Sprache schafft Wirklichkeiten. Die Verwendung einer gendersensiblen Sprache ist damit ein einfaches, aber sehr wirksames Mittel, alle einzubeziehen und der Gleichbehandlung aller Menschen – unabhängig von ihrer Geschlechtsidentität – Ausdruck zu verleihen und der Diversität der Geschlechter gerecht zu werden.
Sprache verändert sich fortlaufend. Sie kann aber auch aktiv verändert werden, um Diskriminierung und Ausgrenzung entgegenzuwirken und Frauen, Männer und Inter*- Personen sowie Menschen, die sich nicht in binären Geschlechterkategorien verorten, diskriminierungsfrei anzusprechen.
Mit dem Urteil vom 10.Oktober 2017 hat das Bundesverfassungsgericht nicht allein die Notwendigkeit der Änderung des Personenstandsregisters bestätigt. In Bezug auf das im Grundgesetz festgeschriebene Persönlichkeitsrecht betont das Gericht zudem die Gleichrangigkeit aller Geschlechtsidentitäten und verdeutlicht die Verpflichtung des Staates, vor Diskriminierung aufgrund des Geschlechts zu schützen.
Somit sind auch Universitäten als öffentlich-rechtliche Körperschaften unmittelbar verpflichtet, die Grundrechte von nicht-binären Personen zu wahren und sicher zu stellen, dass eine tatsächliche Gleichstellung nicht-binärer Personen in zahlreichen Lebenskontexten erfolgt und ihre Existenz anerkannt wird.
Sprache stellt einen dieser Lebenskontexte dar.
Das Gleichstellungsbüro und der Bereich Diversität empfehlen die Verwendung von genderneutralen Formulierungen und die Benutzung des Gendersternchens.
Sprachliche Repräsentation von Geschlechtervielfalt
Alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten werden sprachlich sichtbar gemacht durch die Verwendung von Zeichen wie dem
Gendersternchen, -gap oder -doppelpunkt werden zwischen die weibliche und männliche Form eines Wortes gesetzt und schaffen damit sprachlich Raum für Menschen, die sich nicht mit den binären Kategorien Mann und Frau identifizieren. In der gesprochenen Sprache werden diese Varianten durch eine kurze Sprechpause (glottal stop) gekennzeichnet.
!Varianten wie die Doppelnennung, das Binnen-I oder der Schrägstrich basieren hingegen auf der Vorstellung binärer Geschlechterkategorien und schließen somit Inter* und nicht-binäre Personen aus!
In vielen Kontexten ist das Geschlecht nicht relevant. Hier können neutrale Formulierungen gewählt werden. Zudem können komplizierte Konstruktionen häufig durch neutrale Formulierungen vermieden werden.
neutrale Begriffe:
neutrale Pronomina: alle können teilnehmen
Substantivierte Plural-Partizipien: Studierende, Lehrende, Mitarbeitende, Teilnehmende
Verzicht auf Personennennungen (durch Partizipien, direkte Anrede, Passiv- oder Infinitivformulierungen etc.):
Auch für die schriftliche Ansprache gibt es gendergerechte Formulierungsmöglichkeiten.
mögliche Erläuterung am Ende des Anschreibens:
„Guten Tag Vorname Name/Sehr geehrte*r Vorname Name, die Bauhaus-Universität Weimar möchte alle Menschen mit der von ihnen bevorzugten Anrede ansprechen. Im Erstkontakt nutzen wir deshalb die Anrede „Guten Tag Vorname Name“ bzw. „Sehr geehrte*r Vorname Name“. Bitte teilen Sie uns mit, wie wir Sie künftig anschreiben können.“
Ansprache mehrerer Personen:Sehr geehrte Studierende
Da die Zielgruppe meist bekannt ist, kann sie konkret adressiert werden und die Anrede
„Sehr geehrte Damen und Herren“ oftmals umgangen werden.
Erfragen der gewünschten Anrede in Kontaktformularen:
Auf geschlechtsspezifische Angaben und Anreden auf Anmeldelisten, Teilnahmelisten etc. kann verzichtet werden. Formulare, die eine Angabe des Geschlechts erfordern, enthalten bestenfalls fünf Kategorien: weiblich, männlich, divers, X (im internationalen Kontext üblich), kein Eintrag.
Angabe des Status
( ) Ich studiere an der Bauhaus-Universität Weimar
( ) Ich promoviere an der Bauhaus-Universität Weimar
( ) Ich arbeite an der Bauhaus-Universität Weimar
Denken Sie beim Formulieren grundsätzlich Geschlechtervielfalt mit und überprüfen Sie, ob sich Menschen durch die verwendete Sprache diskriminiert und ausgeschlossen fühlen könnten. Generell ist es einfacher, einen Text gleich gendergerecht zu formulieren, statt ihn im Nachhinein zu gendern. Achten Sie auf eine einheitliche gendergerechte Sprache (z.B. durchgehende Verwendung des Gendersternchens). Eine Kombination mit geschlechtlich neutralen Formulierungen ist möglich und sinnvoll.
Auch eine Bildauswahl kann diskriminierend sein, indem sie nur für einen Teil der Angesprochenen Identifikationsmöglichkeiten bietet. Versuchen Sie, auch in Ihrer Bildsprache Geschlechtervielfalt widerzuspiegeln und stereotype Darstellungen, Unausgewogenheiten und Ungleichheiten zu vermeiden.
Die englische Sprache gilt als gender-neutraler als die deutsche Sprache, da die meisten englischen Nomen geschlechtsneutral sind. Es gibt aber auch im Englischen bestimmte Wörter, Bezeichnungen, Ausdrücke und Anreden, die Frauen und/oder nicht-binäre Menschen ausschließen und daher vermieden werden sollten. Für weitere Informationen: Changing Language Together.
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