Die mit dem Deutschen Filmpreis 2008 ausgezeichnete Regisseurin und Drehbuchautorin Bettina Blümner studierte 1998 bis 1999 Medienkultur und -gestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. In dieser Zeit entstanden zwei Kurzfilme und aus dem breit gefächerten Studium erwuchs der Beschluss, die Richtung »Film« einzuschlagen. Bettina Blümner erzählt von den Projekten, Orten und Menschen, die ihr in Weimar ans Herz gewachsen sind. Sie gibt Einblick in ihre aktuelle Arbeit und hat einen eingängigen Ratschlag für angehende Filmemacher parat.
Bettina Blümner wurde 1975 in Düsseldorf geboren, heute lebt und arbeitet sie als Regisseurin und Drehbuchautorin in Berlin. Sie realisiert sowohl Dokumentar- als auch Spielfilme und wurde bereits mit mehreren Filmpreisen ausgezeichnet. Die Kurzdokumentation über Muttertagsbräuche auf Kuba »La Vida Dulce« erhielt das Prädikat »Besonders Wertvoll«. Auf dem Filmfestival Münster 2005 wurde er mit dem Förderpreis ausgezeichnet. Für ihr Langfilmdebüt Prinzessinnenbad erhielt Bettina Blümner den Preis Dialogue en Perspective bei der Berlinale 2007, sowie den Deutschen Filmpreis 2008. Der Film gibt Einblick in das Leben der drei 15-jährigen Mädchen Klara, Mina und Tanutscha, die im Berliner Stadtteil Kreuzberg aufwachsen. »Scherbenpark« (2013) ist eine Literaturverfilmung nach dem gleichnamigen
Roman von Alina Bronsky über die 17-jährige Sascha, die versucht auf ihre Art damit umzugehen, dass ihre Mutter vom Stiefvater getötet wurde. Bettina Blümners neuester Dokumentarfilm »Parcours D’amour« startete, nach Festivalaufführungen in Montreal und Hof, im Juni 2015 in den deutschen und österreichischen Kinos. Darin begleitet sie fünf Pariser Senioren, die sich auf der Suche nach Zweisamkeit in Tanztee-Salons treffen und deren Verhaltensweisen sich dabei gar nicht so sehr von denen Jüngerer unterscheiden.
Nach ihrem Studium in Weimar, begann Blümner ein Regie-Studium an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg (1999-2004) und absolvierte ein Austauschprogramm an der Escuela Internacional de Cine y Televisión auf Kuba.
Der Begriff Bauhaus bedeutet für mich der Weg hin zur Moderne. Die Idee des Zusammenschlusses der verschiedenen Künste gefällt mir ausgesprochen gut
An der Bauhaus Uni habe ich zum einen zwei Kurzfilme realisieren können, zum Beispiel einen über den ältesten DJ und den ältesten Sexshopbesitzer Deutschlands. Zum anderen haben Dunja Funke und ich die Ausstellung »20-20 -eine photographisch akustische Retrospektive der Jugendkultur des 20. Jahrhunderts« vorbereitet und in der ACC Galerie in Weimar ausgestellt. Diese Arbeiten waren sehr wichtig für mich. Sie haben mich letztendlich dazu gebracht mich verstärkt auf das Medium Film zu konzentrieren.
An der Filmakademie Baden-Württemberg und auch an der EICTV auf Kuba habe ich den Schwerpunkt Regie gewählt und Szenische und dokumentarische Regie studiert. D.h. der Schwerpunkt meines Studiums stand fest und war weniger breit gefächert als in Weimar.
Ich erinnere mich gerne an mein »WG Zimmer« zurück. Ich habe zusammen mit einem anderen Kommilitonen im Marie Seebach Stift oberhalb von Weimar gelebt. Das Haus in der Tiefurter Allee ist eigentlich für pensionierten Bühnenangehörigen und Schauspieler gedacht, sie haben aber auch einigen Studenten Unterkunft gewährleistet. Dort herrschte eine ganz eigene Atmosphäre.
Weimar ist natürlich kleiner als Berlin, aber es gibt dort viele schöne Orte, die ich in guter Erinnerung habe: den Park an der Ilm, die Uni Bibliothek, das Residenz Café, die ACC Galerie, die Uni und Museen etc.
Die Konzentration aufs Studium ist in Weimar möglicherweise größer als in Berlin. Und ich habe Freunde und Teammitglieder gefunden, mit denen ich auch nach unserem Studium zusammen arbeite, zum Beispiel die Cutterin Julia Wiedwald oder die Dramaturgin Dunja Funke.
Das ist eine schwierige Frage. Natürlich kommt meine Inspiration aus meinen persönlichen Erlebnissen, meiner Umgebung, meinen Freunden, meinen Reisen und meiner Arbeit. Wenn mich Menschen, ein Ort oder Themen faszinieren überlege ich schon, ob ich daraus einen Film machen kann.
Jeder Film hat ein anderes Konzept, da ja auch jeder Film anders ist, ein anderes Thema hat und einer speziellen Umsetzung bedarf.
Ja da gibt es einige, aber letztendlich geht es darum eine eigene Handschrift zu entwickeln, Dinge auszuprobieren, zu scheitern und daraus zu lernen.
Einfach machen!
Ich war 2013 in Weimar im Kino mon ami zu Gast – mit meinem Spielfilm »Scherbenpark« . Der Berliner Verleiher Torsten Frehse bemüht hat bisher drei Filme von mir ins Kino gebracht, auch in Weimar liefen sie, soweit ich weiß. Das waren »Prinzessinnenbad«, »Scherbenpark« und »Parcours d´amour«. Die Filme kann man auch als DVD bestellen oder ausleihen, vielleicht gibt es sie ja auch in der Uni Bibliothek in Weimar?! Oder in der Videothek? Oft gibt es aber auch Wiederholungen im Fernsehen.
Ich habe gerade eine Auftragsarbeit für die UFA realisiert: die Inszenierung von drei Folgen einer Kinderserie. Wenn ich damit fertig bin, widme ich mich dem Drehbuchschreiben und der Entwicklung von neuen Projektideen.
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