Fakultät Medien
THEMA: Eine medienphilosophische Neubetrachtung der Tätigkeitsanalyse in Hannah Arendts Vita Activa
Stipendium der Thüringer Graduiertenförderung
1) Warum forschen Sie an der Bauhaus-Uni?
An der Bauhaus-Universität zu promovieren ist für mich das Ergebnis einer sowohl akademisch als auch persönlich unerwarteten Reise und Entwicklung. Am Anfang meines Studiums machte mich ein analytisch-philosophischen Grundstudium mit tiefgreifenden Ideen und Denkstrukturen vertraut, doch in der stark segmentierten analytischen Tradition vermisste ich einen unmittelbaren Bezug zwischen Mensch und Welt. Danach entdeckte ich in der gesprächslinguistischen Forschung zu Arzt-Patienten-Gesprächen im psychiatrischen Bereich die Möglichkeiten praktischer Anwendungen theoretischer Konzepte, vermisste jedoch die grundlegenden philosophischen Fragestellungen. Diese Suche nach Tiefe und einem interdisziplinären Zugang führte mich zum Lehrstuhl für Medienphilosophie an der Bauhaus-Universität.
Die Offenheit dieser Universität für innovatives Denken und neue Perspektiven fasziniert. Unter dem Lehrstuhl Medienphilosophie eröffnet sich ein Raum, der es ermöglicht, komplexe philosophische Fragestellungen in einen Dialog mit der medialen Welt und aktuellen sozialen Herausforderungen zu bringen. Eine solche Verbindung von grundsätzlicher Philosophie und Anwendungsbezug bietet mir die Möglichkeit, aktiv an der Entwicklung neuer theoretischer Modelle teilzunehmen, die das Verständnis von Medien (im weitesten Sinne) und ihrer Rolle im gesellschaftlichen Diskurs erweitern.
Doch gibt es auch eine private Antwort auf die obige Frage: Ich bin der Liebe hinterhergezogen. So ist das Leben – unvorhersehbar durch die Verstrickungen zwischen Menschen. Hannah Arendt würde dem zustimmen.
2) Was ist an Ihrem Projekt besonders, warum ist es relevant?
Grundsätzlich bietet mein Promotionsprojekt eine medienphilosophische Neubetrachtung von Hannah Arendts Vita Activa - ein Werk, das oft in der politischen Theorie, aber bisher selten aus medienphilosophischer Sicht behandelt wurde. Die Identifikation (Proto-)medialer Konzepte eröffnet Perspektiven auf bisher übersehene Aspekte dieses relevanten Texts. Dabei kombiniert meine methodische Herangehensweise klassische philosophische Argumentanalyse mit linguistischen Analysetechniken. Dies schafft eine innovative Verbindung zwischen theoretischer Philosophie und empirisch fundierten Analysen von Medienphänomenen. Auf diese Weise liefert mein Projekt Erkenntnisse über das Zusammenspiel von Medien, Politik und Gesellschaft, insbesondere auch in Bezug auf Pluralität und digitale Interaktionen. Arendts Analysen helfen, das Verständnis für die komplexen Wechselwirkungen zwischen Individuen und Medien in der heutigen Welt zu vertiefen. Am Ende meiner Arbeit steht hoffentlich ein medienbewusstes Konzept der menschlichen Tätigkeit, das zur Medienanthropologie beiträgt und als Modell für zukünftige Forschungen in der Medienphilosophie dienen könnte. Der Fokus auf die Beziehung zwischen Mensch und Medium unterstreicht die Relevanz von Arendts Denken für aktuelle Diskurse und eröffnet Anknüpfungspunkte für interdisziplinäre Studien.
3) Wenn zutreffend: Was zeichnet Ihr ehrenamtliches Engagement in Weimar aus?
Mit der kleinen studentischen Initiative STUGERA (Studierende gestalten Raum) haben wir erstmals 2023 im Rahmen eines Kunstwettbewerbs kunstschaffende Studierende aus Weimar, Erfurt und Jena zusammengebracht und mit großformatigen Leinwandbildern in der Mensa am Park die Kreativität und das Engagement Thüringer Studierender in einem Raum des täglichen Lebens sichtbar gemacht. Das findet aktuell seine Fortsetzung in Erfurt. Wo es danach weitergeht, wird sich zeigen.
Link oder Kontaktadresse: raven.dietzel@yahoo.com
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