Programm

Schreiben und Lesen sind durch digitale Technologien in Bewegung und transformieren sich stetig. Die Werkzeuge, die Artikulationsformen und auch die Akteur*innen des Denkens verändern sich. Die Bauhaus-Universität Weimar erwartet Sie zur Leipziger Buchmesse in von einem interdisziplinären Studierendenteam gestalteten Raum, in dem diese Transformation dezidiert sichtbar und erfahrbar wird. 

Wann?Wer & was?
Donnerstag, 21. März 2024
14 bis 15 Uhr

Auftaktgespräch zur Transformation literarischer Praktiken
Mitwirkende: Gianluca Pandolfo, Prof. Jakob Hüfner, Marcel Gohsen
Moderation: Dr. Simon Frisch

In diesem Auftaktgespräch am Eröffnungstag der Leipziger Buchmesse diskutieren Lehrende der Bauhaus-Universität Weimar unter dem Titel »Neues Schreiben - Neues Lesen« mit den Besucher*innen ihre Positionen und wollen herausfinden, wie neue literarische Praktiken Lehr-, Gestaltungs- und Lernprozesse beeinflussen.

Freitag, 22. März 2024
14 bis 15 Uhr

Reading Sources, Writing Stories
Mitwirkende: Dr. Katrin Richter, Dr. Simon Frisch

»Diese Geschichte ist eine wahre Geschichte. Sie erzählt von Else Goldschmidt, der ersten Börsenmaklerin der Welt. 1898 in Berlin geboren, stirbt sie 1975 in Johannesburg. Zwischen beiden Ereignissen liegen siebenundsiebzig Jahre eines außergewöhnlichen Lebens. Durch einen Zufallsfund kam ihre Geschichte ans Tageslicht, die 2023 erstmals veröffentlicht wurde«, berichtet Katrin Richter von ihrer Arbeit an „Else's Story“ und ihrem Rechercheprozess zur ersten Börsenmaklerin der Welt. 

Mit Blick auf unser Thema »Neues Lesen – Neues Schreiben« wollen wir erfahren, wie die Autorin Quellen neu gelesen und damit Elses Geschichte neu be- und geschrieben hat.

Freitag, 22. März 2024
16 bis 17 Uhr

Schreib-Ort Universität
Mitwirkende: (apl.) Prof. Dr. Peter Braun, Dr. Simon Frisch

»Wie viel Freiheit benötigt die Entfaltung einer eigenen Schreibweise, und wieviel Freiheit ermöglicht sie? Wie können Fertigkeiten geschult werden, die zu einer kritischen Schreibhaltung führen? Wie kann Schreiben als wissenschaftliche und künstlerische Erkenntnissuche fungieren?« – solche und weitere Frage erkundet Simon Frisch, Vizepräsident für Lehre und Lernen an der Bauhaus-Universität Weimar. Im Gespräch mit Peter Braun, Leiter des Schreibzentrums »Schreiben-Lernen« an der Friedrich-Schiller-Universität Jena, diskutiert er die Auswirkungen generativer KI auf literale Praktiken im Lehr- und Lernkontext und wie Universitäten die Gründung von Autor*innenschaft unterstützen können.

Samstag, 23. März 2024
14 bis 15 Uhr

Algorithmen und Autor*innenschaft
Mitwirkende: Dr. Alexander König, Prof. Dr. Benno Stein, Dr. Simon Frisch
Moderation: Dr. Nicole Baron

»Wie verändert sich die Rolle der Menschen im Verhältnis zu ihren Werkzeugen? Wer trägt die Verantwortung wofür und welche kreative Kraft lässt sich für Gesellschaft und Gemeinschaft nutzen?« – diese und ähnliche Fragen stehen im Mittelpunkt der Forschung und Lehre von Alexander König, Künstlerischer Mitarbeiter an der Professur ýGestaltung Medialer Umgebungen«. Im Gespräch mit Benno Stein, Leiter der Arbeitsgruppe »Intelligente Informationssysteme«, möchte die Runde Möglichkeiten und Grenzen maschinellen Lernens sowie dessen ethische Implikationen beleuchten.

Sonntag, 24. März 2024
14 bis 15 Uhr

Menschen und Maschinen
Mitwirkende: Dr. Moritz Hiller, Moritz Wehrmann
Moderation: Dr. Nicole Baron

»Die doppelte Standardannahme, […] – dass nämlich alles Geschriebene erst einmal als menschengemacht zu lesen sei und dass unser Schreibzeug immer nur als passive Gerätschaft agiere –, steht angesichts der gegenwärtigen großen Sprachmodelle zur Disposition. Der Vortrag wird darum einerseits nüchtern den Ort des Menschen in hybriden Konstellationen verteilter Autorschaft reflektieren, andererseits Maschinen selber, […] als Subjekte des Schreibens in Betracht ziehen,« sagt Moritz Hiller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur »Geschichte und Theorie der Kulturtechniken«, und fragt darum in seinem Vortrag, wer oder was beim Arbeiten mit KI-Textgeneratoren eigentlich schreibt. In der darauffolgenden Lecture Performance »Geteiltes_Schreiben« von Moritz Wehrmann, Künstlerischer Mitarbeiter an der Bauhaus-Universität Weimar, wird dies dann künstlerisch-praktisch erforscht: Mit Hilfe der interaktiven Installation »Collab-Keys« werden Besucher*innen eingeladen, in die Rolle eines Large Language Models, wie Chat-GPT, zu schlüpfen und einen geteilten experimentellen Schreibprozess zu erleben.

 Die Gespräche werden aufgezeichnet für den im April startenden Podcast »Zwischen Magie und Handwerk«.