WiSe 2024/25

Entwurfsprojekt | 3. Kernmodul Bachelor Architektur | 8 SWS |
Veranstaltungsnummer 1210131


Nachhaltige Strukturen - Domäne Dornburg

Im kommenden Wintersemester begeben wir uns erneut in das ländliche Thüringen, um zukunftsfähige Entwurfs- und Nutzungskonzepte für Bestandsbauten im ländlichen Kontext zu entwickeln. Unser Augenmerk richtet sich auf die Domäne in Dornburg – ein besonderes Ensemble aus Scheunen, Lager- und Wirtschaftsgebäuden, das immer wieder im Zentrum von Umplanungen stand, jedoch bisher keine konkrete Umsetzung erfahren hat.

Gemeinsam mit Vertreter*innen der Leergutagent*innen und dem jungen, ortsansässigen Architekturbüro exnovum, das bereits in die Entwicklung der Domäne eingebunden ist, möchten wir gemeinschaftsfördernde Projekte schaffen, die aus dem Ort heraus entstehen und ihn aktivieren können. In der Auseinandersetzung mit dem Vorhandenen interessieren uns alternative Bauprozesse, die eine nachhaltige Transformation des Bestandes ermöglichen und zugleich die poetischen und atmosphärischen Dimensionen des Bauens betonen.

Das Ensemble der Domäne Dornburg wird im Besonderen durch ehemalige Wirtschaftsgebäude mit steinernem Sockel und sichtbarem Holztragwerk geprägt. Der frühere Ochsenstall soll hier im Fokus unserer Betrachtung stehen. Aber auch den „unspektakulären, ordinären, bisweilen gar hässlichen“ [1] Bestand wollen wir Ernst nehmen und die als Werkstatt und Lager genutzte Halle aus Kalksandsteinen, Stahltragwerk und Profilglas in unsere Planung einbeziehen.

Der Entwurfsprozess beginnt mit dem Vorhandenen, sowohl in seiner materiellen als auch in seiner immateriellen Dimension. Wir werden den Bestand analysieren, die Region erkunden und den Austausch mit lokalen Akteur*innen suchen. Auf der Suche nach einer "Poetik der nachhaltigen Konstruktion" werden wir uns im Entwurfsprozess intensiv mit verfügbaren Materialien, ihren konstruktiven und gestalterischen Möglichkeiten sowie den Potenzialen von Reparatur und Wiederverwendung beschäftigen. Prinzipien einer nachhaltigen Architektur wie reversible Fügungstechniken, Materialkreisläufe und robuste Strukturen werden dabei im Mittelpunkt stehen – ebenso wie die Frage, wie diese Prinzipien den architektonischen Ausdruck formen und eine eigene Ästhetik hervorbringen können.

Das Entwurfsprojekt ist eingebettet in Referenzen aus Architektur, Kunst und Theorie. Wir werden sowohl analoge als auch digitale Werkzeuge nutzen, wobei der Schwerpunkt auf dem konkreten Arbeiten mit Materialien und Modellen liegen wird. Ergänzt wird die Entwurfsarbeit durch Workshops und Inputs von lokalen Akteur*innen sowie Expert*innen unterschiedlicher Disziplinen. Im Rahmen einer Exkursion nach Südfrankreich werden wir Um- und Weiterbauprojekte u.a. von BC Architects, Assemble und BAST besuchen, um zusätzliche Impulse für unseren eigenen Entwurfsprozess zu gewinnen.

[1] Arch+ 257: Umbau – Maßstäbe der Transformation

Tragwerkskonstruktion | Vorlesung Bachelor Architektur | 2 SWS |
Veranstaltungsnummer 1213140

Die Vorlesungsreihe Tragwerkskonstruktion richtet sich an Studierende des 3. Semesters im Bachelorstudium der Architektur und vermittelt elementare Grundlagen für das Konzipieren von Tragwerken. Deren Planung und Detaillierung ist ebenso Bestandteil einer künstlerischen Aussage wie die Baukörperform selbst. Stufenweise werden die einzelnen konstruktiven Glieder eines Tragwerks wie Stützen, Träger, Skelette und räumliche Tragsysteme in Kombination mit einem jeweils passfähigen Materialkanon konkretisiert. Anhand anschaulicher Architekturbeispiele werden sowohl großmaßstäbliche konstruktive Prinzipien als auch detaillierte Funktionsweisen beleuchtet und dienen so der wesentlichen Unterstützung für die Entwurfsbearbeitung.

Am Ende des Semesters werden die vermittelten Inhalte abgefragt und mit einer Note bewertet. Ein abschließendes Repetitorium bietet die Möglichkeit der Klausurvorbereitung. Die regelmäßige Teilnahme wird erwartet. Eine Ausgabe von Skripten erfolgt nicht.

Nachhaltige Strukturen - Reflexion Seminar Bachelor und Master Architektur | 2 SWS |
Veranstaltungsnummer 124220101

Das Seminar „Nachhaltige Strukturen – Reflexion“ bietet eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Projekten „Nachhaltige Strukturen – HOF NGS“ (WiSe 23/24) und „Nachhaltige Infrastrukturen – bauHOF NGS“ (SoSe 24). Gemeinsam führen wir eine kritische Betrachtung dieser Projekte durch und entwickeln eine geeignete Form der Dokumentation oder Publikation, die nicht nur die Ergebnisse selbst, sondern auch die gewonnenen Erkenntnisse, Praktiken und zugrunde liegenden architektonischen und konstruktiven Diskurse sichtbar macht.

Im Zentrum unserer Untersuchung steht, wie (bzw. ob) Materialrestriktionen, materialspezifisches Entwerfen und Konstruieren, interdisziplinärer Austausch sowie kollaborative Gruppendynamiken zu einem nachhaltigeren Bauen beitragen und einen Beitrag zur Entwicklung einer nachhaltigen Ästhetik leisten können.

Im Seminar experimentieren wir mit Methoden zur Sichtbarmachung und Vermittlung architektonischer Prozesse, Haltungen und Ästhetiken. Dabei greifen wir auf vorhandenen Fotografien, Pläne, Gesprächsprotokolle, Kartierungen, etc. zurück, um sowohl unsere Entwurfsmethoden als auch die entworfenen und gebauten Projekte kritisch zu betrachten.

Das Seminar richtet sich vorrangig an Teilnehmende der beiden o.g. Entwurfsprojekte, steht aber auch Interessierten aus anderen Fachbereichen offen. Die Seminararbeit erfolgt in drei Blockveranstaltungen, die als praxisorientierte Workshops gestaltet sind.

Termine:         1. Treffen        23.10. 15 - 18 Uhr

Blockseminare (insgesamt 3 Nachmittage von 13 - 18 Uhr) im November, Dezember und Januar in Abstimmung mit der Seminargruppe