Neues Europäisches Bauhaus

Foto: Thomas Müller/Bauhaus-Universität Weimar
Foto: Thomas Müller/Bauhaus-Universität Weimar

Prof. Dr. Jutta Emes übernimmt wissenschaftliche Leitung des Neuen Europäischen Bauhauses Weimar

Wer die Welt zum Besseren verändern will, den erwartet ein langer und anstrengender Weg – ganz besonders bei den Herausforderungen des Klimawandels. Umso wichtiger, sich über erreichte Etappenziele zu freuen: Ende Januar 2022 hat die Bauhaus-Universität Weimar ihren Antrag zum Neuen Europäischen Bauhaus bei der Europäischen Union eingereicht. Die Initiative der Europäischen Kommission will nachhaltige, ästhetisch ansprechende und inklusive Ideen für ein klimaneutrales Leben und Wirtschaften fördern. Die Bauhaus-Universität Weimar bewirbt sich um den Zuschlag für eines der fünf Pilotprojekte, die 2023 starten sollen.

Bereits im Frühjahr vergangenen Jahres hatte die Universität alle Lehrenden, Studierenden und Mitarbeitenden aufgerufen, sich und ihre Ideen einzubringen. Wie können und wollen wir in Zukunft leben? Wie kann weniger Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre gelangen? Wie soll ein Neues Europäisches Bauhaus aussehen – in Weimar, dort, wo vor über hundert Jahren das Staatliche Bauhaus gegründet wurde? Als Partner konnten unter anderem das Goethe-Institut, das Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung und die Klassik-Stiftung Weimar gewonnen werden.

Zahlreiche Arbeitsgruppen aus allen vier Fakultäten und ein Ideenlabor brachten unterschiedlichste Vorschläge vom nachhaltigeren Umgang mit Textilien bis hin zu neuen Formen des Wissensaustausches ein. Aus diesen entwickelten Prof. Dr. Jasper Cepl, Dr. Franziska Klemstein, Dr. Tonia Schmitz und Prof. Dr. Jan Willmann den Antragstext für die EU, der die Ideen zusammenfasst und eine Vision eines Neuen Europäischen Bauhauses Weimar entwirft.

Anfang Februar übergab die Gruppe den Staffelstab an die neue wissenschaftliche Leiterin – Vizepräsidentin Prof. Dr. Jutta Emes. Sie war bereits zuvor Mitglied der Lenkungsgruppe für das Neue Europäische Bauhaus Weimar und unterstützte dessen internationale Kooperationen. »Ich sehe große Chancen für die Bauhaus-Universität Weimar, Teil dieses europäischen Aufbruchs zu sein. Wir können mit unseren Ideen aus Forschung, Lehre und Kunst andere inspirieren und andere können uns zu Neuem anregen. Wechselseitig voneinander zu lernen ist zentral, um dem Klimawandel und den gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart zu begegnen.« Die Idee des gemeinschaftlichen Lernens, Lehrens und Gestaltens werde daher im Mittelpunkt des Neuen Europäischen Bauhauses Weimar stehen: Es sei kooperativ und überwinde die Grenzen der Disziplinen – etwas, was auch beim historischen Bauhaus entscheidend gewesen sei.

Eine weitere Veränderung stand ebenfalls im Februar an: Der Vorsitzende der Lenkungsgruppe, Präsident Prof. Dr. Winfried Speitkamp, wechselte als Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport in das Thüringer Bildungsministerium. Er hatte betont, die Themen des Neuen Europäischen Bauhauses sollten das Jahrzehnt der 2020er Jahre an der Universität prägen. Davon ist auch Prof. Dr. Jutta Emes überzeugt, die gegenwärtig die Aufgaben des Präsidenten wahrnimmt: Es gehe für die Bauhaus-Universität Weimar um mehr als eine bloße finanzielle Förderung der Europäischen Union, nämlich um den Aufbruch zu Neuem. »Zukunftsfragen wie ein nachhaltiger Umgang mit Ressourcen stehen bei zahlreichen unserer Forschungsprojekte im Mittelpunkt, sind Teil unserer Seminare und Thema vieler studentischer Initiativen.«

2022 sollen weitere Initiativen zum Neuen Europäischen Bauhaus sowohl von der Europäischen Union als auch an der Bauhaus-Universität Weimar angestoßen werden. All das lässt weitere spannende Projekte erwarten.

Für Rückfragen zum Artikel können Sie sich gern an die Wissenschaftsredakteurin Dr. Stefanie Waske wenden, per E-Mail unter stefanie.waske@uni-weimar.de oder telefonisch unter +49 (0) 36 43/58 11 24. Zu Fragen zum Neuen Europäischen Bauhaus wenden Sie sich an die Koordinatorin Dr. Helen Fronius, per E-Mail unter neb@uni-weimar.de oder telefonisch unter +49 (0) 36 43/58 11 23.