Wie das Bauhaus in der DDR wiederentdeckt wurde
In einem weiteren Beitrag der Reihe »Alumni-Gespräche« berichtet der langjährige Kustos der Bauhaus-Sammlung der Klassik-Stiftung Weimar, Michael Siebenbrodt, u.a. über sein Studium an der früheren Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar, das er im Jahr 1972 aufgenommen hat. Sehr früh ist Michael Siebenbrodt dabei mit dem Mitarbeiterkreis um Prof. Christian Schädlich und den in dieser Zeit einsetzenden Forschungen zur Geschichte des Weimarer Bauhauses in Kontakt gekommen. So war er noch als Student an der Vorbereitung des 1. Internationalen Bauhaus-Kolloquiums beteiligt, das 1976 in Weimar stattfand.
Im Gespräch mit dem Direktor der Universitätsbibliothek, Dr. Frank Simon-Ritz, schildert Michael Siebenbrodt, wie er nach seinem Diplom im Jahr 1976 von Weimar aus damit beauftragt wurde, die Bauhaus-Stätten in Dessau einer neuen Nutzung zuzuführen. Dabei geht er auch auf die schwierigen zeitgeschichtlichen Konstellationen ein, die ihn dazu veranlassten, sein Beschäftigungsverhältnis am Bauhaus Dessau im Jahr 1988 - ein Jahr vor der Wende - zu kündigen. Am Ende des Gesprächs geht es um das nächste 100-jährige Jubiläum, das dem Weimarer Bauhaus ins Haus steht. 1923 fand nicht nur die große Bauhaus-Ausstellung statt, in diesem Rahmen wurde auch das »Musterhaus Am Horn«, das heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, als wichtigstes Ausstellungsobjekt eröffnet. Als langjähriger Vorsitzender des Freundeskreises der Bauhaus-Universität Weimar berichtet Michael Siebenbrodt über die Nutzung des Gebäudes in der DDR, über die Geschichte seiner Sanierung und über die Pläne für das Jubiläumsjahr 2023.
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