Rückblick auf den Wissenschaftstag 2019
Mit einem zukunftsweisenden Gastvortrag, erhellenden Einblicken in die Arbeit des wissenschaftlichen Nachwuchses und erstmals auch einer Podiumsdiskussion mit Professorinnen und Professoren aller vier Fakultäten beging die Bauhaus-Universität Weimar das zehnjährige Jubiläum des Wissenschaftstags. Die Veranstaltung bot einen hervorragenden Rahmen, um interdisziplinär über weitere Entwicklungen in Forschung und Wissenschaft an der Bauhaus-Universität Weimar zu diskutieren.
Ein bis auf den letzten Platz gefüllter Saal erwartete Prof. Dr. Ursula Eicker zu ihrem Gastvortrag, der die Veranstaltung eröffnete. Eicker reiste für ihren Vortrag aus Montréal an, wo sie an der Partner-Universität Concordia University Montréal im Rahmen des »Canada Excellence Research Chair for Next Generation Cities« forscht. In ihrem Vortrag zum Thema »Besser Leben in Städten der nächsten Generation« zeigte sie zunächst auf, vor welchen Herausforderungen Städte in Zeiten des Klimawandels stehen, und zeichnete dann ein lebhaftes Bild, wie »wirklich intelligente Städte« und deren Infrastruktur aussehen und funktionieren können. Zum Abschluss hob Prof. Eicker hervor, dass man im Hinblick auf den »Versuch, utopische Visionen über neue Formen des urbanen Lebens zu entwickeln«, auch heute noch vom Bauhaus lernen könne.
Im zweiten Teil der Veranstaltung sorgte in diesem Jahr eine von Präsident Prof. Dr. Winfried Speitkamp moderierte Podiumsdiskussion mit dem Thema »Wer setzt die Agenda in der Forschung?« für regen Austausch über die Freiheit der Wissenschaft. Das Podium, bestehend aus Prof. Dr. Barbara Schönig (Fakultät Architektur und Urbanistik), Prof. Andreas Mühlenberend (Fakultät Kunst und Gestaltung), Prof. Dr. Uwe Plank-Wiedenbeck (Fakultät Bauingenieurwesen) und Prof. Dr. Andreas Ziemann (Fakultät Medien), diskutierte, inwiefern die wissenschaftliche Freiheit durch den Einfluss politischer Trends, die Forderung nach einer breiteren Wissenschaftskommunikation, aber auch durch das universitäre Finanzierungssystem Einschränkungen erfährt. Auf Speitkamps zugespitzte Frage, ob die freie Wissenschaft am Ende sei oder noch Hoffnung bestünde, vereinten sich die Vertreterinnen und Vertreter aller vier Fakultäten jedoch auf der optimistischen Seite. Die Diskutierenden betonten, dass ihre Positionen als Professorinnen und Professoren den Freiraum bieten, ihre Forschung intrinsisch motiviert auszurichten. Gleichzeitig gehe damit jedoch die Verantwortung einher, diese Freiheit auch dem wissenschaftlichen Nachwuchs zu ermöglichen.
Inhaltlich ergänzt wurde die Veranstaltung durch die 90-sekündigen Elevator Pitches der zehn Teilnehmenden des Nachwuchswettbewerbs der Bauhaus Research School, in denen der wissenschaftliche Nachwuchs seine Forschungsprojekte präsentierte, die zuvor als Poster eingereicht wurden. Am Ende wurden fünf Teilnehmende ausgezeichnet: Aryan Khosravani (Jurypreis: Bestes Poster), Bita Rezazadegan (Publikumspreis: Bestes Poster), Jorge López (Jurypreis: Bester Pitch), Dominic Dives (Publikumspreis: Bester Pitch) und Michael Braun (Gesamtpreis der Jury: »Wissenschaftskommunikation«). Mehr zum Wettbewerb: www.uni-weimar.de/postercontest
Wie bereits im vergangenen Jahr wurden auf dem Wissenschaftstag außerdem die Hochschulpreise verliehen. In diesem Jahr wurden vier Studierende und drei Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler für ihre hervorragenden wissenschaftlichen und künstlerisch-gestalterischen Arbeiten ausgezeichnet.
Hochschulpreise für Studierende gingen an:
Caroline Harre, Fakultät Architektur und Urbanistik
Masterarbeit: »Bauhaus 2019: Ermittlung thermischer Eigenschaften der Gebäudehülle mittels Thermografie; Fallstudie Bauhaus-Campus«
Patricia Peralta Abadia, Fakultät Bauingenieurwesen
Masterarbeit: »A Semantic Model for 3D Concrete Printing«
Lara Weller, Fakultät Kunst und Gestaltung
Semesterprojekt: »72/19/chitosan«
Joshua Reibert, Fakultät Medien
Masterarbeit: »Touch-based Information, Visualization on Display Walls«
Die Hochschulpreise für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler gingen an:
Antonia Herten, Fakultät Architektur und Urbanistik
Promotion: »Zwischennutzung in der Projektentwicklung - Immobilienleerstand und Brachflächen im Stadtraum«
Tobias Wätzel, Fakultät Bauingenieurwesen
Promotion: »Der anaerobe Abbau von Arzneimitteln in Schwarzwasser«
Stephan Beck, Fakultät Medien
Promotion: »Immersive Telepresence Systems and Technologies«
Bereichert wurde der Wissenschaftstag durch zwei Ausstellungen: Die Promotionsausstellung »Insight into research« mit audio-visuellen Einblicken in den Forschungsalltag von Promovierenden und einer Ausstellung mit erfolgreichen Forschungsprojekten, die in den letzten zehn Jahren dank der Unterstützung durch den Anschubfond initiiert werden konnten.