Die Bauhaus-Ausstellung von 1923, die Leistungsschau des Staatlichen Bauhauses Weimar präsentierte Arbeiten der Bauhaus-Schüler sowie freie Kunst seiner Meister. Weniger bekannt ist, dass in diesem Rahmen eine Architekturausstellung visionärer Architekturentwürfe und -modelle gezeigt wurde. Die Architekturausstellung erweiterte die von Regierungsseite geforderte Selbstdarstellung des Bauhauses und richtete den Blick auf die nationale und internationale Architekturszene. Vertreten waren in der Ausstellung neben vielen deutschen Architekten Ikonen der Moderne wie Frank Lloyd Wright und Le Corbusier. Die damals ausgestellten Entwürfe und Modelle gaben erstmals im Überblick einen Stil innerhalb der internationalen Architektur wieder, der sich als wegweisend für das 20. Jahrhundert herausstellen sollte und später als »International Style« bekannt wurde.
Die Ausstellung »Architektur. Ausstellungen am frühen Bauhaus in Weimar 1919 1922 1923« nähert sich der Ausstellung von 1923 an und versucht, einen Eindruck der damaligen Präsentation zu vermitteln, ohne sie jedoch vollständig zu rekonstruieren. »Die 1923er Architekturausstellung ist nur wenig dokumentiert, allein drei Fotos aus den Bauhaus-Fotoalben zeigen die Situation von damals«, schildert Dr. Norbert Korrek, Kurator der Ausstellung, die Ausgangslage für die wissenschaftlichen Recherchen. Gemeinsam mit Studierenden der Fakultät Architektur trat er an Archive im In- und Ausland heran, um die originalen Exponate von 1923 zu recherchieren. Fündig wurden die Ausstellungsorganisatoren unter anderem in Briefen von Gropius, in denen er Kollegen das Konzept erläuterte. »In unserer Ausstellung soll die These verdeutlicht werden, dass die 1923er Ausstellung die Initialzündung für den International Style gegeben hat«, erläutert Korrek die Idee der Präsentation.
Gezeigt werden insgesamt 170 Bilder und Fotos als Faksimiles und acht Architekturmodelle. Zu sehen sind unter anderem Entwürfe des Wohnhauses für F. C. Robie von Frank Lloyd Wright (1908), die Larkin Factories in Buffalo (1904), Le Corbusiers Typenhaus Citrohan von 1921 und die Entwürfe für »Eine Stadt für drei Millionen Bewohner« (1922). Des Weiteren sind Entwürfe von sechs holländischen Architekten, darunter Willem Marinus Dudok und Jacobus Johannes Pieter Oud sowie von acht tschechischen Architekten vertreten.
Flankierend werden Teile der früheren Architekturausstellungen in Weimar von 1919 »Entwürfe und Träume unbekannter Architekten« und 1922 »Architekturausstellung Baubüro Gropius/Meyer« rekonstruiert. Die Ausstellung von 1919 wurde vom Arbeitsrat für Kunst in Weimar organisiert. Walter Gropius, Vorsitzender des Arbeitsrates und gerade zum Bauhaus-Direktor berufen, sah diese Ausstellung als programmatische Begleitung seines in der Sprache des Expressionismus verfassten Bauhausprogramms. In der 1922er Ausstellung präsentierten Walter Gropius und Adolf Meyer in den Räumen des Weimarer Bauhauses Bauten und Entwürfe, die seit 1911 entstanden waren. Zu sehen waren Pläne, Modelle und Fotografien von den frühen Bauten für das Fagus-Werk bis zum gerade abgeschlossenen Umbau des Theaters in Jena. Die Werkschau des Baubüros Gropius/Meyer wurde 1923 fast vollständig in die Internationale Architekturausstellung übernommen.
Die Ausstellung war bereits vom 20. März bis 18. April 2010 im Palazzo in Siena zu sehen.
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