(cg) Stimmengewirr der unterschiedlichsten Nationalitäten ist an diesem Dienstagmorgen im Luna Pool der Fakultät Bauingenieurwesen zu hören. 17 Studierende der Master-Studiengänge Natural Hazards and Risks in Structural Engineering und Bauingenieurwesen haben sich zur Zwischenpräsentation versammelt. Im Rahmen des Projekts »Experimental Structural Dynamics« beschäftigen sie sich experimentell mit Phänomenen der Strukturdynamik. Den inhaltlichen Rahmen bilden Fragestellungen wie beispielsweise: Was ist Resonanz? oder Wie funktionieren Schwingungsisolierungen?
Ziel ist es, nach numerischen Berechnungen ein interaktives Ausstellungsstück selbst zu entwickeln, zu bauen und zu analysieren. Die dabei entstehenden Exponate sollen dynamische Prozesse begreifbar machen, die z.B. im Erdbebenfall entstehen oder wenn starker Wind auf hohe Gebäude trifft. Außerdem gewinnen die Studierenden mit ihnen im Experiment Daten, aus denen sie die dynamischen Eigenschaften ihrer Exponate identifizieren können. Am Ende werden dann die berechneten Ergebnisse mit den experimentell ermittelten verglichen.
»Die Wahl der Materialien haben wir den Studierenden selbst überlassen und auch der Bau der Exponate muss von ihnen selbst geleistet werden«, erläutert Dr. Volkmar Zabel, Verantwortlicher des Projekts, den zusätzlichen Anreiz. Vorgaben waren lediglich: die Modelle sollen leicht verständlich sein, einiges aushalten können und keinen Strom benötigen. Damit sind die Weichen für die Ausstellung zur summaery gestellt, doch zuvor ist Kreativität gefragt. Da diese sich bekanntlich leichter gemeinsam finden lässt, sollten die Studierenden sich in Gruppen aufteilen. Hier zeigte sich schnell die Internationalität der Hochschule im Kleinen: Portugiesen, Inder, Nepalesen, Deutsche und andere Nationalitäten beweisen soziale Kompetenz und interkulturelle Kommunikation und finden sich schnell in Teams zusammen.
So arbeitet auch die Gruppe, die sich mit Schwingungsversuchen an Modellen mit fixierten oder isolierten Bodenelementen befasst, international. Padmasini, Masterstudentin aus Indien, erläutert das Exponat des asiatischen Teams: »Wir haben uns für eine Kombination aus Plexiglas für die Wände und Holz für die Etagendecken entschieden«, und zeigt dabei auf ein turmähnliches Modell auf Rollen. »Das besondere an unserem Modell ist die variable Bodenverbindung«, erläutert ihr Teamkollege Samir Chawdury aus Bangladesh. Denn einmal sind die Bodenelemente direkt miteinander verbunden und ein anderes Mal sind Rollen als Isolation dazwischen gelegt. Diese Konstruktion haben sie anschließend mit Sensoren versehen und unterschiedlichen Belastungen ausgesetzt. Mit den so gewonnenen Daten rechnen, simulieren und analysieren sie nun, auf welche Weise man Bauwerke vor Schäden im Erdbebenfall bewahren kann eine Thematik, die in ihren Heimatländern von großer Relevanz ist.
Die Südeuropa-Gruppe um den portugiesischen Erasmus-Studenten Sebastião Sousa Soares hat sich für eine andere Variante entschieden. Der strickleiterartige Versuchsaufbau aus Holzstäben, die mit zwei Gummiseilen miteinander verbunden sind, ist am unteren Ende mit zwei Wasserflaschen beschwert. »Wir haben in unseren Testreihen versucht, natürliche Einflussfaktoren zu simulieren«, erläutert Sebastião und zeigt ein Video, bei dem er immer wieder in regelmäßigen Abständen gegen einen der Stäbe schlägt. Die dadurch gewonnenen Ergebnisse vergleichen auch sie mit den vorher berechneten, bevor sie ihre Exponate in der summaery ausstellen.
Die Ergebnisse des Projektes können auf der summaery2012 im Foyer der Mensa besichtigt werden.
Fotos: Candy Welz
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