Das Design-Build-Projekt »Freibad-Kolonnade« ist am 27. September 2023 mit dem 2. Preis im Thüringer Umweltpreis 2023 ausgezeichnet worden. Das Vorhaben wurde von der Juniorprofessur Konstruktives Entwerfen und Erproben der Bauhaus-Universität Weimar für die südthüringischen Gemeinde Rippershausen initiiert. Im Wettbewerb um vorbildlichen Einsatz für Klimaschutz und Ressourceneffizienz setzte es sich erfolgreich gegenüber mehr als 40 eingereichten Projekten durch.
Architekturstudierende haben für die Gemeinde Rippershausen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen ein Dach entwickelt, das als verbindendes Element zwischen Ort und Freibad dient. Mit dem als Kolonnade angelegten Dach haben sie das regionalspezifische Thüringer Fachwerk neu interpretiert. Die in zwei Bauabschnitten realisierte 42 Meter lange Kolonnade dient der Dorfgemeinschaft als dauerhaftes Zentrum, Treffpunkt sowie Veranstaltungsort und dem Freibad als großzügiger Eingangsbereich, Kiosk sowie Schattenspender.
Das Vorhaben zeigt exemplarisch auf, wie die wenigen zur Verfügung stehenden Ressourcen im ländlichen Raum genutzt werden können, um für einen generationsübergreifenden Zusammenhalt zu sorgen, ein kulturelles und sportliches Zentrum zu schaffen und damit eine Vision für diese von Abwanderung geprägten Orte zu entwickeln. Das Projekt hebt dabei nicht nur das kreative Potenzial der Studierenden hervor, sondern auch den Beitrag der Professur zur Förderung von gemeinwohlorientierten und innovativen Bauvorhaben.
Die Jury würdigte besonders, dass die Bauindustrie für das rezyclierbare Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen sensibilisiert wird sowie Transportwege reduziert und lokale Wirtschaftskreisläufe gestärkt werden.
Hintergrund Thüringer Umweltpreis
Der Schutz und Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen für heutige und künftige Generationen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Dazu bedarf es einer Lebens- und Wirtschaftsweise, welche die natürlichen Ressourcen schont. Um auf vorbildhafte Aktivitäten aufmerksam zu machen, die zur Nachahmung anregen und den Umweltschutzgedanken in Thüringen in herausragender Weise verfolgen, verleiht das Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz den Thüringer Umweltpreis.
Der Thüringer Umweltpreis wird 2023 zum siebten Mal vergeben und ist mit insgesamt 10.000 Euro sowie einem von der Sparkassen-Finanzgruppe Hessen-Thüringen finanzierten Sonderpreis in Höhe von 4.000 Euro dotiert. Er steht in diesem Jahr unter dem Motto »Ressourcen teilen«. Teilnahmeberechtigt sind Einzelpersonen oder Personengruppen, Unternehmen, Vereine und Verbände, Bürgerinitiativen, Kommunen und kommunale Partnerschaften aus Thüringen.
Weitere Informationen zum Thüringer Umweltpreis:
http://www.thueringer-umweltpreis.de
Hintergrund Design-Build-Projekte an der Juniorprofessur Konstruktives Entwerfen und Erproben
Die Juniorprofessur Konstruktives Entwerfen und Erproben stellt in einem interdisziplinären Ansatz praktische Erfahrungen und gesellschaftliche Mitgestaltung in den Fokus. In so genannten Design-Build-Projekten liegen alle Phasen bei der Realisierung eines Bauwerkes von der konzeptionellen Entwicklung, über den Entwurf bis hin zur Ausführung in einer Hand. Die studentischen Ideen werden also auch tatsächlich im Maßstab 1:1 umgesetzt.
Die Bandbreite der studentischen Design-Build-Projekte an der Juniorprofessur unter Leitung von Vertr.-Prof. Dr.-Ing. Stephan Schütz geht von temporären Objekten auf dem Universitätscampus bis hin zu dauerhaft genutzten Bauwerken für öffentliche Einrichtungen. Dabei wird besonderer Wert auf nachhaltige Bauweisen und den Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen gelegt mit Fokus auf Verbindung von praxisorientierten Entwurfsarbeiten mit sozialem Engagement.
Für Rückfragen steht Ihnen Gabriela Oroz, Referentin für Fakultätsmarketing, Fakultät Architektur und Urbanistik, gern zur Verfügung (per E-Mail unter gabriela.oroz[at]uni-weimar.de, telefonisch unter +49 (0) 36 43 / 58 31 15).
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