Angespornt von der zunehmenden Verschärfung und Dringlichkeit der globalen Umwelt- und Klimakrise, hat die Bauhaus-Universität Weimar sich dazu entschlossen einen ganzheitlichen Transformationspfad einzuschlagen der mittel- bis langfristig zu einem nachhaltigen Universitätsbetrieb führt.
Die Ziele sind in der obenstehenden Abbildung zusammengefasst und in drei zeitlich aufeinanderfolgende Prozessabschnitte (kurzfristig – mittelfristig – langfristig) aufgeteilt. So werden in der aktuell stattfindenden ersten Phase die Teilziele des Aufbaus eines Innovationsnetzwerks, der Erhöhung des Systemverständnisses und der Prozesstransparenz, sowie die Identifikation von Transformationspfaden im Hochschulbetrieb verfolgt. Die sich parallel dazu entwickelnde zweite Phase wird genutzt um eine Nachhaltigkeitsstrategie zu erarbeiten und erste Maßnahmen zur Unterstützung des Transformationsprozesses zu initiieren und umzusetzen. In der dritten und letzten Phase wird die Universität die Nachhaltigkeitsgrundsätze der ökologischen Tragfähigkeit, der sozialen Gerechtigkeit und der wirtschaftlichen Effizienz einhalten und die Umsetzung dieser Prinzipien im Hochschulbetrieb weiterentwickeln und verbreiten.
Nachhaltigkeitsstrategie
Aktuell entwickeln wir in einem partizipativen Prozess eine Nachhaltigkeitsstrategie für die Bauhaus-Universität Weimar um einerseits ein gemeinsames Verständnis für Nachhaltigkeit zu entwickeln und andererseits unsere Hochschule über die Auswahl wirksamer Maßnahmen zielgerichtet weiterzuentwickeln. Hierzu wenden wir das Modell des 'Whole Institution Approach’ an in dem die strategischen Ziele und Maßnahmen in 5 Hauptfelder aufgeteilt werden: Governance, Campus, Lehre, Forschung und Transfer.
Governance
Nachhaltige Governance bezieht sich auf die strategische Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien in die Governance-Strukturen und Administrationsvorgänge der Institution. Dies umfasst die Entwicklung von Richtlinien, Entscheidungsprozessen sowie Strukturen und Verfahren, zur Zuweisung von Verantwortlichkeiten und Bereitstellung von Ressourcen wie Zeit und Geld. Ziel ist es, eine Organisationskultur zu schaffen, die nachhaltig und über einzelne Personen hinaus langfristig funktioniert.
Campus
Nachhaltigkeit im Bereich Bau und Betrieb umfasst die Implementierung von Nachhaltigkeitsprinzipien in Planung, Errichtung und Betrieb von Gebäuden sowie in der Verwaltung der Infrastruktur und Beschaffung. Im laufenden Betrieb können z.B. Maßnahmen zur Reduktion des Energie- und Wasserverbrauchs, zur Minimierung von Abfall und zur Förderung von Recycling ergriffen werden. Ziel ist es, einen nachhaltigen Campus zu schaffen, der sowohl klima- und umweltfreundlich ist als auch die Lebensqualität für Studierende und Mitarbeitende verbessert.
Lehre
Nachhaltigkeit in Lehre und Studium bedeutet, Nachhaltigkeitsprinzipien in die Gestaltung und Organisation der Lehrangebote zu integrieren. Dies umfasst die Entwicklung von Studiengangsplänen, die sozio-ökologische Nachhaltigkeit thematisieren und Studierende dazu befähigen, an nachhaltigen Lösungen für globale Herausforderungen zu arbeiten. Lehrmethoden, die nachhaltiges Denken und Handeln fördern, und interdisziplinäre Ansätze wie praxisorientiertes Lernen stehen im Vordergrund. Sowohl der Inhalt als auch die Umsetzung der Lehre zielen auf breitgefächerten Klimaschutz ab. Ziel ist es, eine Bildungskultur zu schaffen, die Studierende auf eine aktive Rolle in der Gesellschaft vorbereitet.
Forschung
Nachhaltigkeit in der Forschung bezieht sich auf die systematische Integration von Nachhaltigkeitsprinzipien in Forschungsschwerpunkte, Methoden und Praktiken an der Universität. Dies bedeutet, dass Forschungsprojekte darauf ausgerichtet sind, an Lösungen für sozio-ökologische Herausforderungen zu arbeiten. Zudem wird Wert auf interdisziplinäre und internationale Zusammenarbeit gelegt, um komplexe Nachhaltigkeitsfragen ganzheitlich zu adressieren. Ziel ist es, Forschung zu ermöglichen, die praxisorientierte Ergebnisse liefert, um die sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft voranzubringen.
Transfer
Nachhaltigkeit im Bereich Transfer bedeutet, dass Wissen und Innovationen gezielt genutzt werden, um nachhaltige Lösungen in die Gesellschaft und Wirtschaft zu tragen. Dies umfasst die Zusammenarbeit mit Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und der Zivilgesellschaft, um nachhaltige Technologien, Praktiken und Ideen in der Praxis zu verankern. Es werden Partnerschaften gefördert, die den sozialen und ökologischen Nutzen maximieren. Ziel ist es, durch den Wissens- und Technologietransfer zur Lösung von gesellschaftlichen Problemen beizutragen und langfristige regionale Beziehungen auf Augenhöhe aufzubauen.