Das Kunstschulensemble von Henry van de Velde zählt zu den wichtigsten Bauten des belgischen Architekten in Weimar. Nach zweijähriger Sanierung wurde am 5. Februar 2010 das in alter Schönheit erstrahlende Kunstschulgebäude des belgischen Architekten Henry van de Velde in einem feierlichen Akt vom Freistaat Thüringen an die Bauhaus-Universität Weimar übergeben. Ab April wird das Gebäude wieder als Sitz der Fakultät Gestaltung dienen. Mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten wird nicht nur ein einmaliges Architekturdenkmal zurückgewonnen, sondern auch ein wesentlicher Teil des UNESCO-Weltkulturerbes der Stadt Weimar wiederhergestellt.
Ausschließlich nach historischen Befunden und auf Basis intensiver Recherchen haben die Architekturbüros Pitz & Hoh GmbH (Berlin) und Junk & Reich GmbH (Weimar) den durch mehrfache Umbauten überformten und teilweise von Hausschwamm und Hausporling befallenen Van-de-Velde-Bau in seinen ursprünglichen Zustand versetzt. So wurde der verbaute westliche Ausgang zur Amalienstraße geöffnet und nach den Plänen Van de Veldes saniert, wodurch die ursprüngliche Lichtführung im Eingangsbereich zurückgewonnen werden konnte. Durch das Entfernen von später eingebauten Wänden und Zwischendecken wurden auch die Grundrisse und Raumvolumina einschließlich der ursprünglichen Türsituationen wiederhergestellt.
Die Sanierung berücksichtigte die baulichen Ansprüche an ein modernes Unterrichtsgebäude, da das Gebäude ab April 2010 wieder als Sitz der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar dienen wird. Um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, erarbeiteten die Architekten gemeinsam mit der Bauhaus-Universität Weimar ein funktionales Raumprogramm: Die ehemaligen Werkstätten des Gebäudes wurden mit offenen Galerien ausgestattet, so dass sie als Arbeits- und Atelierräume genutzt werden können, ohne den eigentlichen Raumcharakter preiszugeben. Zudem wurde besonderer Wert auf eine barrierefreie Erschließung aller Räumlichkeiten ohne Treppenlift gelegt.
Die gravierenden Umbauten des Van-de-Velde-Baus waren in den 50er Jahren begonnen worden, als die Materialprüfanstalt von Erfurt nach Weimar in die ehemalige Kunstgewerbeschule verlegt wurde. Die Umnutzung des Werkstattflügels zog mit den notwendigen Raumteilungen die Zerstörung der hohen Industriefenster nach sich; spätere Nutzungsänderungen im gesamten Gebäude erforderten neue Raumverdichtungen, die Teilung von Fenstergruppen, neue Türdurchbrüche – „eine Summe von Maßnahmen, die sich wie ein Schleier über die Struktur des ursprünglichen Baus legte“, so die Berliner Kunsthistorikerin Dr. Christine Hoh-Slodczyk. Nun kann die ursprüngliche Qualität des Hauses wieder auf den ersten Blick wirken.
Der Van-de-Velde-Bau (erbaut 1905 bis 1906) ist eine Landesliegenschaft des Freistaates Thüringen. Die Kosten für die Sanierung, die eines der bedeutendsten Bauvorhaben des Freistaates ist, belaufen sich auf insgesamt 7 Millionen Euro. In nachbarlicher Gemeinschaft mit dem Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar (Henry van de Velde, 1904 bis 1911), dem Ateliergebäude „Prellerhaus“ (Louis Karl August Preller, um 1870) sowie dem Brendelschen Atelier (1886) ist der Van-de-Velde-Bau der Ort, an dem Walter Gropius 1919 das Staatliche Bauhaus Weimar gründete. Diese historische Bedeutung würdigte die UNESCO, indem sie 1996 den Kunstschulbauten Weimars gemeinsam mit dem Haus Am Horn ihren Welterbestatus verlieh.
Festakt zur feierlichen Wiedereröffnung des Van-de-Velde-Gebäudes
Datum: 5. Februar 2010
Uhrzeit: 12.00 Uhr
Ort: Audimax der Bauhaus-Universität Weimar, Steubenstraße 6, 99423 Weimar
Programm für Medienvertreter
Pressekonferenz
Datum: 5. Februar 2010
Uhrzeit: 10.30 Uhr
Ort: Van-de-Velde-Gebäude, Geschwister-Scholl-Straße 7, 99423 Weimar
Exklusive Führung für Medienvertreter mit den Architekten durch den Van-de-Velde-Gebäude
Datum: 5. Februar 2010
Uhrzeit: 11.15 Uhr bis 11.45 Uhr
Ort: Van-de-Velde-Gebäude, Geschwister-Scholl-Straße 7, 99423 Weimar
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