Mit einer neuen hybriden Debattenreihe startete das Internationale Heritage-Zentrum am Donnerstag, den 13. Januar in das Jahr 2022. Anwesend waren aufgrund der aktuellen Lage nur die Diskutant:innen - Jun.-Prof. Dr. Daniela Zupan, Prof. Dr. Bernd Nentwig, Dr. Christian Kästner, und Marcell Hajdu von der Bauhaus-Universität Weimar sowie Dr. Oxana Gourinovitch von der RWTH Aachen - und einige Mitglieder des Internationalen Heritage-Zentrums. Weitere Teilnehmende folgten der belebten Diskussion online.

Inwiefern man im Rahmen der Kulturerbe-Forschung Kooperationsprojekte mit Organisationen in Ländern mit populistischen, illiberalen oder autoritären Strömungen eingehen sollte wurde anhand Beispiele von Projekten in Belarus, China, Ungarn und Russland diskutiert. Unterschiedliche Erfahrungen zeigten wie fruchtbar solche Zusammenarbeiten sein konnten aber auch, wie schnell bestehende Partnerschaften zum Beispiel bei einem Regierungswechsel zerfallen können. Doch auch die eigenen Perspektiven, Motive und Interessen in der internationalen Kooperation wurden scharf under die Lupe genommen. 

Einig waren sich die Teilnehmenden, dass Kooperationen soweit möglich eingegangen werden sollten, denn auch kleine Schritte der gegenseitigen Annäherung wären wichtig. Dennoch kam es in der Runde auch oft zu Widerspruch, der unterstrich, wie sehr jeder Fall einzeln betrachtet und abgewogen werden müsse. Daher müsste an der Universität möglichst ein Gremium eingerichtet werden, an das sich Angehörige mit ihren Fragen wenden können, beteuerte Dr. Christian Kästner, Dezernent für internationale Beziehungen. 

Zur nächsten Debatte am 20. Januar treffen Mitglieder der Bauhaus-Universität Weimar, der Klassik-Stiftung und der Hochschule für Musik FRANZ LISZT aufeinander, um die Bedeutung und Anwendung des Begriffs Kulturerbe "Stätten" zu diskutieren. Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierte und beginnt um 19 Uhr unter www.tinyurl.com/debatingheritage