Der Gropius-Zimmer-Pavillon wurde erstmals im Rahmen der „Woche der Demokratie“ Anfang des Jahres 2029 auf dem Weimarer Theaterplatz errichtet. Das im Hauptgebäude der Bauhaus Universität Weimar verortete Gropiuszimmer, das als die erste gesamtheitliche Raumkomposition der Moderne gilt, wurde als abstrakte Raumliniatur nachempfunden und in Form einer architektonischen Intervention der von Gropius gestalteten Gedenktafel zur Nationalversammlung an der Theaterfassade des Deutschen Nationaltheaters in Weimar gegenübergestellt.
Die Installation bildet die Grundlinien des Direktorenzimmers nach und definiert somit einen öffentlichen Raum im öffentlichen Raum, der Besucher einlädt, ihn für sich zu interpretieren, sich darin aufzuhalten und ins Gespräch zu kommen, sowie die Dimensionen der Direktorenschaft einer demokratischen Gesellschaft weiter und größer zudenken.
Durch die offene Raumgeometrie, die aufgrund des sich vergrößernden Ursprungwürfels aus der Installation heraus gedanklich größer projiziert werden kann, wird der Raum nicht nur nach Außen geöffnet, sondern erweitert auch seine Funktion in die Öffentlichkeit, wodurch die Direktorenschaft auf den öffentlichen Raum und damit auf die Öffentlichkeit übergeht.
Anliegen dieser metaphorischen Installation ist das Gewahr werden der eigenen Rolle in einer demokratiebasierten Gesellschaft. Dass man nicht nur das Recht der Mitgestaltung innehat, sondern damit auch Verantwortung einhergeht, die uns alle betrifft. In einer Demokratie sind wir keine Zaungäste, sondern Akteure, jeder in seinem Bereich und darüber hinaus, um das "Gesamtkunstwerk" Gesellschaft betreffend mit zu gestalten.