Fakultät Medien,
Absolventin Medienwissenschaft
Betreut an der Professur für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken
THEMA: Der Körper als Schwelle.
Kritische Wahrnehmung als feministische Praxis
Gefördert durch:
Brückenstipendium für Frauen zum Einstieg in die Promotion
Warum forschen Sie an der Bauhaus-Universität Weimar?
Die Bauhaus-Uni bietet mir den Freiraum, ein interdisziplinäres, exploratives Promotionsformat zu entwickeln, bei dem ich meinen Forschungsgegenstand sowohl aus wissenschaftlicher wie auch aus künstlerischer Perspektive untersuchen kann.
Was ist an Ihrem Projekt besonders, warum ist es relevant?
Simone de Beauvoir beschrieb in Anschluss an die Phänomenologie Maurice Merleau-Pontys den Leib als „Zugriff auf die Welt und (als) der erste Ansatz zu unseren Entwürfen.“
In ihrer kritischen Aneignung eines phänomenologischen Leibkonzepts, das sich fast ausschließlich in einer Tradition androzentrischer Betrachtungen entwickelt hatte, stellte sie die geschlechtliche Existenz als leibliche Situation patriarchal-kapitalistischer Ordnung heraus. Damit eröffnete Beauvoir den Leib als Ort politischer Handlungsfähigkeit und feministischer Selbstermächtigung.
Die post-phänomenologische Weiterentwickelung eines feministischen Zugangs vom Körper als Leib - u.a. durch Sara Ahmed -, betont dabei die soziohistorische Situierung des Leibes, die der leibhaften Orientierung vorausgeht und diese präfiguriert.
Das (post)phänomenologische Leib-Konzept wurde für die feministische Theorie zu einem wichtigen Instrument gesellschaftskritischer Analyse. Es ermöglicht, den Körper aus dessen Objektivation zu lösen, seine Position in politischen Machtverhältnissen transparent zu machen, körperliche Zuschreibungen aufzubrechen und für Veränderungen zu öffnen.
Mit einer post-phänomenologischen Leibbetrachtung lässt sich somit eine grundlegende Kritik an der westlichen Ontologie und dessen strukturellen Begrenzungen, Ausschlüsse, Repressionen und Negationen formulieren, die sich aus binären, essentialistischen Denkweisen ergeben.
Der Leib ist phänomenologisch betrachtet ontologischer Knotenpunkt der Ordnungssysteme, die unsere Realität strukturieren - Ordnungen, die sich in der leibhaften Wahrnehmungsfähigkeit manifestieren.
Die eigene Wahrnehmungs(un-)fähigkeit für den Körper, bzw. für das leibhafte Erleben wird so zu einer epistemologischen Referenz für die biografische Gewordenheit und dessen gesellschaftlichen Implikationen. Diese Wahrnehmungs(un-)fähigkeit, dieses leibhafte (Un-)Vermögen ist Ausgangspunkt meines Forschungsinteresses.
Kann eine derartige kritische Aneignung leibhafter Wahrnehmung als ein notwendiges politisches Terrain geltend gemacht werden?
Dabei möchte ich die spezifische Praxis einer Wahrnehmungsweise, die das leibhafte Erleben auf den Hinblick gesellschaftlicher Ordnungsweisen reflexiv aneignet und differenziert untersucht, unter dem Konzept einer „kritischen Wahrnehmung“ untersuchen.
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