(rw) Normalerweise beleuchten sie – von den Vorbeirauschenden meist unbemerkt – Straßen-Tunnel in der Nacht. Nun rücken sie in den Mittelpunkt künstlerisch-experimentellen Interesses: LED-Leuchten. In dem Projekt »Beyond Sparkles« beschäftigen sich Masterstudierende mit den Leuchtmitteln – und haben sehr ungewöhnliche Ideen für den Einsatz der Lampen.
diziplinär – INTER – national
Im Masterprojekt »Beyond Sparkles« treffen die verschiedensten Disziplinen und Nationalitäten aufeinander. Angehende Produktdesigner arbeiten mit Mediengestaltern und Studierenden im Studiengang Media Architecture zusammen. Dabei sind die wenigsten unter ihnen aus Deutschland. Aus insgesamt zehn Ländern stammen die Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer. Und so unterschiedlich wie ihre Kulturen und Sprachen sind auch ihre Ansätze.
Spot on – Licht an
Sylvia aus Lyon und Anniek aus Den Haag bereiten sich auf ihr Experiment vor. Ein letztes Mal testen sie, ob die Lampen funktionieren, ziehen an den leuchtenden Schildern mit der Aufschrift »Turn me on/off«, legen Batterien nach, wenn nötig. Denn wenn es heute dunkel wird, sollen die improvisierten Wohnzimmerlampen auf dem Theaterplatz stehen. Besprochen wird das Vorhaben in Denglisch – einer Mischung aus Deutsch und Englisch.
Experimentelles Licht
Die beiden möchten herausfinden, ob öffentliche Räume auch mit gemütlichem Licht beleuchtet werden können. »Wir empfinden die standardisierte Straßenbeleuchtung sehr anonym und eher kalt«, erklärt Sylvia. »Das hat natürlich Auswirkungen auf unser Verhalten und auf unsere Stimmung. Wir würden das gern ändern.« Sylvia und Anniek stellen deshalb im Stadtraum Weimars ihre eigenen, gemütlichen Lampen auf und beobachten, wie sich die Touristen und Flaneure verhalten. Schalten Sie die Lampen ein? Interagieren Sie? Treten sie in Dialog miteinander und wie verändert sich die Stimmung des Ortes?
Wässriges Licht
Paul, der in Argentinien studiert hat und eigentlich aus den USA kommt, erklärt seinen Entwurf auf Englisch. Er hat sein LED kurzerhand im Wasser versenkt. Ein großes Glasgefäß steht zart leuchtend im Raum, die Wasseroberfläche ist glatt wie ein Spiegel. Nun tritt er als Akteur in Erscheinung. Mit der Hand langt er ins Wasser und erzeugt Wellen. Daraufhin erstrahlt der ganze Raum in rot, blau oder grün – funkelt die Spiegelung des wässrigen Lichts an der Wand. Plötzlich ist das Zimmer in eine völlig andere Stimmung getaucht. Langsam beruhigt sich die Wasseroberfläche und das Licht zieht sich dezent zurück.
Neugierige können die Zwischenergebnisse und aktuellen Arbeitsstände des Projektes »Beyond Sparkles« zur summaery2013 im Atelier 012 im Van-de-Velde-Winkelbau und in der Marienstraße 7b sehen.
Prof. Jens Geelhaar (Fakultät Medien)
Prof. Wolfgang Sattler (Fakultät Gestaltung)
Kristian Gohlke M.Sc. (Fakultät Gestaltung)
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