(ac) Leise Motorengeräusche, dumpfe Schläge auf Metall, Klimpern, Klirren – auf dem Weg vom Weimarer Sonnenschein in das grelle Laborlicht, im Keller der Marienstraße 7, entdeckt man die Studierenden des Projekts »Experimental Structural Dynamics«, die in den letzten Zügen an ihren Semesterarbeiten werkeln. Sie drehen kleine Rädchen, stoßen Kugeln an, springen auf Metallplatten und simulieren damit Elemente der Strukturdynamik.
Kleine Modelle für große Bauwerke
Die kleinen Experimente finden Anwendung in der modernen Bauforschung, um die Reaktion von Gebäudekomplexen beispielsweise bei Erdbeben nachvollziehen zu können. »Auch die Schwingungstilgung des berühmten Gebäudes ,Taipei 101‘ in Taipeh lässt sich so erklären«, veranschaulicht Dr.-Ing. Volkmar Zabel das Projekt. In den einzelnen Arbeiten machen die Studierenden die Themen Resonanz, Eigenfrequenz, Eigenformen, Schwingungsdämpfung, Schwingungstilger und Schwinungsisolierung für die Gäste der summaery2013 begreifbar, um die Reaktanz von Gebäuden bei Naturkatastrophen zu veranschaulichen. In den sieben Projektarbeiten können Besucherinnen und Besucher die genannten Gesetzmäßigkeiten der Strukturdynamik selbst ausprobieren. Beispielsweise kann mit einem kleinen Motor ein Gebäudemodell in Schwingung versetzt und mit schwingenden Kugeln kann der Zusammenhang zwischen Höhe und Schwingung untersucht werden. Außerdem gibt es die Möglichkeit durch Springen auf einer Metallplatte die Schwingungsdämmung zu veranschaulichen.
Bauingenieurwissenschaftliche Modelle im Licht der Architektur
Die Semesterprojekte sind ein Gemeinschaftswerk von Studierenden der Fakultät Bauingenieurwesen, vorrangig aus dem Studiengang »Natural Hazards and Risks in Structural Engineering« (NHRE) und der Fakultät Architektur. Sechs der insgesamt sieben Gruppen bestehen jeweils aus zwei Studierenden des Bauingenieurwesens und einem Studenten der Architektur – die Bauingenieure werkeln, der Architekt bringt sich mit seiner Erfahrung im Modellbau ein und ist zuständig für eine spektakuläre Präsentation auf der summaery2013. Zwei weitere Studierende des Bauingenieurwesens führen als siebte Gruppe Schwingungsuntersuchungen an einem Kirchturm in Meindorf, bei Meiningen durch.
Aus alt wird neu
Seit einem Monat arbeiten die fast ausschließlich internationalen Studierenden nun bereits einmal wöchentlich an ihren Exponaten zur Bausimulation. Dabei sind sie sehr kreativ, was die Materialbeschaffung betrifft. Um nicht neues Material kaufen zu müssen, reicht ein Blick in die eigenen vier Wände. Teile eines ausrangierten Druckers, Olivenöl aus der eigenen Küche und ein Kettenrad eines alten Fahrrads haben die kreativen Nachwuchstalente in ihre Modelle eingebaut.
Wer nun neugierig geworden ist und genauer wissen möchte, wie die Modelle funktionieren, kann die Studierenden bei der summaery2013 vor dem Bauhaus.Atelier besuchen.
Das Projekt entsteht am Institut für Strukturmechanik bei Dr.-Ing. Volkmar Zabel und am Lehrstuhl Entwerfen und Gebäudelehre II bei Prof. Dipl.-Ing. Karl-Heinz Schmitz.
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