollen sich die Arbeits- und Studienbedingungen durch ein großangelegtes Bau- und Sanierungsvorhaben des Landes in Zukunft deutlich verbessern. Die »Standortentwicklung Coudraystraße« sieht eine grundlegende Sanierung des Fünfgeschossers in der Coudraystraße 7 sowie den Neubau eines funktionalen Laborkomplexes in der Coudraystraße 13D vor.
»Mit der Standortentwicklung in der Coudraystraße wird dem Handlungsbedarf, der nach mehr als vierzig Jahren ohne Sanierungsmaßnahmen besteht, Rechnung getragen«, erklärt Dr. Horst Henrici, Kanzler der Bauhaus-Universität Weimar. Die bauliche Entwicklung des Standortes, in dem die Fakultät Bauingenieurwesen beheimatet ist, zielt vor allem auf eine bedarfsgerechte Verbesserung der Unterbringungs- und Arbeitsbedingungen in Forschung und Lehre. Diesem Anliegen wird durch eine grundhafte Modernisierung der »C7« sowie den Neubau eines Laborgebäudes in der Coudraystraße 13D mit etwa 2.000 Quadratmeter Nutzfläche begegnet.
»Vor dem Hintergrund der logistisch herausfordernden Aufgaben, die nun auf uns zukommen, können wir auf eine gute Zusammenarbeit mit der Hochbauverwaltung zurückblicken. Wir sind zuversichtlich, dass wir die Bauabschnitte termingerecht abschließen können«, betont Henrici. Die Bau- und Sanierungsarbeiten sollen in Regie des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr ab 2020 beginnen, die Fertigstellung und Übergabe an die Universität ist für 2023 vorgesehen. Für das Bauvorhaben hat das Land Thüringen im neuen Doppelhaushalt über 25 Millionen Euro eingeplant. Für einen zweiten Bauabschnitt hoffe man erneut auf die Unterstützung des Landes, der die Coudraystraße 11 bis 13 betreffen würde.
Heilbronner Architekt gewinnt Planungswettbewerb für Laborgebäude
Für die Planungsaufgabe des Laborgebäudes Coudraystraße 13D hatte das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft im Sommer dieses Jahres einen Architekturwettbewerb ausgelobt, dessen Preisträger am Freitag, den 26. Oktober 2018, im Schießhaus in Weimar verkündet wurde. Der mit 25.000 Euro dotierte erste Preis ging an den Architekten Gildo Eisenhart aus Heilbronn. Das Preisgericht unter Vorsitz des Erfurter Architekten und Stadtplaners Professor Ulf Hestermann hatte zuvor 45 eingereichte Entwürfe bewertet.
Der Kunstgriff des erstplatzierten Entwurfs sei, so hob das Preisgericht hervor, die Grundstücksbreite maximal auszunutzen und damit die Höhe des Gebäudes auf drei Obergeschosse zu begrenzen, so dass die Trauflinie des Neubaus jene des Altbaus annähernd aufnehme. Der Entwurf sieht vor, dass das Untergeschoss über einen an drei Seiten umlaufenden Lichtgraben und den Innenhof belichtet wird. Der innere Kern wird abgesenkt, um die geforderte größere Raumhöhe für Labore zu garantieren. Die Obergeschosse verfügen in einer Dreibundanlage mit umlaufendem inneren Gang über gut belichtete und funktional organisierte Labore an der Außenseite sowie Labore im Kern, die sich um den Lichthof gruppieren. Die Fassade des Gebäudes sieht eine Glashaut mit vorgeblendeten horizontalen Betonstreifen und integrierten Sonnenschutzlamellen vor. Das Erscheinungsbild sei insgesamt, so die Preisrichter, »sehr kraftvoll, zugleich auch von einer gewissen Uniformität geprägt.«
Nachhaltiges Bauen und energetische Modernisierung im Fokus
»Durch die lange Tradition der Bauhaus-Universität als Baufachschule, Architekturfachschule sowie Ingenieursschule hat das Bauen für uns eine besondere Bedeutung. Auch vor dem Hintergrund des kulturellen Erbes, das wir mit unseren Gebäuden als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes an unserer Universität bewahren, müssen und wollen wir höchsten Qualitätsanforderungen gerecht werden«, skizziert Präsident Prof. Dr. Winfried Speitkamp die anstehenden Herausforderungen. Im Zuge der Standortentwicklung in der Coudraystraße wird vor allem die energetische Modernisierung im Fokus stehen. Um einen nachhaltigen Betrieb der Gebäude zu gewährleisten, sollen diese einen neutralen CO2-Primärenergiebedarf aufweisen, also gleich viel oder mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen.