Der Anteil der Baukonstruktion am Ressourcenverbrauch im Lebenszyklus eines Gebäudes nimmt im Vergleich zu den Emissionen aus dem Betrieb kontinuierlich zu. Tragwerksplanende haben daher eine bedeutende Rolle und tragen eine hohe Verantwortung hinsichtlich der Ressourcenschonung.
Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, ist eine kritische Hinterfragung, wie und in welcher Form wir zukünftig bauen wollen, erforderlich. Die veränderten Bauweisen bringen neue Herausforderungen im Bereich der bauphysikalischen Aspekte wie Wärme, Akustik und Brandschutz mit sich, die die multifunktionale Rolle der Tragwerke weiter betonen und eine enge Zusammenarbeit verschiedener Planungsdisziplinen unerlässlich machen. Zudem erweitert sich das Spektrum der Planungsaufgaben in Richtung des Weiter- und zirkulären Bauens, was den Planungsprozess um zusätzliche Komplexitäten bereichert. Es gilt also nicht nur zu überlegen, wie wir zukünftig bauen sollen, sondern auch wie wir in Zukunft planen wollen. Zur Annäherung an diese Thematik wird Prof. Dr.-Ing. Agnes Weilandt im Rahmen ihres Vortrags anhand ausgewählter Projektbeispiele von Bollinger+Grohmann diese Entwicklungen veranschaulichen.
Agnes Weilandt ist seit März 2006 bei Bollinger+Grohmann beschäftigt und seit 2011 Partner. Seitdem ist sie als Projektleiterin für die Umsetzung einer Vielzahl von Projekten in der Tragwerks- und Fassadenplanung verantwortlich. 2010 wurde sie an der Frankfurt University of Applied Sciences zur Professorin für Baustatik, Baumechanik und Konstruktiven Ingenieurbau berufen und ist Studiengangsleiterin des interdisziplinären Masterstudiengangs Zukunftssicher Bauen. In der Lehre und Forschung ist sie vor allem im Bereich von interdisziplinären Optimierungsprozessen und der Entwicklung von neuen Konstruktionen/Bauelementen aktiv und bringt diese Wissen in ihre Praxistätigkeit ein.
Bollinger+Grohmann wurde 1983 von Klaus Bollinger und Manfred Grohmann in Frankfurt gegründet. Das Büro wirkte in den letzten 40 Jahren an der Entwicklung von Planen und Bauen mit und machte sich insbesondere im Zusammenhang mit freien Formen jenseits der geometrischen Regelmäßigkeit einen Namen. Ausgehend von der Tragwerksplanung erweiterte sich das Leistungsspektrum des Büros auf Fassadenplanung, Bauphysik, Nachhaltigkeit, Geometrieentwicklung und BIM bis hin zum Brandschutz.. Mit aktuell ca. 400 Mitarbeiter:innen ist Bollinger+Grohmann weltweit an 18 Standorten aktiv. Manfred Grohmann und Klaus Bollinger werden bereits seit vielen Jahren von jüngeren Partner:innen und Geschäftsleiter:innen an den einzelnen Standorte auf der Führungsebene unterstützt.
Datum: Donnerstag, 25. April 2024
Uhrzeit: 17:00–18:30 Uhr
Ort: Marienstraße 13, Hörsaal A
Sprache: Deutsch
Klima- und ressourcenschonendes Handeln ist eins der zentralen Ziele unserer Zeit und stellt den Ingenieur- und Brückenbau vor neuen Herausforderungen. Der Verbundbau bietet hierauf eine Antwort.
Insbesondere mit der Entwicklung der Orthoverbundfahrbahnplatte (OVP) entsteht eine alternative und leichte Verbundbauweise, die den aktuellen Anforderungen an die Robustheit und Nachhaltigkeit von Brückenbauwerken gerecht wird. OVP bestehen aus einer leichten orthotropen Stahlplatte mit einer im Verbund stehenden dünnen Aufbetonschicht und vereinen damit die Vorteile leichter Stahl- mit ermüdungssicheren Stahlbeton-Fahrbahnplatten. Im Rahmen des AIF-FOSTA-Forschungsprojektes P1265 wurde an der Technischen Universität Dresden in Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner (LAP) die Konstruktion der OVP unter Verwendung von Dübelleisten als Verbundmittel entwickelt. Dabei wurden wichtige Grundlagen zur Bemessung sowie zur Etablierung einer innovativen Bauweise als wirtschaftliche und dauerhafte Alternative zu Stahlbetonplatten und orthotropen Stahlplatten geschaffen. Erfolgreiche Umsetzungen der Orthoverbundfahrbahnplatte durch LAP wie die Elbebrücke Wittenberge und das Pilotprojekt BW 399c bei Nürnberg verdeutlichen die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten und das große Entwicklungspotenzial dieser innovativen Bauweise.
Camilla Lewerenz studierte Bauingenieurwesen an der Technischen Universität in Dresden sowie an der Polytechnischen Universität in Valencia und schloss im Jahr 2020 ihr Studium mit dem Diplom-Ingenieur ab. Seit 2021 arbeitet sie bei der Leonhardt, Andrä und Partner VBI AG als Tragwerksplanerin im Bereich Brückenbau. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Dresden forschte sie an der Entwicklung der Orthoverbundfahrbahnplatte mit Dübelleisten. Für ihre Untersuchungen der Diskontinuitätsbereiche der OVP im Rahmen ihrer Diplomarbeit wurde sie mit dem Schöck Bau-Innovationspreis, dem ZÜBLIN-Stahlbaupreis und dem Günther-Grüning-Preis ausgezeichnet.
Ingenieurbüro Leonhardt, Andrä und Partner wurde 1939 von Fritz Leonhardt gegründet und die Leonhardt, Andrä und Partner, Beratende Ingenieure VBI AG (LAP) gehört zu den führenden Ingenieurbüros im Konstruktiven Ingenieurbau und genießt sowohl national als auch international eine sehr hohe Anerkennung. Das Unternehmen beschäftigt über 230 Mitarbeiter*innen an 10 deutschen und 3 internationalen Standorten. Das Leistungsspektrum umfasst alle Phasen des Bauens – von der Ideenfindung und Wettbewerbsbegleitung über die Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung bis hin zur Brückenprüfung, Planung von Instandsetzungen, bautechnischen Prüfung, sowie Bauüberwachung und Gutachtenerstellung. Die aktive Beteiligung an Forschungsprojekten sichert die Verankerung in aktuellen Entwicklungsthemen und trägt zur Innovation und Weiterentwicklung des Ingenieurbaus bei.
Website LAP
Datum: Donnerstag, 16. Mai 2024
Uhrzeit: 17:00–18:30 Uhr
Ort: Marienstraße 13, Hörsaal A
Sprache: Deutsch
Find out how small and seemingly simple inventions, such as the nail, wheel, magnet, spring, lens, string or pump, were invented, evolved, and had a deep and lasting impact on humanity.
Roma will explore three of these magnificent pieces of engineering, showing how the nail led to the world’s tallest skyscrapers, how the clothes we wear emerged thanks to Neanderthals, and how the humble lens enabled her to become a mother.
Roma Agrawal MBE is an engineer, author and broadcaster who is best known for working on the design of The Shard, Western Europe's tallest tower. Roma has given talks to tens of thousands at universities, schools and organisations around the world, including TEDx. She has also presented numerous TV, radio and podcast shows for the BBC, Channel 4 and Discovery. Her first book, BUILT (2018) has won multiple awards, and she published an extremely successful children's version, HOW WAS THAT BUILT? in 2021. Her third book, NUTS & BOLTS was out in early 2023, and already on its third print run. Roma has been learning various dance forms since she was six, practices yoga and pilates, is an avid knitter and crocheter, and has even dabbled in stand-up comedy.
www.RomaTheEngineer.com | x (Twitter) and Instagram: @RomaTheEngineer
Datum: Donnerstag, 30. Mai 2024
Uhrzeit: 17:00–18:30 Uhr
Ort: Marienstraße 13, Hörsaal A
Die Herstellung von Brücken sowohl im innerstädtischen Bereich als in sehr entlegenen Gegenden stellt die planenden Ingenieure und ausführenden Baufirmen regelmäßig vor Herausforderungen. Die Bauverfahren sowie die örtlichen Gegebenheiten müssen schon zu Beginn der Planung berücksichtigt werden, daher ist der Kontakt von planenden Ingenieuren und allen an der Ausführung Beteiligten für den erfolgreichen Projektabschluss wichtig.
Vorgestellt werden Erfahrungen aus der Bauüberwachung und der technischen Beratung bei der Herstellung dreier Bogenbrücken, die in den Regionen Piura, Cajamarca und Cusco in Peru die Infrastruktur nachhaltig verbessern. Die drei Bogenbrücken für den Straßenverkehr unterscheiden sich in ihrer Konstruktion: ein stählerner Stabbogen im innerstädtischen Gebiet, ein Betonbogen mit abgehängter Fahrbahn weitab der nächstgelegenen Ortschaft sowie ein Betonbogen mit aufgeständerter Fahrbahn auf einer viel befahrenen Landstraße. Für den Bau der Bögen kamen sowohl der Einschub als auch die Herstellung mittels Freivorbau und auf Lehrgerüst zum Einsatz.
Donata Trost studierte Bauingenieurwesen im Bachelor- und Masterstudium an der Bauhaus-Universität Weimar und schloss den M.Sc. im Jahr 2014 ab. Durch ihre ehrenamtliche Arbeit bei Ingenieure ohne Grenzen e.V. während des Studiums, und anschließend als Planungsingenieurin konnte sie bei INVER – Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen GmbH in Erfurt und bei Leonhardt Andrä und Partner Beratende Ingenieure VBI AG in Stuttgart Erfahrungen bei der Planung im Brückenbau sammeln. In den Jahren 2018 bis 2021 lebte und arbeitete sie in Peru. Dort wirkte sie bei dem spanischen Ingenieurbüro Carlos Fernandez Casado, S.L. in Lima sowohl in der Planung als auch in der Bauüberwachung von Brücken in Peru, den USA und auf den Philippinern mit. Seit 2022 lebt sie in München und ist derzeit bei der DB Engineering & Consulting GmbH in der Planung für Konstruktiven Ingenieurbau beschäftigt.
Datum: Donnerstag, 20. Juni 2024
Uhrzeit: 17:00–18:30 Uhr
Ort: Marienstraße 13, Hörsaal A
Sprache: Deutsch
Die Veranstaltungsreihe Career-Brunch – Teil des Begleitprogramms der Wanderausstellung Queens of Structure – soll Student*innen der MINT Fächer Gelegenheit für Vernetzung und Austausch bieten. Dabei wird die jeweilige eingeladene Expertin einen Einblick in ihren persönlichen Werdegang und ihre Erfahrungen in den Berufsalltag geben. Die Teilnehmer*innen haben Gelegenheit Fragen zu stellen und miteinander in den Erfahrungsaustausch zu kommen.
Die Veranstaltung am 31.5. wird in englischer Sprache stattfinden, die beiden anderen Termine in deutscher Sprache. Es besteht jedoch jeweils die Möglichkeit Fragen an die Referentin zu übersetzen.
Eingeladen sind Frauen und TIN* Personen, die in MINT Fächern studieren.
26.04. – Career-Brunch mit Agnes Weilandt
11:00 – 13:00 Uhr Bauhaus.Atelier | Info Shop Café
31.05. – Career-Brunch mit Roma Agrawal (auf englisch)
Achtung Änderung: 09:00 – 11:00 Uhr Bauhaus.Atelier | Info Shop Café
21.06. – Career-Brunch mit Donata Trost
11:00 – 13:00 Uhr Bauhaus.Atelier | Info Shop Café
13.07. – Finissage
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