Ende Oktober wurden auf der Erfindermesse iENA 2016 in Nürnberg gleich vier Projekte der Bauhaus-Universität Weimar mit Medaillen geehrt. Die feierliche Übergabe der Urkunden und Medaillen findet am 7. Dezember 2016 in der TU Ilmenau statt.
Eine Silbermedaille ging dabei an Dr.-Ing. Volkmar Zabel an der Fakultät Bauingenieurwesen und sein Patent »Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung von Radlasten von Schienenfahrzeugen«. Über Bronze durften sich Prof. Dr. Florian Echtler, Dr.-Ing. Stephan Schütz und das Team Dr.-Ing. Martin Ganß und Dr.-Ing. Jörg Hildebrand freuen.
Das »Verfahren und Vorrichtung zur Ermittlung von Radlasten von Schienenfahrzeugen« von Dr.-Ing. Volkmar Zabel wurde bereits prototypisch angewendet und wird in Zukunft eine Messung der Radlast von Schienenfahrzeugen, ohne Eingriff in den Schienenverkehr, ermöglichen. Die Messung kann dank der verwendeten Sensoren standortunabhängig und während der Fahrt durchgeführt werden, was für einen reibungsloseren Fahrtbetrieb sorgt. Eine aufwändige, ortsgebundene Systemkalibrierung mit großem messtechnischen Aufwand entfällt.
Die Erfindung »Mobilgerät und Verfahren zum Austausch von Termindaten« von Prof. Dr. Florian Echtler ist eine App, die das Finden von gemeinsamen Terminen einer größeren Gruppe vereinfacht. Zu diesem Zweck führt die App alle Termindaten eines Nutzers zusammen und gleicht diese mit den anderen Gruppenmitgliedern ab. Da die App via Bluetooth funktioniert, sind alle übermittelten Daten sicher vor Dritten. In der Kalenderansicht werden freie Zeitslots lediglich farbig markiert; detaillierte Inhalte werden erst gar nicht übertragen, um die Privatsphäre der einzelnen Benutzer zu schützen. Durch das direkte Abgleichen aller Daten der Gruppe wird ein geeigneter Termin schnell gefunden, den alle Nutzer über ihr Smartphone einsehen können.
Umweltfreundlichkeit, Innovation, Vielseitigkeit, kostengünstige Herstellung, sowie nicht zuletzt die besondere Ästhetik, machen die Erfindung von Dr.-Ing. Stephan Schütz aus. Bei den »Wabenplatten« handelt es sich um konstruktive Architekturbauteile, die aus Wellpappe gefaltet werden und in vielen Variationen Anwendung finden. Bisher wurden Wabenstrukturen als plane Elemente eingesetzt, doch diese Erfindung ermöglicht nun die freie Gestaltung von Trägern, Stützen und Knotenpunkten. Das Grundprinzip der Lösung ist der Zusammenhang zwischen Winkel und Faltbereich und die exakte Definition der zu biegenden Stelle. Die Methode ermöglicht eine neue Formgebung mit extremer Stabilität. Die software-optimierten Elemente und das einfach System erlauben erstmals individuelle Anfertigungen, die nach einem Digitalen Entwurf einfach und kostengünstig hergestellt werden können.
Durch Zusammenarbeit von Dr.-Ing. Jörg Hildebrand und Dr.-Ing. Martin Ganß entstand die Erfindung »Überwachen eines materialermüdungskritischen Konstruktionsbereichs«. Die herkömmlich verwendeten elektrischen Dehnungsstreifen (DMS) werden hier durch viel genauere, sogenannte faseroptische Sensoren ersetzt, die zukünftig den Dehnungszustand und die Rissausbreitung unterschiedlicher Verbindungen und Bausubstanzen ermitteln sollen. Das Anbringen der Sensoren ist auch vor der endgültigen Montage möglich und gewährleistet so die Kontrolle von später verborgenen Stellen. Die Überprüfung der Sensoren ist per Fernwartung möglich, was einen weiteren Vorteil gegenüber »DMS« darstellt.
Kontakt:
Ass. jur. Anica Meiland
Tel.: +49 (0) 36 43/58 25 34
E-Mail: anica.meiland[at]uni-weimar.de
Ass. jur. Elke Döhler
Tel.: +49 (0) 36 43/58 25 38
E-Mail: elke.doehler[at]uni-weimar.de
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