(go) Studierende im zweiten Fachsemester des Bachelor Architektur realisieren derzeit ihre ganz individuellen »Schlemmer.Inseln« auf dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar: besondere, selbst gestaltete Orte, an denen zur summaery gegessen und getrunken werden kann – Grillspieße, Drei-Gänge-Menü, Sirup-Aperitiv und Kuchen erwarten die Gäste.
Das Amuse-gueule: wie alles begann…
Zu Beginn des Projektes haben alle 25 Projektteilnehmerinnen und -teilnehmer ohne Rücksicht auf finanziellen Rahmen und Realisierbarkeit ihre eigenen Visionen für solche Orte entwickelt. Prof. Bernd Rudolf von der Professur Bauformenlehre erläutert: »Aus diesen Entwürfen haben sich dann in mehreren Abstimmungsrunden vier ganz unterschiedliche Projekte herauskristallisiert, die nun realisiert werden.« Inspiriert wurden die Studierenden dabei auch durch eine Küchenexkursion per Fahrrad quer durch Thüringen mit Bratwurst-Seminar und Besuchen in Senfmühle, Brauhaus u.a.
Die Vorspeisen: kulinarischer Test
Genau einen Monat vor Eröffnung der summaery haben Studierende für Betreuer und Sponsoren ein Festmahl geschaffen, um ihre kulinarischen Möglichkeiten zu testen. Im lichtdurchfluteten Bauhaus.Atelier hatte man den perfekten Rahmen für diesen Vorgeschmack auf die summaery.
Der Hauptgang: die richtige Mischung der Zutaten
Nicht Fisch oder Fleisch, sondern Holz, Metall und Seil sind Hauptzutaten bei der Umsetzung der Entwürfe. Die Projektgruppen sind bei Detail-Entscheidungen wie Material und Farbigkeit, bis hin zu Fragen der Finanzierung und des Caterings verantwortlich.
Vor den Kuben greift eine Sirup-Bar die Idee des Stäbetanzes von Oskar Schlemmer in einer Konstruktion aus Dachlatten auf. 1.300 laufende Meter Dachlatten werden dafür analog der mathematischen Fibonacci-Reihe aufgestellt. »Die größte logistische Herausforderung für uns liegt darin, innerhalb kürzester Zeit die 247 Knoten zu bewerkstelligen. Ich habe mir viele Tutorials im Internet angeschaut und geübt, geübt, geübt«, so die Studentin Laura Adler.
Hinter den Kuben steht ein festes Stahlgerüst, das als Experimentierraum für die Fakultät Architektur fungiert, das so genannte »x.stahl«. Hier baut eine Projektgruppe in der vorhandenen Struktur die selbst entworfene Schlemmer-Schaukel TAKE.LAGE.TAPAS. Dabei greifen drei Schaukel-Ebenen – entsprechend der Abfolge in einem Drei-Gang-Menü – das Raster des Strahlgerüstes auf. So kann man, während man auf seinen Hauptgang wartet, schaukelnd dessen Zubereitung in der offenen Küche beobachten.
Bei dem Projekt GRILL.HAFEN.RINNE hinter dem Bauhaus.Atelier dient Holz nicht als Brenngut, sondern als konstruktives Mittel. An einer Holzrahmenkonstruktion sind Metallrinnen befestigt. Die Rahmen werden in rhythmischen Abständen angeordnet und dienen der Entschleunigung. Die Besucher werden durch Tore zu einer sechs Meter langen Theke geführt, an der eine Metallrinne befestigt ist. Diese Rinne dient als Grill; ein Hafen der Ruhe, an dem die Gäste in gemütlicher Atmosphäre ihre Spieße grillen und verzehren können.
Vor dem Hauptgebäude schließlich realisiert eine Gruppe eine modulare Kuchenbar aus über 100 IKEA-Tischen des Modells »Lack«. Dabei sind Tische und Kuchen farblich harmonisch aufeinander abgestimmt. Integriert ist zudem eine Projektionsfläche für einen durch die Studierenden gedrehten Kurzfilm, der ironisch das Artefakt ›Tisch‹ reflektiert. »Der Hochglanzlack reflektiert das Licht und sorgt für effektvolle Spiegelung auf der Möbeloberfläche«, so der Werbetext von IKEA – wir werden sehen…
Dessert: am Ende entscheidet der Geschmack
»Die Studierenden setzen bis zur summaery sehr komplexe Projekte um. Entscheidend ist der Geschmack. Und das Auge isst mit. Das Ergebnis muss allen Sinnen genügen«, resümiert Prof. Rudolf die Herausforderung für die Projektbeteiligten.
Die Schlemmer.Inseln können zur Summaery-Eröffnung am 11. Juli besucht werden, zum Genießen, Prassen, Schwelgen, Verschlingen, Speisen, Mampfen, Schmausen und Staunen… Und so verspricht die summaery auch in diesem Jahr erneut ein Fest für alle Sinne zu werden.
Heute, am Tag der Veröffentlichung des Artikels, feiern die Projekte übrigens ihr Richtfest.
Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer:
Laura Adler, Fritz Benninghoff-Lühl, Alina Bergmann, Lisa Johanna Bücker, Josephine Bull, Iris Ebelt, Isabel Jacobs, Timon Jäger, Pepita Lenz, Maximilian Ludwig, Anne-Kathrin Müller, Theresa Müller, Luise Entrich, Linda Findeiss, Daniel Hartmann, Hannes Heitmüller, Anne-Marie Heydeck, Hannah Idstein, Lucas Riedl, Alessandro Rintallo, Julius Schmidt-Barbo und Ivan Sisyukin.
Projektbetreuung an der Professur Bauformenlehre:
Prof. Bernd Rudolf, Dr. Luise Nerlich, Dipl.-Ing. Hanna Aschenbach
Die Schlemmer-Inseln werden finanziell unterstützt durch folgende Unternehmen und Vereine:
Das Gesamtprojekt Schlemmer.Inseln durch: montag catering, Weimar
SIRUP-BAR durch: antignum Holzbau GmbH/Erfurt, Hanna Aschenbach/Weimar, Seilerei Sammt/Elsterberg
TAKE.LAGE.TAPAS durch: Bayer, Holzbau Pappe/Erfurt, Carl Stahl/Süßen, Freundeskreis Bauhaus-Universität Weimar, PIGMENTPOL Thüringen gmbh, VBS Verbindungstechnik und Baustoffe
GRILL.HAFEN.RINNE durch: Mathias Waldhelm Architekten, HI Bauprojekt/Jena, Architekturbüro Ende/Jena
KUCHENBAR durch: gildehaus.reich, architekten bda/Weimar, bauer architektur, bda/Weimar, Kommunale Immobilien/Jena, Müller-Zeiner Industrieverpackungen GmbH, Ferienhof Am Biberbach/ Hainich, R-Bau Reinsch/Weimar
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