Von Montag, 26. Juni, bis Sonntag, 2. Juli 2023, fand anlässlich des »Christopher Street Day (CSD) Weimar« (1. Juli 2023) die zweite »Campus Pride Week« an der Bauhaus-Universität Weimar statt. Eine Woche lang wurden sexuelle und geschlechtliche Vielfalt auf dem Campus gefeiert und queere Geschichte, Kunst und Kultur in den Fokus gerückt. Das abwechslungsreiche Programm lud alle Mitglieder und Angehörigen der Universität dazu ein, sich mit den vielschichtigen Lebensrealitäten queerer Menschen auseinanderzusetzen, und bot Mitgliedern der queeren Communities verschiedene Möglichkeiten, sich auszutauschen und zu vernetzen.
Gestaltet wurde das Programm vom Gleichstellungsbüro und vom Bereich Diversität in Kooperation mit dem CSD Weimar und der AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V. sowie von studentischen Lehrenden des Bauhaus-Moduls »Porn ist politisch!« (SoSe 2023) in Kooperation mit dem Queerfilmfestival Weimar.
Eröffnet wurde die »Campus Pride Week« 2023 am Montag vor dem Christopher Street Day (CSD) Weimar mit dem Hissen der »Inter*-inklusiven Progress-Pride-Flagge«. Am zentralen Balkon des Hauptgebäudes setzte die Flagge ein sichtbares Zeichen für Vielfalt und gegen Diskriminierung. Prof. Peter Benz, Präsident der Bauhaus-Universität Weimar, erklärte dazu:
»Die Bauhaus-Universität Weimar heißt alle Menschen willkommen. Wir tolerieren keine Diskriminierung aufgrund sexueller Orientierung oder geschlechtlicher Identität und arbeiten deshalb kontinuierlich daran, Hürden für Studierende und Mitarbeitende, insbesondere auch für trans/inter/nicht-binäre (TIN*) Personen, weiter zu beseitigen. Dafür zeigen wir die ›Inter*-inklusive Progress-Pride-Flagge‹.«
Hier erfahren Sie mehr zur Geschichte und Bedeutung der »Inter*-inklusiven Progress-Pride-Flagge«.
Am Montagabend lud die Projektgruppe »Porn ist politisch!«, bestehend aus studentischen Lehrenden des gleichnamigen Bauhaus.Moduls (SoSe 2023), in Kooperation mit dem Queerfilmfestival Weimar zu einer Podiumsdiskussion ins Bauhaus.Atelier ein. Unter dem Motto »Porn ist politisch!« diskutierten Expert*innen von PornBetter und dem Queerfilmfestival Weimar sowie die DIY-Porn-Performer*innen Ann Antidote und Satys Fire über die politische Dimension und die gesellschaftliche Relevanz von queer-feministischer Pornographie.
Im gemeinsamen Gespräch gingen sie u.a. der Frage nach, wie pornografische Filmdarstellung patriarchale Strukturen in unserem Alltag herausarbeiten und aufbrechen kann. Auch das subversive Potential queer-feministischer Pornografie im Hinblick auf normative Formen der Repräsentation von Körpern, Sexualität und Identitätsmerkmalen wie race, Klasse, Gender, Alter etc. wurde dabei beleuchtet.
Im Anschluss an die Podiumsdiskussion zeigte die Projektgruppe »Porn ist politisch!« gemeinsam mit dem Queerfilmfestival Weimar eine Auswahl queer-feministischer pornografischer Filme im Bauhaus.Atelier.
Weiter ging das Programm am Donnerstag, 29. Juni, mit Freilichtkino auf der Rasenfläche vor dem historischen Van-de-Velde-Bau. In Koope-ration mit dem CSD Weimar und mit freundlicher Unterstützung durch das Lichthauskino Weimar zeigte das Gleichstellungsbüro dort den indigen-queeren Coming-of-Age-Film »Wildhood«.
Am Freitag, 30. Juni, kam der schwule Porno-Darsteller Florian Klein alias »Hans Berlin« ins Bauhaus.Atelier. Im Gespräch mit Tino Ranacher (AIDS-Hilfe Weimar & Ostthüringen e.V.) erzählte er über sein Leben mit HIV, sein Engagement gegen das HIV-Stigma als Rollenmodell der Präventionskampagne »ICH WEISS WAS ICH TU« (IWWIT) der Deutschen Aidshilfe und natürlich auch über seinen Job als international erfolgreicher Porno-Star. Weitere Themen waren das Älterwerden in der schwulen Community und in der Porno-Industrie sowie die Safer-Sex-Strategien »Schutz durch Therapie« und »PrEP« (Prä-Expositionsprophylaxe).
Wie im Vorjahr endete die »Campus Pride Week« am Sonntag nach dem CSD Weimar mit der Teilnahme an der Gedenkfeier für die »Rosa-Winkel-Häftlinge« der Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora. Die Gedenkveranstaltung wird alljährlich von der AIDS-Hilfe Weimar und der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora ausgerichtet und erinnert an die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus.
Gemeinsam mit dem CSD Weimar und anderen queeren Verbänden aus Thüringen gedachten Angehörige und Mitglieder der Bauhaus-Universität Weimar der rund 650 Männer, die zwischen 1937 und 1945 von den Nationalsozialisten mit dem »Rosa Winkel« als homosexuell gekennzeichnet und in die Konzentrationslager Buchenwald und Mittelbau-Dora verschleppt wurden. Dr. Michael Wallner, Referent für Gleichstellung und Diversität, legte im Namen der Bauhaus-Universität Weimar ein Trauergesteck am Gedenkstein für die von den Nazis als homosexuell verfolgten und ermordeten Männer nieder.
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