Das Architekturstudium startet traditionsgemäß mit dem Einführungskurs
An dem Ort, an dem Itten mit dem Vorkurs den Grundstein für die weltweit häufig kopierte Bauhaus-Pädagogik gelegt hat, versteht sich heute der Einführungskurs im Ba-Studiengang Architektur als Brücke zwischen differenzierten Vorbildungs-Biographien und den Herausforderungen des Architekturstudiums an der Bauhaus-Universität. Vergleichbar mit dem Phänomen des Spracherwerbs stehen die Vermittlung notwendiger Basiskulturtechniken neben einer experimentellen Suche nach der eigenen Kreativität im Zentrum dieser zweiwöchigen Startphase. Das Training und der Nachweis zeichnerischer Fertigkeit in unterschiedlichen Maßstäben mündet in ein 1:1 Experiment, bei dem mittels Recykelmaterial die Idee der historischen Bauhausbühne mit jeweils neuer thematischer Fokussierung recykelt wird. Ein öffentlicher Auftritt vollzieht die fachliche Immatrikulation in die Gemeinschaft der zukünftigen Architekten.
Der Auftakt
in das Architekturstudium ist ein Einführungskurs in jährlich wechselnden Themen, der die Komplexität des Berufsbildes des Architekten vermittelt sowie das lineare, messende Zeichnen als dessen verbindliche Sprache einführt und dabei gestalterisch-kreatives Vermögen im Skizzieren und räumlichen Strukturieren fördert.
Ein Weg zur Architektur
ist die programmatische Überschrift für das erste Semester des Architekturstudiums: ein Pfad der Auseinandersetzungen mit gestalterischen Phänomenen und dem Training darstellerischer
Fertigkeiten unter einer gemeinsamen Verantwortung der Professuren Bauformenlehre und Darstellungsmethodik – Gestalten erkennen, Gestalten benennen, Gestalten entwerfen, Gestalten darstellen.
Garten_Pavillon
„Von einer Wüstenkultur aus gesehen ist der Garten Oase, von einer Waldkultur aus ist er Lichtung, von einer Steppenkultur aus ist er Hain, von einer Fluss- und Sumpfkultur aus ist er Entwässerung, von einer Gebirgskultur aus ist er saftig. Der Garten ist überall Resultat des Versuchs, die Natur zu einer idealen Umwelt für den Menschen umzugestalten und widerspricht überall der gegebenen Umwelt auf spezifische Weise (...).“ Ein Paradies auf Erden_Vilém Flusser
Als kultureller Gegenentwurf zur Landschaft zeugt der Garten von der Intension des Gärtners, sich mit dem Angetroffenen schöpferisch auseinanderzusetzen. So können Schichtungen Wege und Terrassen bilden oder enge Zwischenräume Orträume erzeugen.
Gegenstand des ersten Entwurfes ist ein Pavillon, der zum Verweilen im Garten einladen soll. Die Gestalt des Pavillons soll sich dem Garten anpassen und wird in seiner Form durch die Bewegungsabläufe im Garten bestimmt.
1 zu 1
Ziel des Entwurfes im zweiten Kernmodul ist die Realisierung eines Pavillons im Maßstab 1:1. So startet die Entwurfsbearbeitung vorerst mit einer Einzelbearbeitung, in der Bausteine aus dem ersten Semester „garten.pavillon“ weiter entwickelt und ergänzt werden. Anschließend erfolgt die schrittweise Zusammenführung von Entwurfsgruppen, um für eine Realisierung im Maßstab 1:1 die notwendigen Details zu entwickeln und handwerkliche Kräfte zu bündeln.
Mit einer Entwurfsbetreuung im 5. Kernmodul begleitet die Professur forschungsrelevante Themen aus der Praxis im Format von Projektarbeit bis zum prototypischen Produkt.
Seminare zum Erwerb künstlerischer und technischer Fähigkeiten ergänzen das Entwurfsprogramm im Ba-Studiengang: Typografie, Farbgestaltung und plastisches Gestalten bieten systematische Übungsfolgen künstlerisch motivierter Programme im Semesterzyklus. Freihandzeichen und Modellbau werden in Blockseminaren angeboten und in Form von Exkursionen und materialspezifischen Workshops organisiert.
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