Fast bis auf den letzten Platz war das Audimax der Bauhaus-Universität am Freitag, den 6. September 2024, besetzt. Anlass war das Filmkonzert zum Abschluss der VI. Weimarer Stummfilm-Retrospektive »Weltenecho. Filme der Weimarer Republik in den Weimarer Kinos 1924« im Rahmen des Kunstfest Weimar. Unter der Leitung des Dirigenten Robert Israel (USA) begleitete die erstklassig aufspielende Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach den Vorfilm »DIE STIMME DER NACHTIGALL« (Frankreich 1923, Uraufführung der eigens komponierten Filmmusik: Richard Siedhoff) und den Hauptfilm »AUSGERECHNET WOLKENKRATZER« (USA 1923, Komposition: Robert Israel). Beide Filme liefen auch 1924 in den beiden Weimarer Kinos »Helds Lichtspiele« (Marienstraße 1) und »Reform-Lichtspiele vormals Th. Scherff« (Marktstraße 20), wobei der Hauptfilm als einer der international erfolgreichsten Filme aller Zeiten gelten kann. Einleitend richtete Robert Israel dem Publikum auch herzliche Grüße von Suzanne Lloyd, der Enkeltochter des Hauptprotagonisten und Stummfilm-Stars Harald Lloyd, aus, mit der er noch am Morgen telefoniert hatte. Verbunden mit diesem Spirit erlebten daraufhin Menschen im Alter von fünf bis 86 Jahren eine Kinovorstellung, die nichts zu wünschen übrigließ: das Mitfiebern mit dem Hauptdarsteller Harald Lloyd, nicht enden wollendes, sich gegenseitig ansteckendes Lachen, so manches Raunen und sogar Zwischenapplaus. Der Raum war erfüllt von intelligentem Humor, eingehender Musik und den Bewegungsschatten des Dirigenten an der Holzvertäfelung. Mit dem letzten Vorhang sprach Robert Israel die unübertreffliche Atmosphäre an, gemeinsam diese besonderen Filme zu schauen. Zudem fragte er das Publikum, ob denn jemand den Hauptfilm heute zum ersten Mal gesehen habe. Daraufhin schwang ein Großteil der Hände in die Höhe. Was für ein Ereignis!
Weit über 700 Personen besuchten die diesjährige VI. Weimarer-Stummfilm-Retrospektive, bei der 20 Filme zu sehen waren, die aus 463 Filmen des Weimarer Kinojahrs 1924 – immerhin sind davon 37,7 Prozent erhalten – ausgewählt wurden. »Wir hatten in diesem Jahr ein wunderbares Filmprogramm mit brillierenden nationalen und internationalen Musiker*innen. Das Filmkonzert im Audimax kann als absoluter Höhepunkt und als großer Erfolg für uns alle angesehen werden« ‒ schätzt Dr. Katrin Richter, Mitorganisatorin der Weimarer Stummfilm-Retrospektive, ein. Komplettiert wurden die Filmvorführungen durch Vorträge und Wochenschauen sowie die von dem Historiker Dr. Jens Riederer (Stadtarchiv Weimar) moderierte Podiumsdiskussion »Die Nibelungensage ‒ Widerhall eines alten Mythos in Kunst und Politik« mit dem Generalintendanten und Regisseur Hasko Weber (DNT Weimar), dem Komponisten und Musiktheoretiker Prof. Wolf-Günter Leidel und dem Filmwissenschaftler Dr. Simon Frisch (Bauhaus-Universität Weimar). Im kommenden Jahr geht die Weimarer Stummfilm-Retrospektive im Rahmen des Kunstfest Weimar in ihr siebentes Jahr und die Vorbereitungen der Kooperation von Kunstfest Weimar, Lichthaus Kino, Stadt Weimar und Bauhaus-Universität Weimar laufen bereits jetzt auf Hochtouren.
Veranstalter*innen:
Dozentur Film- und Medienwissenschaft der Fakultät Medien an der Bauhaus-Universität Weimar, Universitätsbibliothek der Bauhaus-Universität Weimar, Lichthaus Kino Weimar, Stadtarchiv Weimar, Kunstfest Weimar
Förderung: Thüringer Staatskanzlei, Sparkasse Mittelthüringen, Stadt Weimar, Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Bauhaus-Universität Weimar
Für Rückfragen stehen Ihnen gerne Dr. Simon Frisch, Dozentur Film- und Medienwissenschaft, per E-Mail: simon.frisch@uni-weimar.de oder telefonisch: +49 (0) 36 43/58 37 37 sowie Dr. Katrin Richter, Universitätsbibliothek, per E-Mail: katrin.richter@uni-weimar.de oder telefonisch: +49 (0) 36 43/58 28 03 zur Verfügung.
Zur Webseite Weimarer Stummfilm-Retrospektive
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