Wohnobjekte, Bewohner_innen und deren Zugang und Teilhabe an Nutzung und Pflege, an Erhaltung und Gestaltung werden systematisch aus Denkmaltheorie und Praxis, wie aus der Perspektive der Wohnungsforschung zu Partizipation und Identifikation untersucht.
Das Forschungsvorhaben widmet sich dem komplexen Beziehungsgefüge Gebäude – Eigentümerschaft/Bewohnerschaft – Denkmalpflege und Öffentlichkeit mit Fragestellungen, die sich insbesondere mit den Wertzuweisungen der Bewohnenden, mit denkmalpflegerischen Konzepten sowie mit Partizipationsprozessen befassen. Der interdisziplinäre Zugang verspricht relevante Erkenntnisse und ein grundlegendes Verständnis der vielfältigen baulichen Veränderungsprozesse, Identifikationsstrukturen, Denkmalbegründungen und öffentlichen Diskurse. Erkenntnisse werden durch die empirische Untersuchung von 16 denkmalgeschützten Wohnsiedlungen in Deutschland, die wichtige Wohnkonzepte im Hinblick auf architektur- und städtebaugeschichtliche wie sozialpolitische Bedeutungen der Jahrhundertwende vom 19. bis 20. Jahrhunderts bis in die frühen 1980er umgesetzt haben.
Darauf basierend können neue methodische Zugänge und denkmalpflegerische Instrumente in Hinblick auf das Wohnen im Denkmal entwickelt werden. Dies erscheint umso wichtiger, als dass vor dem Hintergrund des Klimawandels der Erhalt und die Weiternutzung jüngerer Baubestände zunehmend auch unabhängig von der Eigenschaft als Kulturerbe als unabdingbar anerkannt werden. Die Forschungen zu denkmalgeschützten Wohnensembles und Siedlungen des 20. Jahrhunderts könnten sich damit als wegweisend auch für viele andere erhaltenswerte bauliche Strukturen erweisen. Damit zielt das Projekt in hervorragender Weise auf ein Forschungsdesiderat, welches dringend einer Bearbeitung bedarf.
Bewilligt wurde das Projekt von PD Dr. Heike Oevermann und Prof. Dr. Barbara Schönig, unter Einbeziehung von Prof. Dr. Jasper Cepl & Prof. Dr. Frank Eckardt, für eine Laufzeit von 3 Jahren.
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