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Published: 30 July 2015

Ausstellung studentischer Arbeiten in Erfurt

Unter dem Titel "Industrie-Kultur-Räume. Historische Ressourcen einer prosperierenden Stadt" werden vom 9. bis 13. September 2015 im Museum "Neue Mühle" in Erfurt studentische Arbeiten, die in den letzten Jahren an der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte entstanden sind, gezeigt. Die Vernissage findet im Rahmen der Eröffnung der Erfurter Denkmaltage am 9. September statt.

Eröffnung: 9.9.2015, 18:30 Uhr

Einführung: Dr. Anselm Hartinger und Dr. Mark Escherich

Musik: Musikalisches Einsatzkommando (Weimar/Jena)

Ort: Erfurt, Schlösserstrasse 25a

Öffnungszeiten: 10 - 18 Uhr (10. bis 13. September 2015)

 

Kurzexposé

Studierende der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar beschäftigten sich in den letzten Jahren im Rahmen von Projektarbeiten mit der Erfurter Industriegeschichte sowie ihrer Traditionspflege und bezogen Eigentümer, ehemalige Mitarbeiter, Interessierte und Anwohner von ehemaligen Betrieben ein.

Konkret untersuchten sie die Erhaltungswürdigkeit und Zukunftschancen von 8 brachliegenden historischen Industrie-Arealen*. Fallbezogen wurden die jeweiligen historischen sowie räumlichen Qualitäten analysiert und Konzepte für mögliche Nachnutzungen erarbeitet. In der Posterausstellung "Industrie-Kultur-Räume" werden diese Potentiale als Alternativen zu dem hinlänglichen Abrissdenken dargestellt.

 

Die heutige Landeshauptstadt Erfurt verdankt ihre zweite, bis heute andauernde Blütezeit der Industrialisierung im 19. und 20. Jahrhundert. Erst mit Eisenbahnanschluss, Entfestigung und Industriemoderne stieg das Provinzstädtchen zur Metropole Thüringens auf. Das „Industrielle“ war folgerichtig für lange Zeit auch ein wichtiger Baustein des kommunalen Selbstverständnisses. Seit den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts dominieren allerdings andere Aspekte die Stadtidentität. Das zeigt sich beispielsweise im Stadtmarketing, aber auch im realen Bild der Stadt. Standorte von Werkstätten, Produktions- oder Verkehrsanlagen verschwinden vor allem in der Kernstadt. Handwerks- und Industriegeschichte kommen meist nur noch als vermeintliche Ruinen oder sogenannte Schandflecken vor.

Diese Verschiebungen zeigen sich unter anderem im Status der Industriedenkmale. Neben Beispielen für die Bewahrung und Umnutzung interessanter Bauten der Produktions- und Verkehrsgeschichte sind auch zahlreiche Verluste zu beklagen, und es sind weitere zu erwarten. Dabei beeindruckt manches ungenutzte Bauwerk nicht nur mit kulturhistorischer Bedeutung, sondern vor allem mit Potential.  Die alten Königlichen Bahnwerkstätten westlich der Bahnhofstraße, das Malzwerk in der Thälmannstraße oder das Kraftwerk Hohenwindenstraße sind Landmarken von Lokalidentität und persönlicher Erinnerung, aber auch Möglichkeitsräume für eine  breit gefächerte Aneignung zwischen Offspace, Immobilienwirtschaft und nachhaltig-bestandsschonender Stadtentwicklung.

Studierende der Professur Denkmalpflege und Baugeschichte der Bauhaus-Universität Weimar beschäftigten sich in den letzten Jahren im Rahmen von Projektarbeiten mit der Erfurter Industriegeschichte sowie ihrer Traditionspflege und bezogen Eigentümer, ehemalige Mitarbeiter, Interessierte und Anwohner von ehemaligen Betrieben ein. Konkret untersuchten sie die Erhaltungswürdigkeit und Zukunftschancen von 8 brachliegenden historischen Industrie-Arealen*. Fallbezogen wurden die jeweiligen historischen sowie räumlichen Qualitäten analysiert und Konzepte für mögliche Nachnutzungen erarbeitet. In der Posterausstellung "Industrie-Kultur-Räume" werden diese Potentiale als Alternativen zu dem hinlänglichen Abrissdenken dargestellt.

 

*Steinsalzbergwerk mit Malakowturm, Raffeisenspeicher Thälmannstraße, Druckerei Fortschritt Johannesstraße, Königliche Bahnwerkstätten (ICE-City West), Textilkontor Theo-Neubauer-Straße, Kraftwerk Gispersleben, Kraftwerk Hohenwindenstraße, Nudelfabrik North