Die Bauhaus-Universität Weimar hat im September eine Lizenz für die prämierte Arbeitsschutzorthese »backup« ausgegeben. Die patentierte Abschlussarbeit von Designer Ronny Staps stärkt den Rücken und soll zur Behandlung von Osteoporose eingesetzt werden.
Ronny Staps‘ Erfindung »backup« setzt am Rückgrat an und besitzt eine flexible Schutzfunktion. Die neuartige Tragehilfe unterstützt und beugt vor – aktiv wie passiv.
»backup« ist eine frei bewegliche Weste und stoppt die Bewegung, bevor es bei Wirbelsäule und Bandscheiben zu Spitzenbelastungen kommt. Beim Zuschalten wird die innenliegende Orthese starr. So stabilisieren sich die Segmente und wirken zusammen wie ein Außenskelett. Auf diese Weise stützt und entlastet die persönliche Schutzausrüstung präventiv den Rücken, wirkt gegen extreme Körperhaltungen, dämpft diese ab und lässt Überbelastungen nicht zu. Das Beste: sie ist modular und mittels Messung an den Nutzer anpassbar.
Der Ursprung von »backup« lag in einer Untersuchung von persönlichen Schutzausrüstungen für Arbeiter. Hier stellte sich schnell die Frage nach der Tragakzeptanz und wie diese zu verbessern sei. Dabei kam heraus, dass bisherige Hebe- oder Tragehilfen schlecht verfügbar und unflexibel sind. Doch gerade in wechselhaften Arbeitsumgebungen von Handwerk und Baugewerbe wird regelmäßig schwer getragen und gehoben. Kleinbetriebe können mit diesem Rüstzeug erheblich profitieren und »somit ergonomische, menschengerechte Arbeit überall dort ermöglichen, wo der Arbeiter auf sich selbst gestellt ist und nicht durch entsprechende Maschinerie entlastet werden kann«, so Staps.
Weiterer Lizenznehmer gesucht
Die Lizenz für »backup« ist an eine deutsche Firma zur Osteoporosebehandlung gegangen. Das davon abgekoppelte Patent zur Nutzung als Arbeitsschutzgerät ist daher weiterhin verfügbar. Verwendungen im medizinischen Bereich oder als Schutzkleidung im Motorsport sind ebenfalls denkbar.
Patentanmeldungen und Lizenzvergaben sind aufwändige Vorhaben. Der gesamte Transfer vom Labor zur Wirtschaft oder an Social Entrepreneurships verlangt viel Geduld und Zeit – das Dezernat Forschung der Bauhaus-Universität Weimar kann bei jedem Schritt assistieren.
Dass eine Lizenzvergabe auch ganz schnell gehen kann, zeigt ein Fall aus dem Jahr 2012. Das frisch gegründete Start-up-Unternehmen FAST FORWARD IMAGING aus Berlin war damals auf ein Patent der Bauhaus-Universität Weimar aufmerksam geworden und hatte Glück, dass es noch nicht vergeben war. Wie es zur Lizensierung kam und wie das Unternehmen heute mit der erworbenen Technologie arbeitet, erzählt ein Artikel der Wirtschaftswoche:
gruender.wiwo.de/gute-ideen-zu-geld-machen/ .
Der Erfinder von »backup«, Diplom-Designer Ronny Staps, stammt aus Thüringen, ist Absolvent der Bauhaus-Universität Weimar und arbeitet zurzeit in Hamburg.
Weitere Informationen erhalten Sie im Dezernat Forschung bei Anica Meiland:
Bauhaus-Universität Weimar
Dezernat Forschung
Ass. jur. Anica Meiland
Mail: anica.meiland@uni-weimar.de
Tel.: +49(0)36 43/ 58 25 34
Weiterführende Links:
www.ronny-staps.de - Homepage des Designers
www.paton.tu-ilmenau.de - Patentvermarktungsagentur/Landespatentzentrum Thüringen
www.fastforward-imaging.com - Homepage der FAST FORWARD IMAGING GmbH
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