Newsletter 4/2006

1. Lesung mit Hindernissen
2. Nächste Lesung im Audimax mit Clemens Meyer
3. "Tatort"-Dreharbeiten / geänderte Öffnungszeit
4. Weitere Schulungen
5. „Das Ende der elektronischen Bibliothek“??
6. Kurzzeitige Beeinträchtigungen möglich


1. Lesung mit Hindernissen

Als erste Veranstaltung des Weimarer Bücherfestes „Lesarten 2006" im Audimax der Bauhaus-Universität fand am 25.04. eine Lesung mit Daniel Kehlmann statt ("Die Vermessung der Welt"). Diese Veranstaltung konnte erst mit einstündiger Verzögerung beginnen. Durchaus passend zur lakonischen Schilderung der abenteuerlichen Südamerika-Reise Alexander von Humboldts erläuterte Kehlmann zu Beginn, wie es zu der Verspätung gekommen war. Am Vormittag war er noch pünktlich in Hamburg mit der Deutschen Bahn losgefahren. Im Laufe der Reise hatten sich dann Verspätungen und Zugausfälle aneinander gereiht. Schließlich war er mit dem Taxi von Leinefelde (!) nach Weimar gekommen.
- Sehr erstaunlich war, dass die ca. 150 Interessenten fast vollständig eine Stunde nach dem angekündigten Beginn zum zweiten Mal erschienen, um der Lesung doch noch beizuwohnen.

2. Nächste Lesung im Audimax mit Clemens Meyer
 
Am 05.05.06, 19.30 Uhr (und dann hoffentlich auch pünktlich) wird sich Clemens Meyer dem Publikum vorstellen. Dessen Roman „Als wir träumten“ stürmt gegenwärtig die Bestsellerlisten. Der 1976 in Halle/Saale geborene und jetzt in Leipzig lebende Autor war nach dem Abitur zunächst Bauhelfer, Möbelträger und Wachmann. Von 1998 an studierte er am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. 2002 erhielt Meyer ein Stipendium des Sächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, in den Jahren 2001 und 2003 schaffte er es mit seinen
Texten  bis ins Finale des MDR-Literaturwettbewerbs und belegte einen 1. sowie einen 2. Platz.
In seinem Debütroman „Als wir träumten“ schildert Clemens Meyer das Leben von Leipziger Jugendlichen im Nachwendedeutschland und dies offenbar so gut, dass sein Schriftstellerkollege Sten Nadolny sagt: "Selbstverständlich ist Meyer viel zu jung. Aber so ist das mit guten Schriftstellern. Sie tauchen plötzlich auf und die ergrauten Kollegen kratzen sich am Kopf: Wieso kann der eigentlich schon so viel?"
Sie sind herzlich eingeladen, Clemens Meyer persönlich kennen zu lernen.
Einzelheiten zu dieser und den weiteren Veranstaltungen der Reihe „Lesarten 2006“ finden Sie unter: http://www.weimar.de/upload/Flyer_end_7322.pdf

3. "Tatort"-Dreharbeiten/ geänderte Öffnungszeit

Am 13. und 14. Mai finden im und um den Neubau der Universitätsbibliothek Dreharbeiten zu einer neuen Folge der Reihe "Tatort" statt. Die Leipziger Kommissare Ehrlicher und Kain ermitteln in dieser Folge in der Kunstszene und haben dabei auch einen Mord in Weimar aufzuklären. Der Neubau der Unibibliothek wird als Galerie fungieren, in der sich wichtige Szenen
abspielen: http://www.mdr.de/presse/mdr-im-ersten/2757382.html
Geplanter Sendetermin für den „Tatort“ ist der 17.12.06
Bitte beachten Sie:
Im Zusammenhang mit den Dreharbeiten wird die Bibliothek (Neubau und Limona) am 13.5.06 schon um 13 Uhr schließen. Die Wochenendausleihe beginnt in diesem Fall schon am Freitag, dem 12.5.06, ab 13 Uhr.

4. Weitere Schulungen

Der Monat Mai sieht folgendes Schulungsangebot der Universitätsbibliothek vor:

03.05.06, 13.00 Uhr      Katalogschulung – Grundkurs (bevorzugt für Seniorenstudierende)
17.05.06, 13.00 Uhr        Katalogschulung für Fortgeschrittene/ Fernleihe

Für beide Kurse sind noch Plätze frei. Anmeldung in der Bibliothekslounge,  telefonisch (582820) oder per E-Mail info@remove-this.ub.uni-weimar.de

10. und 24.05.06, 16.30 Uhr    offene Fragestunde zum Bibliothekskatalog und zur Fernleihe

Ort (wie auch für die o.g. Kurse) ist der PC-Pool der Bibliothek.
Eine Voranmeldung ist hierfür nicht erforderlich.

5. „Das Ende der elektronischen Bibliothek“ ??

Das Bundeskabinett hat am 22. März 2006 den so genannten "2. Korb" zur Novellierung des Urheberrechts verabschiedet und damit dem parlamentarischen Gesetzgebungsverfahren übergeben. Wenn keine deutlichen Änderungen mehr herbeigeführt werden, sind insbesondere für Bildung, Lehre und Forschung dramatische Verschlechterungen in der Informationsversorgung zu erwarten. So wird vor allem die elektronische Verfügbarkeit von elektronischen Medien für die Wissenschaft eingeschränkt werden:
1. Die elektronische Lieferung von Aufsätzen z.B. über die Fernleihe ist nur noch dann möglich, wenn der Verlag selbst keinen kommerziellen Dienst anbietet. Da dies aber mittlerweile die meisten Verlage zu Preisen von ca. 30 - 35 Euro pro Aufsatz tun, wird die elektronische Dokumentlieferung der Bibliotheken in großen Teilen untersagt werden. Der Gsetzesvorschlag sieht in diesen Fällen allen Ernstes die Wiedereinführung des Papierversandes vor!
2. Mit dem vorgesehenen Auslaufen des § 52a des Urheberrechtes dürften keine urheberrechtlich geschützten Medien mehr in Campusnetzen angeboten werden. Eine Arbeit mit elektronischen Medien, die den heute gegebenen technischen Möglichkeiten entsprechen würde, wäre dann für Forschung und Lehre kaum mehr möglich, ganz zu schweigen von zukunftsweisenden Innovationen in Richtung E-Science.
Gegen den Entwurf hat sich schon seit längerer Zeit ein breites Bündnis "Urheberrecht für Bildung und Wissenschaft" zusammengeschlossen. Ihre Grundpositionen hat das Bündnis in der so genannten Göttinger Erklärung zusammengefasst, die von allen wichtigen Wissenschaftsinstitutionen in Deutschland unterschrieben worden ist: http://www.urheberrechtsbuendnis.de
Die Bauhaus-Universität gehörte zu den Erstunterzeichnern (vgl. Meldung im Newsletter 01.2005).

Die Göttinger Erklärung kann auch von Einzelpersonen unterzeichnet werden. Wir möchten Sie ausdrücklich auffordern, das Urheberrechtsbündnis in jeder erdenklichen Form zu unterstützen!
Weitere Informationen des Urheberrechtsbündnisses zur geplanten Reform finden Sie unter:  http://www.urheberrechtsbuendnis.de/docs/ABStellungnahmeKorb2.pdf

6. Kurzzeitige Beeinträchtigungen möglich

Vorsorglich möchten wir darauf hinweisen, dass es in der nächsten Woche, am 04. und 05.05.06,  infolge von Tiefbauarbeiten zu Beeinträchtigungen im Außenbereich der Bibliothek (u. U. zu auch in das Innere vordringenden Lärmbelästigungen) kommen kann. Es handelt sich dabei um Restleistungen für die Außenanlagen.
Wir bitten um Ihr Verständnis.


Gabriele Schaller
Leiterin des Sachgebiets
Informationsdienstleistungen