(mg) Das »Haus Am Horn« möchte wieder in die Weimarer A-Liga prominenter Gebäude, wie »Schillers Wohnhaus« oder »Goethes Gartenhaus« aufsteigen. Nachdem der Prototyp des modernen Hausbaus lange Zeit aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden war, sucht er nun nach berechtigter Anerkennung und modernen Konzepten. Starthilfe gibt das Seminar »Bauhaus.Kommunikation _ Identität und Authentizität«.
Das »Haus Am Horn«, angelegt als Versuchshaus zur ersten großen Bauhaus-Ausstellung 1923, galt in seinem Entstehungsjahr als Höhepunkt der Ausstellung und als wichtiges Beispiel dafür, die damaligen Entwicklungen am Bauhaus der Öffentlichkeit näher zu bringen. Kurz darauf fiel es allerdings in private Hände und in einen Dornröschenschlaf. 1996 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, erstrahlt das Haus seit seiner Rekonstruktion 1999 wieder in seinem zeitlosen Bauhaus-Design. Dennoch finden Touristen und Weimarer nur selten den Weg an das am Rand des Ilmparks gelegene Gebäude. Das soll sich nun ändern.
Im Seminar »Bauhaus.Kommunikation _ Identität und Authentizität«, angeboten von der Professur Darstellungsmethodik an der Fakultät Architektur und Urbanistik im Sommersemester 2014, beschäftigen sich Dr.-Ing. Sabine Zierold und 14 Studierende der Masterstudiengänge Architektur und MediaArchitecture mit Marketingstrategien für das »Musterhaus Am Horn«. Welche Nutzungen sind vorstellbar? Wie hoch ist heute die Attraktivität des Hauses und wie lässt diese sich steigern? Stecken darin bisher ungeahnte Potenziale? Ziel ist es, Kommunikationsstrategien des Weimarer Bauhauses kennenzulernen und aktuelle Kommunikationsbeziehungen, Medien und Darstellungsformate anzuwenden. Die Verbindung von historischem Kontext und neuen Ideen führen dabei den Bauhausgedanken fort.
Die Architekturstudentinnen Adeline Hofmann und Anastasia Reise erarbeiten beispielsweise Konzepte mit dem Ziel, das »Haus Am Horn« an die Anforderungen unserer Zeit anzupassen. »Auch in der Zukunft wird es immer anspruchsvoller werden, Menschen für ein Thema zu begeistern und ihr Interesse zu wecken«, sind sich beide einig. Und so setzen Adeline und Anastasia nach einem gemeinsamen Brainstorming auf Emotion und Interaktivität.
Adeline Hofmann wählt das Prinzip des Geocaching, die moderne GPS Schatzsuche. Damit möchte sie »technikverliebte« Touristen und Einheimische ansprechen. Auch Routen für Kinder und Senioren sind geplant. An verschiedenen Punkten der Stadt lassen sich Zitate von Gropius finden. Diese weisen jeweils auf die nächste Station der Schatzsuche hin. Als Startpunkt dient dabei der zentrale Marktplatz, an dem sich eine breite Zielgruppe ansprechen lässt. Während der Tour taucht der Teilnehmer auf spielerische Weise immer weiter in die Thematik des Bauhauses und seine Ideengeschichte ein und erreicht schließlich sein Ziel: das »Haus Am Horn« (50° 58¢ 26² N, 11° 20¢ 22² E).
Ein Haltepunkt der GPS Schatzsuche wird dabei das von Anastasia Reise entworfene »Bau[m]haus« sein. »Für mich gibt es keine klare Verbindung zwischen dem Campus der Bauhaus-Universität Weimar und dem ›Haus Am Horn‹, es fehlt ein strategischer Zwischenstützpunkt. Ich habe deshalb einen Baum in direkter Nachbarschaft zum »Goethe Gartenhaus« ausgewählt, an dem viele Touristen vorbei gehen«. Die neue »Entdeckungsstation«, aus recycelten Materialien entworfen, soll einen Kontrast schaffen. Sie verfügt über eine Ebene mit direktem Sichtbezug zum »Haus Am Horn« sowie ein Kaleidoskop. Informationstafeln berichten von Ereignissen der Bauhaus-Geschichte. Immer im Fokus : das »Haus Am Horn«!
Weitere Arbeiten zum Thema »Haus Am Horn« werden zur summaery2014 vom 10. bis 13. Juni im Hauptgebäude der Bauhaus-Universität Weimar im Raum 021 zu sehen sein.
Projektbeteiligte:
Studierende Master Architektur: Markus Heckel, Adeline Hofmann, Pierre Lambrecht, Anastasia Reise, Anna Vladimirova
Studierende Master MediaArchitecture:
Rasha Adam, Moritz Dreßler, Martin Girard, Andreas Gumpp, Fernando Milan, Shiva Abadi Naeini, Ana Paula Nitzsche, Zhang Yulin
Betreuung:
Dr.-Ing. Sabine Zierold, Professur Darstellungsmethodik, Fakultät Architektur und Urbanistik der Bauhaus-Universität Weimar
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