Geknüpfter und getupfter Teppich | 2013/2014
gefördert durch die Thüringer Graduiertenförderung
Die Ph.D.-Arbeit von Till Ansgar Baumhauer hinterfragt die Visualisierungsformen alltäglicher gewalttätiger Kriegserfahrung in Langzeitkonflikten anhand zweier (über) dreißigjähriger Kriege in Mitteleuropa (1618 – 48) und Afghanistan (seit 1979). Während der wissenschaftliche Part der Arbeit eine Analyse der bildlichen Zeugnisse von Kriegserfahrung in beiden Konflikten darstellt, verbindet Baumhauer in dialogischen Kooperationen mit afghanischen Künstlern die Zeugnisse beider Kulturerfahrungen miteinander.
Hier entsteht ein Spannungsfeld zwischen kulturellem Hintergrund und handwerklichem Wissen: Während Wekil Ahmad Hakkani, ein in Herat lebender Teppichknüpfer, sich den Sinn des digital verpixelten Motivs erschließen muss, kämpft Baumhauer mit der ihm fremden Technik. Zwischen den Zeilen – eher: zwischen den Knoten – werden Aspekte sichtbar, die Möglichkeiten und Schwierigkeiten interkultureller Übersetzung aufzeigen: So ist für den Afghanen nicht vorstellbar, dass die ursprüngliche Darstellung den Übergriff auf einen wehrlosen Greis im Hemd darstellt – dieses Motiv wäre undenkbar in einer Gesellschaft, die das Alter ehrt. Deshalb gilt die Attacke des – nun afghanisch gekleideten – Soldaten einer jungen Frau und wird vom kriegerischen zum sexuellen Übergriff.
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Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
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