Umweltleistungen

Maßgebliche Umweltemissionen der Bauhaus-Universität Weimar werden nun aufgeführt, die sich entweder aus vorhandenen Daten errechnen lassen oder abgeschätzt werden konnten. Aus den Ergebnissen wurden eine CO2-Bilanz gezogen, Hot-Spots aufgezeigt und potentielle Einsparungspotentiale und Handlungsfelder identifiziert.

Die Definition der Umweltleistungen ist im Folgenden angelehnt an die DIN EN ISO 14001:2015, die Umweltleistungen als messbare Ergebnisse bezogen auf das Management von Tätigkeiten oder Dienstleistungen der Bauhaus-Universität Weimar (BUW) festlegt. Die quantitative Darstellung und qualitative Bewertung dieser Umweltleistungen werden untergliedert in die Abschnitte Mobilität, Energie, Abfall, Wasser und Abwasser, Material und Beschaffung und einer abschließenden CO2-Bilanzierung aller Felder. Für eine bessere Übersicht und Vergleichbarkeit sind die beschriebenen Umweltleistungen als Gesamtübersicht in Tabelle 1 für 2019 dargestellt. Auf die Systematik, Erhebung und Bewertung der Daten wird in den folgenden Abschnitten des Kapitels ausführlich eigegangen. Im Sinne einer einheitlichen Fortschreibung der Umweltberichte wird in Tabelle 1 ein Vergleich der aktuellen Verbräuche und Emissionen zum zurückliegenden 5-Jahresmittel von 2014–2018 dargestellt, sofern Daten für die Zeiträume vorliegen.

Bezüglich Umweltbilanzen an Weimarer Mensen wird an das Studierendenwerk Thüringen verwiesen. Eine zusätzliche Vereinheitlichung im Sinne der Vergleichbarkeit der Umweltleistungen erfolgt in Anlehnung an die »Umweltmanagement – Umweltleistungsbewertung – Leitlinien« DIN EN ISO 14031:2021. So werden in den jeweiligen Abschnitten Umweltleistungen in CO2-Äquivalent bilanziert, um einen sektorübergreifenden Vergleich zu ermöglichen. Die entsprechende Gesamtübersicht zum CO2-Fußabdruck aus den Umweltleistungen ist in Tabelle 2 dargestellt.

In den folgenden Abschnitten 3.1 bis 3.6 werden die Umweltleistungen entsprechend ihrer Untergliederung aus Tabelle 2 im Einzelnen erläutert, ihre Datengrundlage kritisch beleuchtet und erste Schlüsse auf die Vollständigkeit gezogen.

Im Bereich Mobilität wird grundsätzlich zwischen Dienstreisen der Beschäftigten und dem universitätseigenen Fuhrpark unterschieden. Ausgenommen von der Betrachtung sind zurückgelegte Arbeitswege der Beschäftigten und Studierenden.

Dienstreisen

Im Jahr 2019 wurde die systematische Erfassung von Dienstreisen der Beschäftigten auf das MACH-ERP System umgestellt. Dieses erlaubt ab sofort gezielte Datenabfragen zu Dienstreisen auch auf gewählte Transportmittel und Reiseentfernungen. Das bisherige Managementsystem lässt keine gezielten Abfragen zu und aufgrund der Inhomogenität und Menge der Daten ist auch eine vollumfängliche Einzelauswertung nicht möglich. Für das Bezugsjahr 2019 wurden daher lediglich die Flugreisen im Rahmen von Dienstreisen betrachtet. Aus 278 Hin- und Rückflügen ergeben sich so 556 Einzelflüge die sich zum Großteil aus 326 Flügen (59%) aus innereuropäischen Flügen zusammensetzen, siehe Tabelle 3. Der größte Anteil an den gesamten CO2-Emissionen stellen jedoch aufgrund der längeren Wegstrecke transatlantische Flüge mit 143,3 t CO2 (40,5%). Die Berechnung des CO2-Fußabdrucks erfolgt mit dem CO2-Rechner des Bundesumweltamtes (UBA 2021).

Wie eingangs beschrieben, können in der Auswertung zu 2019 lediglich Flugreisen betrachtet werden. Es ist allerdings davon auszugehen, dass Flugreisen den größten Teil der Emissionen verursachen. Durch die Umstellung auf das MACH-ERP System sollten jedoch zukünftig alle Dienstreisen erfasst und ausgewertet werden. Dazu zählen Reisen mit Mietfahrzeugen, Privat-Kfz. sowie Zug- oder Busreisen. Der vorliegende Bericht sollte also nur als erste Bestandsaufnahme gewertet werden. Der Bilanzrahmen wird sich auch weiterhin auf die Beschäftigten der Bauhaus-Universität Weimar beziehen.

Fuhrpark

Der Fuhrpark der Bauhaus-Universität Weimar umfasst elf Fahrzeuge, die in ihrer Funktion zwischen Bau und Transport, Betriebstechnik (Heizung/Sanitär, Elektronik), Universitätsleitung, Hauspost und dem eigenständigen Fahrzeug der Versuchstechnischen Einrichtung (VTE) unterschieden werden. Die folgenden Daten zu den gefahrenen Kilometern, die Einsatztage und spezifischen Verbräuche werden vom Servicezentrum Liegenschaften – Fuhrpark erfasst und bereitgestellt. Bei den beiden BMWs der Universitätsleitung handelt es sich um einjährige Leasingfahrzeuge, deren jährlicher Tausch innerhalb des Betrachtungszeitraums liegt. Die Verbräuche beider Generationen wurden für den Jahresbericht in Summe betrachtet, eine separate Unterscheidung der Modelle erfolgt nicht. Bei dem E-Citroën der Hauspost handelt es sich um ein Elektrofahrzeug, der Rest der Fahrzeugflotte fährt mit Dieselmotoren. Der Ford Bus (9 Sitze) mit überdurchschnittlicher Fahrtleistung von 40.753 km, siehe Abbildung 2, sowie die der BMW 730 und BMW 5er werden ausschließlich vom Fahrdienst der Uni genutzt. Der Opel Astra, VW Caddy, und der VW Crafter stehen zur freien Verfügung aller Universitätsangehörigen.

Der CO2-Fußabdruck der Fahrzeuge in Abbildung 3 errechnet sich nicht aus der Fahrtleistung, sondern über den in Fahrtenbüchern dokumentiertem Kraftstoffverbrauch in Litern, bzw. dem spezifischen CO2-Ausstoß von 2,65 kg CO2/l Diesel (UBA 2016), bei 35,87 MJ/L (AGEB 2018). Ausgenommen von der Diesel-CO2-Betrachtung ist der E-Citroën der Hauspost (9.529 km), der mit Ökostrom betrieben und mit 0 g CO2/kWh verbucht wird, siehe Kapitel 3.2 Strom, S. 14. Der Betrieb des E-Autos benötigt eine Leistung von 1.991 kWh.

Erwartungsgemäß führt die hohe Fahrtleistung des Ford Busses (ca. 40.000 km) auch zum höchsten CO2-Ausstoß. Danach folgt der VW Crafter von Bau und Transport (ca. 20.000 km). Neben der Einordnung über die Fahrtstrecke ist eine Betrachtung des Fuhrparks nach spezifischen CO2-Ausstößen sinnvoll. Dort führen große Fahrzeuge wie das Multicar, die VW Crafter, die Mercedes Vitos und der Ford Bus die Statistik an (>250 g CO2/km), siehe Tabelle 4.