Fakultät Kunst und Gestaltung
Professur für Theorie und Geschichte des Design
THEMA
(non-)local lab. Exploring the Problematic and Potential of Invasive Plant Species in Thuringia through Design
BAUHAUS-ABSCHLUSSSTIPENDIUM FÜR STUDIERENDE
1) Warum forschen bzw. studieren Sie an der Bauhaus-Uni?
Als ich mich entschied, nach Weimar zu kommen und an der Bauhaus-Uni zu studieren, wusste ich nicht, wie viel und in welchem Umfang es möglich ist, interdisziplinär zu studieren, zu lernen und zu arbeiten. Nach zweieinhalb Jahren hier kann ich sagen, dass dies eine der einzigartigsten akademischen Erfahrungen ist, die ich je gemacht habe, und ich bin dankbar für das Engagement meiner Kommilitonen und Dozierenden sowie für die Möglichkeit, mich in viele Richtungen weiterentwickeln und Fähigkeiten erwerben zu können, die typischerweise nicht unbedingt mit Produktdesign in Verbindung gebracht werden.
2) Was ist an Ihrem Projekt besonders, warum ist es relevant?
In den letzten Monaten habe ich mich mit der kreativen materiellen Aufwertung invasiver Arten in Thüringen beschäftigt, um so unsere Beziehung zu nicht-menschlichen Anderen zu überdenken, über sich verändernde Ökosysteme zu reflektieren und unsere Rolle innerhalb dieser zu hinterfragen. Auf Grundlage von Experimenten, Recherche und Feldforschung habe ich eine Reihe von Workshops über den Japanischen Staudenknöterich (Fallopia japonica), der als eine der problematischsten invasiven Pflanzen in Europa gilt, geplant und durchgeführt. In seinem Ursprungsgebiet wird er als Wildgemüse verzehrt und aus seinen Wurzeln werden Tee und Heilmitteln hergestellt. In den Workshops konnten die Teilnehmenden einen Einblick über invasive Neophyten und die Kontroverse darum gewinnen. Die praktischen Aktivitäten (Textilfärben, Papierschöpfen und Mattenweben) dienten als multisensorische Impulse, um über zukünftige Ressourcen, Umweltverantwortung, Migration und Globalisierung ins Gespräch zu kommen. Die Workshops fanden im öffentlichen Raum statt. Hierfür wurde ein modulares Workshopmöbelsystem entwickelt und gebaut. Einige Elemente sind aus der Pflanze hergestellt oder damit eingefärbt. Die Möbel sind für den Transport leicht auf- und abbaubar und ermöglichen eine flexible Aufstellung.
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