Mobiles Experimentallabor für gesellschaftliche und partizipative Lehr-/Lernprojekte
Das Vorhaben stellt den Lernprozess der Studierenden, den Erwerb inter- und transdisziplinärer Kompetenzen und die gesellschaftliche Zusammenarbeit und Transformation in den Fokus. In einem partizipativen Experimentallabor arbeiten die Studierenden an gesamtgesellschaftlichen Problemstellungen und gestalten aktiv die Gesellschaft der Zukunft.
Dazu sollen in einem ersten Schritt mobile Einheiten konzipiert werden, die von Studierenden der Universität in einem interdisziplinären Projekt konzipiert und ausgestattet werden. In einem zweiten Schritt erkunden die Studierenden und Lehrenden die Regionen und nehmen Kontakt mit lokalen Akteur:innen auf, um Initiativen und Projekte für nachhaltige Transformation zu ermitteln. Im dritten Schritt wird in Form von Reallaboren die Umsetzung entsprechender Projekte unter maßgeblicher Mitwirkung lokaler Gruppen forciert.
Das Vorhaben fördert gesellschaftliche Transformation auf mehreren Ebenen: Im Sinne des „Service Learning“ wird (1) eine zeitgemäße Lehr- und Lernkultur geschaffen, in der die disziplinäre akademische Ausbildung um (2) Schlüsselkompetenzen erweitert, die zukünftige Anforderungen in Wissenschaft, Kunst und Technik berücksichtigt. Darüber hinaus stellt sich die Bauhaus-Universität Weimar (3) ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und forciert einen Wissenstransfer zur (4) Förderung des gesellschaftlichen Engagements und des demokratischen Bewusstseins in den ländlichen Regionen Thüringens. Die Studierenden verlassen den akademischen Schutzraum und erarbeiten unter wertschätzender Einbeziehung von gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Akteuren Ideen und Konzepte für eine nachhaltige Transformation.
Wir schlagen das mobile partizipative Experimentallabor als eine Idee vor, die in Zusammenarbeit mit anderen Arbeitsgruppen realisiert werden kann. Sie hat das Potenzial, einer wachsenden Desintegration der demokratisch verfassten Gesellschaft, wie wir sie im ländlichen Raum anhand aktueller Wahlergebnisse beobachten, entgegen zu wirken: Wenn lokale Initiative und Gruppen ernstgenommen werden, ihre Ideen und ihr Wissen anerkennt und in Zusammenarbeit mit jungen Menschen zur Umsetzung gebracht werden, dann ließe sich damit nicht zuletzt demonstrieren, dass die Universität Verantwortung für alle Teile jener Gesellschaft übernimmt, die sie trägt und finanziert.
Beteiligte Personen:
Christian Koch (Vizepräsident für Studium und Lehre), Ronny Schüler, Larissa Barth, Andreas Mai sowie die AG Bauhaus Studium
Kontakt:
Intelligentes Technisches Design
Prof. Dr.-Ing. Christian Koch
Phone: +49 (0) 3643 / 58-4960
c.koch[at]uni-weimar.de