Bis zum 31. Mai 2016 sind junge Kreative eingeladen, ihre Entwürfe in den Kategorien Produkt, Fotografie und Versuchsanordnungen einzureichen. Ausgeschrieben werden Preise in den drei Kategorien Fotografie, Produktgestaltung und Versuchsanordnungen. Teilnahmeberechtigt sind junge Kreative, die zum letzten Termin der Einreichung das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben.
Mit dem Fokus auf Materialeffekte setzt der 6. Internationale Marianne Brandt Wettbewerb die mit dem ersten Wettbewerb im Jahr 2000 begonnene Suche nach der Poesie des Funktionalen im Spannungsfeld von Kunst und Design fort. Er knüpft damit erweiternd an das material-, mensch- und umweltbewusste Thema cradle to cradle der Sonderkategorie des letzten Wettbewerbs 2013 an.
Junge Gestalter, Künstler und Fotografen, aber auch Wissenschaftler und Kreative anderer Disziplinen sind eingeladen, interessante Antworten oder weiterführende Fragestellungen zum Thema zu entwickeln. Der Wettbewerb interessiert sich für materialsensible Produkt- und Bildfindungen, genauso wie für Projekte und Versuchsanordnungen, welche sich mit der Herkunft, den Eigenschaften und Bedingungen von Materialien beschäftigen und dabei eventuell die Tragfähigkeit eines waren- und dingorientierten Gestaltens sozial und ästhetisch in Frage stellen, um neue Verhaltens- und Handlungsperspektiven zu entwerfen. Erwartet werden Wettbewerbsbeiträge, die Fragen eines zeitgemäßen Materialeinsatzes anschaulich und inhaltlich klar, sowie künstlerisch, gestalterisch oder/und wissenschaftlich anspruchsvoll thematisieren und auch ökologische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Wirkungen berücksichtigen. Dementsprechend werden Preise in den drei Kategorien Produktgestaltung, Fotografie und Versuchsanordnungen ausgeschrieben.
Bauhäuslerin, Produktgestalterin und Künstlerin Marianne Brandt
Am Bauhaus der 1920er Jahre war die Frage, wie Materialien – deren Auswahl, Umwandlung oder Kombination – gestalterische und künstlerische Prozesse prägen, ein zentraler Gegenstand des von Laszlo Moholy-Nagy und Josef Albers geleiteten Vorkurses. Marianne Brandt hat diesen Unterricht, in dem z.B. mit einfachen Werkzeugen die Materialeigenschaften verschiedener Stoffe wie Metall, Holz, Kunststoff und Papier untersucht worden sind, 1924 besucht. Hier übte sie zunächst spielerisch forschend, wie sich räumliche Strukturen, ausgehend von den spezifischen Eigenschaften der Materialien, durch geeignete Verfahren entwickeln lassen. Anwendung fand dieses Grundlagenwissen über Materialitäten schließlich vor allem in ihren Entwürfen für die Metallwerkstatt, welche Marianne Brandt in Dessau erst technisch und 1928 auch künstlerisch geleitet hat. Marianne Brandts Lampen für das Bauhausgebäude, aber auch ihre Tischobjekte vom Tee-Extrakt-Kännchen bis zum Aschenbecher sind als sensible, geometrischlogische, funktionale Materialkompositionen zu Ikonen des modernen Designs geworden. Parallel zu ihrer praktischen, funktionalistisch orientierten Arbeit in der Metallwerkstatt hat Marianne Brandt, aber stets auch künstlerisch frei gearbeitet und sich so einen poetischen Spielraum und ein Übungsgelände für sinnliche Untersuchungen von Materialwirkungen erhalten, die indirekt in ihre anwendungsorientierten Gestaltungen eingeflossen sind. Ein besonderes Instrument der künstlerischen Arbeit von Marianne Brandt, die vor ihren Bauhausjahren schon ein Malereistudium abgeschlossen hatte, wurde schließlich die Fotokamera, bzw. die Auseinandersetzung mit dem Medium Fotografie, welche in etwa 50 Fotocollagen aus eigenen Aufnahmen und gesammelten Pressebildern kulminierte.
Informationen zum Wettbewerb, Bewerbungsverfahren und zum Stand der Vorbereitungen werden auf der Website des Wettbewerbs www.marianne-brandt-wettbewerb.de veröffentlicht.
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