In Kooperation mit dem Forschungs- und Vermittlungsprojekt „Geschichte der Bauhausstraße 11“ bot die Universitätsbibliothek Weimar im Wintersemester 2022/23 und Sommersemester 2023 mit der Literatursammlung "Erinnern gestalten" eine Plattform für die öffentlichen Diskurse zu Geschichtspolitik und Erinnerung in Deutschland an.
Erinnerung an die deutsche Geschichte und besonders die nationalsozialistische Vergangenheit werden kontinuierlich, aber zurzeit vielleicht stärker als sonst gesellschaftlich verhandelt. Postmigrantische und postkoloniale Perspektiven erneuern den Diskurs und fordern etablierte Formen der Erinnerung heraus, diese weiterzudenken. Gleichzeitig dauern auch die gesellschaftlichen und fachlichen Debatten um den Umgang mit Orten der Erinnerung an. Schließlich bleiben uns Bauten und Landschaften als sprechende Zeugnisse der Vergangenheit in einer Zeit, in der immer weniger Zeitzeug*innen unmittelbar über das Erlebte berichten können.
Die in der Büchervitrine "Erinnern gestalten" versammelten Texte bilden erstens den Forschungsstand zur architektur- und planungs- genau wie der medizinhistorischen Forschung zum Nationalsozialismus in Weimar und Thüringen ab. So laden sie dazu ein, sich zum eigenen räumlichen Umfeld zu informieren und den Lebens- und Studienort besser kennenzulernen. Zweitens versammeln sie Perspektiven auf Neudeutungen der Erinnerungspolitik in der älteren und jüngeren Vergangenheit. Von diskursbestimmenden Werken, die zentrale Begriffe in die Debatte einführten bis hin zu neueren Studien, die wissenschaftlich als auch publizistisch rezipiert und diskutiert werden, versuchen wir die Debatte in einer Auswahl abzubilden. Nicht zuletzt versammeln wir Werke, die auf Kontinuitäten in Symboliken und Praktiken hinweisen und so die Bedrohung von Rechtsextremismus vor Augen führen. Sie zeigen: Forschung zum und Erinnerung an den Nationalsozialismus sind kein Selbstzweck und schon gar nicht überholt, sondern aktueller und wichtiger denn je.
Wir wollen auch an der Bauhaus-Universität Weimar dazu anregen, sich mit der Geschichte der Stadt und der Region zu beschäftigen. Insbesondere künstlerische, aktivistische und pädagogische Konzepte sowie diversitätssensible Ansätze können dabei helfen, die Erinnerung an den Nationalsozialismus in Weimar und Thüringen auch über 75 Jahre nach dessen Ende zu sichern und nachhaltig weiterzudenken. Die Literaturauswahl ist als Gedankenanstoß zu verstehen und kann stetig erweitert werden – auch mit euren/Ihren Vorschlägen!
Im Falle von Empfehlungen, Kritik oder Fragen könnt ihr/Sie euch gerne an das Projekt „Die Geschichte der Bauhausstraße 11“ wenden und/oder mit den Mitarbeitenden der Universitätsbibliothek in Kontakt treten.
Kontakt zum Forschungsprojekt: https://www.uni-weimar.de/de/medien/forschung/die-geschichte-der-bauhausstrasse-11/
E-Mail: lilli.hallmann[at]uni-weimar.de
Digitale Literaturliste mit Verlinkungen in den Katalog der Universitätsbibliothek.
Die Büchersammlung war im Wintersemester 2022/23 und im Sommersemester 2023 in der Büchervitrine "Erinnern gestalten" an der Servicetheke im Neubau der Universitätsbibliothek ausgestellt. Die digitale Literaturliste ist weiterhin zugänglich.
Fotos: Dana Horch
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