Internationale Studierende präsentieren vielschichtige Werkschau zu Holocaust und Zweitem Weltkrieg in der Redoute des DNT
Studierende der Studiengänge Visuelle Kommunikation und Medienkunst / Mediengestaltung haben sich auf künstlerische Weise mit individueller und kollektiver Erinnerung an den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg auseinandergesetzt. In mehreren Projekten und Kursen erschufen sie Filme, Videocollagen, Szenenbilder und Drehbuchprojekte. Unter dem Titel »Morgen ist heute gestern« präsentieren die Studierenden ihre Arbeiten im Rahmen der Themenwoche »Ressource Erinnerung« des Deutschen Nationaltheaters und Staatskapelle Weimar in der Redoute.
Vom Einsatz Künstlicher Intelligenz bis zu Experimenten mit historischem Material und persönlichen Geschichten – in insgesamt fünf Kursen haben die Studierenden das Thema »Erinnerung« be- und hinterfragt. Im Kurs »The Writers Room – kollaboratives Drehbuchschreiben mit KI« entwickelten internationale Studierende der Informatik und der Visuellen Kommunikation einen digitalen, KI-basierten Drehbuchassistenten und arbeiteten gemeinsam an Drehbüchern. Der Gestaltungsprozess berührt das Thema Erinnerung einerseits durch den Produktionsprozess selbst, als auch durch die Studierenden, die persönliche Erinnerungen, teilweise mit Migrationserfahrungen, zum Ausgangspunkt der Zusammenarbeit mit der Künstlichen Intelligenz gemacht haben.
Im Kurs »VERGESSEN« ging es darum, sich filmisch mit den Themen Erinnerung und Vergessen in Bezug auf den Holocaust und den Zweiten Weltkrieg zu beschäftigen. Das Ergebnis sind neun unterschiedliche Arbeiten mit teilweise sehr persönlichen, biografischen Auseinandersetzungen. Die Ausstellung »Jugend im Blick« lädt beispielsweise dazu ein, Platz in einem Klassenzimmer zu nehmen und gemeinsam zu reflektieren, wie der eigene erste Kontakt mit dem Nationalsozialismus stattgefunden hat. Lena Tassler zeigt mit »Hinter den Gardinen« ein filmisches Portrait ihrer Großmutter. Beim Blättern durch staubige Fotoalben erfahren die Besucher*innen von Traumatisierung durch Krieg und Flucht, der Emanzipation aus einer klaustrophobischen Ehe und spüren, wie die Geschichte der Großmutter in die nachfolgenden Generationen wirkt.
Im Kooperationsprojekt des Fachbereichs Animationskunst »Correspondences on WWII Memories« sind Studierende aus Weimar mit Kommiliton*innen aus Graz und Roubaix zusammengekommen. In nur zwei Wochen haben sie acht Animationsfilme produziert – inspiriert von Geschichten über Menschen und Orte ihrer Heimatstädte, die vom Zweiten Weltkrieg geprägt wurden. Im Kurs »Szenenbild / Kamera und Lichtsetzung« entwarfen und konstruierten die Studierenden einen Studiobau, der als Kulisse für ihre Filme diente. In der Redoute zeigen sie das Studio als Rauminstallation, in der sie ihre Arbeiten und die vielschichtigen Perspektiven zeigen. Drei weitere Arbeiten aus dem Kurs »KI und Videocollage« komplettieren die umfangreiche Werkschau der Studierenden aus dem Bewegtbild-Bereich an der Fakultät Kunst und Gestaltung. Der Eintritt ist frei.
Die Werkschau »Morgen ist heute gestern« ist Teil der Themenwoche »Ressource Erinnerung« zur Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkrieges des Deutschen Nationaltheaters und Staatskapelle Weimar. Die Themenwoche wird in der Bildungsagenda NS-Unrecht von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und dem Bundesministerium der Finanzen (BMF) gefördert. Das Projekt »Correspondences on WWII Memories« wurde gefördert durch die Thüringer Staatskanzlei, das Deutsch-Französische Jugendwerk, die Kunstuniversität Graz und Erasmus+.
»Ressource Erinnerung«
Themenwoche des DNT zur Befreiung des Konzentrationslagers Buchenwald und dem Ende des Zweiten Weltkrieges
29. März bis 6. April 2025
Programm unter: http://www.nationaltheater-weimar.de/de/programm/ressource-erinnerung.php
Morgen ist heute gestern – Werkschau von Gestaltungsstudierenden
Freitag, 4. April 2025
18 Uhr: Eröffnung der Ausstellung
anschließend: Lesung der Drehbücher
20 Uhr: Filmvorführung im großen Saal
Ort:
Redoute
Ettersburger Straße 61
99427 Weimar
Der Eintritt zur Werkschau ist frei.
Für Rückfragen steht Ihnen gern Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät Kunst und Gestaltung, telefonisch unter +49 / 36 43 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold[at]uni-weimar.de zur Verfügung.