Planungsgeschichte
Seit 2011 bauen wir die Geschichte der räumlichen Planung und des Städtebaus als Schwerpunkt der Forschung an unserem Lehrstuhl aus. Wir betreiben mit Prof. Harald Bodenschatz zusammen das DFG-geförderte Projekt „Städtebau unter Franco und Salazar, Stadtproduktion iberischer Diktaturen im europäischen Kontext“. Aber auch die Städtebau- und Planungsgeschichte der anderen europäischen Länder gehört zu unseren bevorzugten Gegenständen, an erster Stelle die der BRD und der DDR.
Sehr aktiv beschäftigen wir uns mit dem 1919 gegründeten historischen Bauhaus sowie der Geschichte dieses widersprüchlichen Strangs gesellschaftlichen Fortschritts. Sehr hilfreich ist uns dabei das Bauhaus-Institut für Geschichte und Theorie der Architektur und Planung an unserer Universität.
Planungspolitik
Räumliche Planung ist ein in der Bundesrepublik wichtiges Politikfeld. Durch Planung werden Chancen, am gesellschaftlichen Reichtum teilzuhaben, verteilt und umverteilt. Planerische Entscheidungen sind nie nur fachlich begründet, sondern immer auch, offen oder implizit, das Ergebnis politischer Prioritätensetzung legitimierter oder einfach mächtiger Akteure. Auch Planungsverfahren sind politischer Natur. Wir untersuchen diesen politischen Charakter der Planung hier und in anderen Ländern als eine wesentliche Dimension von Städtebau, Stadt- und Regionalplanung sowie der territorialen Ordnung.
Wohnungspolitik
Ein weiterer Schwerpunkt des Lehrstuhls liegt im Themenfeld der Wohnungspolitik und Wohnraumversorgung. Unsere Untersuchungen basieren auf der Grundannahme, dass Wohnen ein soziales Gut ist und die Wohnraumversorgung eine gesellschaftliche Funktion erfüllen soll. Dazu bieten wir Lehrveranstaltungen an, dazu promovieren auch einige unserer Mitarbeiterinnen. Wir untersuchen sowohl das Individuum, z.B. seine Wohnstrategien, als auch die Marktmechanismen und die Geschichte der Wohnungspolitik in der BRD. Früher waren wir in Mieterbewegungen aktiv, heute beraten wir die Politik und Bündnisse.
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Theorie und Praxis
An unserem Lehrstuhl gibt es keine Praxis ohne Theorie, keine Theorie ohne Praxis. Da unsere disziplinären Hintergründe recht vielfältig sind - Architektur, Geographie, Politikwissenschaft sowie Stadt- und Regionalplanung -, können wir auf einen reichen Fundus an Theorien und Methoden zurückgreifen. Der Begriff der Praxis, mit dem wir arbeiten, ist ebenfalls weitgefasst.
Dies hat Folgen für die Gegenstände, die wir selbst erforschen, die wir in der Lehre behandeln sowie für die Gegenstände der Abschlussarbeiten, die wir betreuen.
Internationale Planungkulturen
Der Gegenstand, den die Bezeichnung unseres Lehrstuhls vorgibt, Raumplanung und Raumforschung, lässt sich nicht anders als international denken und bearbeiten.
Wir machen das gern und aus Überzeugung. Uns hilft dabei die Vielfalt unserer Lebensläufe, unsere Vielsprachigkeit und die kontinuierliche Zusammenarbeit mit ExpertInnen aus aller Welt. Die fachlichen und fachpolitischen Debatten, an denen wir uns orientieren und an denen wir uns auch aktiv beteiligen, sind zumeist international. Dabei haben wir uns vor allem auf Europa, aber auch auf Amerika spezialisiert, auf beide Amerikas!
Thüringen
Für die Buchtrilogie „Stadtland Thüringen. Wege des Städtebaus“, „Bad Langensalza – 20 Jahre Stadtentwicklung“ und „Kulturlandschaft Thüringen“ erhielt der Lehrstuhl im Jahr 2010 den Preis der Stiftung Baukultur.
Mit der wissenschaftlichen Begleitung der Thüringer Landesinitiative GENIAL zentral waren wir 2011 -2014 mit der Flächenpolitik des Freistaats befasst. Wir vertreten die Universität in Planungsgremien der Regionalplanung, besitzen Kontakte in zahlreiche Planungsämter sowie zu verschiedenen Institutionen und verfügen über eine langjährige Erfahrung in der Betreuung von Planungsprojekten und Abschlussarbeiten, die sich mit Thüringen befassen.
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