Das Sommersemester 2021 neigt sich dem Ende. Wir haben im Entwurfsprojekt, in Vorlesung und Seminaren motivierte und engagierte Studierende betreuen dürfen und einige wirklich beeindruckende Ergebnisse sind entstanden.
In der Vorlesung "Theorie und Entwerfen der Landschaftsarchitektur", dem Projektmodul "Greiz: Urban by Landscape" sowie dem Seminar "Raumbilder – Zukunftsszenarien in der Landschaftsarchitektur" sind Pläne, interpretierende Karten und Texte entstanden, die (r)urbane Landschaften als komplexe Systeme naturräumlicher, sozioökonomischer und kultureller Prozesse diskutieren.
Im städtebaulich-freiraumplanerischen Entwurf "Greiz: Urban by Landscape" standen Fragen zur Zukunftsfähigkeit einer schrumpfenden Kleinstadt in der ländlich geprägten Region des Vogtlandes in Bezug auf ihre landschaftlichen Qualitäten und dem industriekulturellen Erbe im Vordergrund. Im Seminar "Raumbilder – Zukunftsszenarien in der Landschaftsarchitektur" wurden das Vogtland unter räumliche, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte betrachtet und Anknüpfungspunkte zum weiteren Austausch über mögliche Entwicklungen in der Region erarbeitet.
In den Entwürfen als auch in Mappingübungen sind überzeugende Ergebnisse entstanden, die wir gerne, anhand einer kleinen Auswahl, in unserem digitalen summaery Rundgang teilen würden.
Die ehemalige Residenzstadt Greiz steht wie viele ehemalige Industriestädte des Vogtlandes vor den Herausforderungen einer tiefgehenden Strukturtransformation. Ehemals dichte gründerzeitliche Viertel wurden durch Abriss ausgedünnt. Die Mehrzahl der noch verbliebenen Bauten steht als industriekulturelles Erbe unter Denkmalschutz. Sie sind jedoch räumlich isoliert und aus ihren strukturellen Zusammenhängen gerissen und werfen vielmals Fragen einer funktionierenden Nachnutzung auf.
Die Arbeiten der Studierenden zeigen mögliche Szenarien in denen die bestehenden, aber fragmentierten, baukulturellen, städtebaulichen und landschaftlichen Elemente als Ansatzpunkt und Ressource für die zukünftige Entwicklung der Stadt produktiv gemacht werden können und dem Bearbeitungsgebiet des Aubachtals neue Bedeutungen innerhalb nachhaltiger Zukunftsbilder der Stadt Greiz einnehmen könnte.Die entwickelten Szenarien reichen von der baulichen Umstrukturierung des Aubachtals durch neue Setzungen, über Transformationen und Schärfungen des baulichen und landschaftlichen Bestands bis hin zu Ansätzen großmaßstäblichen Landschaftsumbaus. Während der Summaery wird eine Auswahl der Arbeiten in den Fenstern des Rechnerpools im Kubus 1a gezeigt. Anschließend wandern die Arbeiten nach Greiz und werden 20.-27.07 in den Fenstern der Vogtlandhalle ausgestellt.
Ausstellungsorte:
15.-18.07.2021 EG-Fenster des Rechnerpools Belvederer Allee 1a,Weimar
20.-27.07.2021 Fenster der Vogtlandhalle, Carolinenstr. 15 Greiz
Das Lesen und Verstehen von Landschaften ist die Grundlage für Entwurfsprozesse, bei denen Erzählstränge für die jeweilige Region gesucht und logisch sinnhaft vermit- telt werden. Im Rahmen des Seminars befassten wir uns mit Raumbildern als informellen Raumplanungsinstrumenten im Entwerfen großräumiger, regionaler Kontexte. Am Beispiel von Greiz und Umgebung wurden fragengeleitet und aus unterschiedlichen Blickwinkeln Potenziale, Risiken und Herausforderungen des Landschaftsraumes thematisiert.
Ist es das eine Vogtland oder gibt es viele Vogtländer?Welche Potentiale stecken in den Inseln des Vogtlandes?Welche Rolle spielt der Wald für die Industrielandschaft?Wie kann das Vogtland als dezentrales Bildungsnetz gestärkt werden? Wie kann der schützende Raum zum geschützten Raum werden?
Diese Fragen und mögliche Antworten, die sich aufgetan haben, werden in zwei Ausstellungen vor Ort in die Region getragen und diskutiert. Die Raumbilder betrachten räumliche, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Aspekte des Vogtlandes und sollen Anknüpfungspunkte zum weiteren Austausch über mögliche Entwicklungen in der Region bieten. Die entwickelten Raumbilder eröffnen neue Sichtweisen auf Landschaften und landen die Besucher herzlich ein, mit zu diskutieren.
Wir laden alle Interessierten herzlich ein sich die Ergebnisse während der Summaery-Tage im Garten des IfEUs anzusehen.
Die Vorlesung vermittelte erste Grundlagen zur Landschaftsarchitektur und des landschaftsarchitektonischen Entwerfens. Sie umfasste Einblicke in die Geschichte der Gartenkunst, in wesentliche Strategien und Handlungsfelder der zeitgenössischen Landschaftsarchitektur, sowie die Untersuchung und Bewertung von städtischen Freiräumen / urbaner Landschaften hinsichtlich ihrer Funktion, Nutzung und Gestaltung. Im Zentrum der Betrachtung stand die Landschaftsarchitektur an ihren Schnittstellen zur Architektur und zum Städtebau sowie zur Regionalentwicklung.
Mit Hilfe von kurzen kartografischer Übungen und Skizzen sollten sich die Studierenden mit Themen der Vorlesung aktiv und eigenständig auseinandersetzen.
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