Arnstadt war im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ein bedeutender Standort der Industrialisierung in Thüringen. Die Maschinenfabrik Rud. Ley steht beispielhaft für ein aktives Unternehmertum, das Innovationen vorantrieb und zahlreiche Patente anmeldete. Aus einer Nähmaschinenfabrik entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine florierende Automobilproduktion. Heute sind die Ley-Werke der letzte in der Arnstädter Innenstadt noch verbliebene aktive Produktionsstandort. Das Grundstück mit einer Fläche von ca. 9.000 m2 weist Industriegebäude mit einer Grundfläche von 6.700 m2 auf. Dazu gehören das 1903 errichtete Stammgebäude an der Wagnergasse sowie Shedhallen aus den ersten Jahren des 20. Jahrhunderts, aber auch ein Elektrizitätswerk von 1896 sowie Lagerhallen und ein Heizhaus aus den 70er- und 80er Jahren. Nur wenige der Gebäude stehen unter Denkmalschutz. Die heterogene Baustruktur wirkt kleinteilig und unübersichtlich. Gleichzeitig stellt sie eine in der historischen Altstadt von Arnstadt sonst nicht vorhandene Raumressource dar. Zukünftig könnten die flächendeckend zusammenhängenden hallenartigen Räume die Basis für Nutzungsszenarien bieten, die den Ort für aktuelle Wohn- und Arbeitsmodelle, Kultur, Soziales u.a. erschließen und damit einen Impuls für die Stadtentwicklung setzen. Nicht zuletzt böte sich die Chance, die bedeutende industrielle Geschichte von Arnstadt ins Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit zu rücken, der die Stadt bisher vorrangig als Bachstadt bekannt ist. Das Projektstudio im Masterstudiengang Architektur mit einem Begleitseminar Bauen im Bestand verfolgte das Ziel, die Potentiale des bisher für die Öffentlichkeit unzugänglichen Industrieareals und der einzelnen Bestandsbauten zu prüfen und Ideen für mögliche Nachnutzungen zu entwickeln, die in konkreten Entwürfen ausgearbeitet und dargestellt wurden. Dabei galt es, die vorgefundene Bausubstanz in ihrem Charakter zu erfassen und auf die Möglichkeit ihres Erhalts zu untersuchen. Gleichzeitig waren architektonische Interventionen gewünscht und Neubauten möglich. Mit den Entwürfen wurde eine eigenständige Haltung zum Bestand formuliert, die für die Ley-Werke Arnstadt nicht zuletzt eine neue zukunftsweisende Identität prägen soll.
Prof.in Stephanie Kaindl
Master-Projektstudio im Wintersemester 2023-24
Assistenz: Annabell Zink
Beteiligte Studierende: Lara Degenhart, Lisa Etzien, Annemarie Fleischer, Lisa Greifelt, Josephin Kasper, Tobias Latzke, Jonas Müller, Jan Reichardt, Helene Schneider, Jonas Sieber, Edgar Wegner, Konrad Wenzel, Chiara Wolf
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