Laufende Forschungsprojekte
Bildgattungen und Normativität.
Soziale und ästhetische Potenziale von Genres in der Kunst
Das Projekt »Bildgattungen und Normativität« versteht Genres als ästhetisch-soziale Institutionen, die normative Ordnungen vorgeben. Dabei geht es mir sowohl um eine historische Perspektive als auch um systematische Fragen.
Das System der Bildgattungen strukturierte bis von ca. 1600 bis 1900 den sozialen Raum der Produzenten wie der Rezipienten der bildenden Kunst und steuerte deren Erwartungen. Ziel des epochenübergreifenden Projektes ist es, die gesellschaftlichen und ästhetischen Potenziale von Genres – und damit auch die Auswirkungen ihres Relevanzverlustes in der Kunst – besser zu verstehen. In einer komperatistischen Perspektive wird das Feld der Kunst dabei auch mit anderen kulturellen Feldern, in denen Genres wichtig waren oder sind, verglichen. Zugleich soll die sich wandelnde Bedeutung von Genres und Genregrenzen unter digitalen Bedingungen berücksichtigt werden.
Die Attraktivität der zeitgenössischen Kunst
in Kooperation mit Dr. Léa Kuhn
Obwohl der Zugang zur Kunst allgemein als schwierig und mit hohen Hürden versehen gilt, stößt die Kunst der Gegenwart bei einem recht breiten Publikum auf ein enormes Interesse. Warum ist das so? Was erhofft sich das Publikum von der Kunst?
Bisher weiß man über die Motivationen des heutigen Publikums erstaunlich wenig. Die Frage nach ihrer Attraktivität nimmt die Kunst als ein Feld in den Blick, dessen Rezeption nicht nur milieuabhängig ist, sondern das selbst sozial strukturierend wirkt. Wir möchten Impulse aus der Soziologie aufnehmen, um eine kunsthistorische Perspektive auf den »appeal of the contemporary« zu gewinnen.
›Photologie‹.
Fotografische Vermessungen des Lichts im 19. Jahrhundert
Die Fotografie war in der ersten Hälfte des 19. Jh. die wichtigste Technologie zur Erforschung des Lichts. Jahre vor der offiziellen Vorstellung der Fotografie in Paris 1839 wurden fotografische Emulsionen genutzt, um die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Sonnenspektrums – eines der drängendsten wissenschaftlichen Probleme der Zeit – zu untersuchen. Die dabei entstandenen ›Bilder‹ waren Mittel, nicht Zweck der Forschungen, und sie wurden weniger angeschaut als ausgewertet und vermessen. Die Entdeckung nicht-sichtbarer Teile des Spektrums gehörte zu den erkenntnistheoretisch bedeutendsten Ergebnissen dieser Experimente.
In diesem Projekt geht es um die enge Verbindung zwischen der Erforschung des Lichts und der Geschichte der Fotografie in der Zeit zwischen 1820 und 1850. Dabei soll der epistemische Status eines neuen, instrumentellen Bildtypus untersucht werden.
Veranstaltungen, Tagungen, Workshops
Gattungen, Genres und die Avantgardisierung der Kunst
Workshop im Dezember 2023, Bauhaus-Universität Weimar
--> Programm
Warum fotografieren wir?
Ringvorlesung im SoSe 2022, Universität Siegen
--> Flyer/Programm
Ethik und Ästhetik der Distanz (Autorenworkshop)
gemeinsam mit Anna Degler
FU Berlin/Uni Siegen
Exzellenzcluster »Temporal Communities«, Berlin, 26. November 2021
Stilfragen / Stilgeschichten (Autorenworkshop)
gemeinsam mit Joseph Imorde
Museum für Gegenwartskunst Siegen, 15. & 16. November 2013
--> Programm
Photography's Past Futures
gemeinsam mit Vanessa Schwartz
Getty Research Institute, Los Angeles, 8. Mai 2013
--> Programm
Die totale Erfassung der Welt. Zur Geschichte fotografischer Messbilder
gemeinsam mit Katja Müller-Helle
IFK Wien, 27. Mai 2011
--> Programm