Längst ist die kulturtechnische Praxis des Archivierens in unseren Alltag übergegangen: Ein Blick in die Struktur unserer E-Mail-Postfächer konfrontiert uns mit dem Ordner »Gesendet«, in dem – ganz automatisch – alles, was wir verschicken, in Kopie abgelegt wird. Schnell wird dabei übersehen, dass dieses für uns ganz selbstverständliche und bequeme, zum Standardrepertoire digitaler Korrespondenz gehörende Feature vor gar nicht allzu langer Zeit ein aufwendiger und mit bewussten Entscheidungen verbundener, bürokratischer Vorgang gewesen ist, für den logistische, materielle und personale Voraussetzungen geschaffen werden mussten.
Noch heute wird in Archiven nicht willkürlich alles gelagert, was sich im Laufe der Zeit, z. B. in Behörden oder Verlagen, anhäuft, und auch wir bereinigen von Zeit zu Zeit unsere Ablagen und E-Mail-Konten, wenn der Speicher knapp wird oder etwas keine Relevanz für uns besitzt.
In diesem Online-Seminar machen wir uns auf die Suche nach den historischen Vorbildern unserer virtuellen Archive: Die Entwicklung spezifischer Formen des Aufbewahrens soll dabei schwerpunkthaft am Beispiel der Briefsammlung vorgestellt werden. Daran anknüpfend fragen wir Sie und uns, welche Besonderheiten und Merkmale archiviertes Material in medienkultureller Perspektive aufweist und wie man es handhaben kann, ob die häufig anzutreffende Scheu vor dem Gang ins Archiv begründet ist und vorallem, wie das vermeintlich »Abgelegte« seinen Weg zurück in die aktive, wissenschaftliche Textproduktion findet.
Technische Hinweise
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Wechsel der Hintergrundfarbe von Weiß zu Schwarz
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Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
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