(sst) Das Projekt »Greywater Goes Green« ist ein Studierendenprojekt an der Fakultät Bauingenieurwesen am Bauhaus-Institut für zukunftsweisende Infrastruktursysteme. Es umfasst die Planung und Konstruktion einer Fassadenbegrünung mit einer dezentralen Abwasseraufbereitung für das Modellhaus »Bauhaus Eins« in Weimar.
Andreas Aicher, Patrick Engel und Paul David Burkhardt, Studenten des Studiengangs Umweltingenieurwesen an der Bauhaus-Universität Weimar, stabilisieren die Konstruktion ihrer Reinigungsanlage. Das Besondere an ihrem Projekt ist die Aufhängevorrichtung mit einer integrierten Fassadenbegrünung. Als Andreas das Fassadenmodul an das Stromnetz schließt, beginnt die Pumpe sofort das Abwasser anzusaugen. Dieses wird dann wiederum schwallartig zu je 250ml durch den vertikalen Prototyp, bestehend aus vier Filterschichten, geleitet. Durch die darin befindlichen Pallringe, an denen sich Mikroorganismen ansiedeln, wird das Wasser gereinigt. Um an Grauwasser zu gelangen, mussten, so Patrick, im Vorfeld Umbaumaßnahmen in dem Bauhaus Eins vorgenommen werden.
Anspruchsvoll war auch die Auswahl der eingesetzten Pflanzen, so der Master-Student. So müssen die Pflanzen winterhart sein und ohne Erdsubstrat in ständiger Feuchtigkeit vertikal gedeihen können. Dabei konnten sich die drei Männer nur auf wenige Erfahrungswerte in der Literatur verlassen. Die Wahl fiel auf Stauden, Gräser und Kräuter von einem Biostaudenversand. Die Pflanzen dienen dabei nicht nur der Begrünung der Fassade, sondern verbessern durch die Verdunstung von Wasser, sowie Luftaustrag über die Blätter auch das Mikroklima. Dadurch, so Andreas, entsteht nicht nur ein ästhetischer, sondern auch ein ökologischer Nutzen.
Des Weiteren verfolgt das errichtete Modul den Anspruch eines einfachen, aber möglichst effizienten und naturnahen Verfahrens. Die einfache Konstruktion und der geringe Energieverbrauch sind für eine spätere Nutzung von besonderer Bedeutung. Durch die Separierung und lokale Weiternutzung des Grauwasserstroms lässt sich der Gesamtabwasseranfall einer Wohneinheit deutlich reduzieren. Mit der Umsetzung neuartiger Abwasserkonzepte wird die Wertschöpfungskette nicht mit dem ziehen des Badewannenstöpsels beendet, sondern fortgeführt. Mit den Betreuerinnen und Betreuern Prof. Jörg Londong, Susanne Scharf und Tonia Schmitz sorgten dann auch die TWIST++-Fachexperten für den notwendigen Wissenstransfer.
Wesentliches Element der vorgestellten Reinigungsanlage nach dem Prinzip eines vertikalen Biofilters war eine leichte Bauweise, damit die Anlage an der Fassade aufgehängt werden kann. Der Prototyp erreichte eine herausragende Reinigungsleistung von teilweise über 98 Prozent, erzählt Andreas begeistert, der mittels eines Bechers das gefilterte Wasser auffängt und die Sauberkeit überprüft. Es sind jedoch weitere Versuche notwendig, um die Grauwasseraufbereitung in die Praxisreife zu überführen. Die nächsten anstehenden Ziele sind nach Ausführung der Studierenden, die Aufhängung, die im Moment bei 65 kg Nassgewicht liegt, leichter zu konstruieren und die Anlage in Realbetrieb an der Fassade des »Bauhaus Eins« zu nehmen. Da beide Studenten ihr Projekt demnächst abgeben, möchten sie dennoch ihr Wissen an nachfolgende Studierende der Fakultät weitergeben.
Anmerkung: Paul David Burkhardt, Masterstudent der Umwelingenieurwissenschaften und maßgeblich am Projekt beteiligt, konnte leider nicht beim Fototermin anwesend sein.
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