Bachelor Urbanistik
Vorlesung: Instrumente und Verfahren der Stadt- und Regionalplanung
2. Fachsemester | Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mi. 09:15 - 10:45 Uhr | Beginn: 11.04.2016 | Ort: M13, HS C
Instrumente und Verfahren sind ein Schlüssel für die Erarbeitung, aber vor allem für die Umsetzung von Planungsvorstellungen in die baulich-räumliche Wirklichkeit der Kommune oder Region. In der Vorlesung wird ein Überblick über Instrumente und Verfahren der Stadt- und Regionalplanung sowie deren historische Entwicklung gegeben. Insbesondere werden politische und verwaltungsorganisatorische Aspekte von Planungsaufgaben umrissen. Es werden sowohl die formellen wie auch die informellen Instrumente und Verfahren vorgestellt und an konkreten Beispielen vertieft. Die Vorlesung weckt Sensibilität für direkte und indirekte Formen planerischen Handelns. Sie vermittelt ferner, wie unterschiedlich Instrumente und Verfahren der Stadt- und Regionalplanung formalisiert sind, wie sehr deren Verbindlichkeit variiert und wie unterschiedlich auch deren Zeithorizont sein kann.
Vorlesung: Besonderes Städtebaurecht
4. Fachsemester | Hon. Prof. Olaf Langlotz | 2 SWS, 3 ECTS
Do. 17:00 - 18:30 Uhr | Beginn: 14.04.2016 | Ort: M13, HS C
Die Vorlesung dient der Einführung in das Recht der Stadterneuerung, insbesondere nach Baugesetzbuch (BauGB) und Verwaltungsvereinbarung zur Städtebauförderung.
evtl. Doppelstunden. Bekanntgabe der Termine durch Herrn Hon. Prof. Langlotz.
Seminar: Planungssteuerung
Im Zentrum des Seminars „Planungssteuerung“ steht die Frage, inwieweit räumliche Entwicklung angesichts konfligierender gesellschaftlicher Interessen und der hohen Komplexität planerischer Aufgaben mit den gegebenen Instrumenten, Methoden und Verfahren der Stadtplanung gesteuert werden kann und soll. Berücksichtigt werden dabei insbesondere die Besonderheiten der verschiedenen Planungsebenen, regionale und nationale Differenzen sowie die Rolle und das Zusammenspiel der unterschiedlichen beteiligten Akteure aus Markt, Zivilgesellschaft und Staat. Besonderes Augenmerk richtet das Seminar dabei auch auf die Rolle der institutionalisierten Stadtplanung sowie der planenden Experten.
Es kann gewählt werden zwischen zwei Seminaren. In beiden Seminaren werden auf der Basis planungstheoretischer und -wissenschaftlicher Literatur zentrale Fragen der Steuerung von Stadt- und Raumentwicklung diskutiert. Dies geschieht mit je unterschiedlichem Fokus aber im Wesentlichen auf Basis der gleichen Literatur.
Bei Ungleichverteilung entscheidet das Los.
Planungsteuerung 1:
Wer macht die Stadt? Stadtentwicklungsstrategien im Konflikt
4. Fachsemester | Lisa Vollmer | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 11:00 - 12:30 Uhr | regulärer Ort: BA5, R 005
Achtung: Auftaktsitzung: 11.04.2016, 11:00 - 12:30 Uhr, Ort: Bauhausstraße 7b, R 004 und 15:15 - 16:45 Uhr, Ort: Marienstraße 7b, R 204!
Ausgehend von planungstheoretischen Grundfragen (Legitimation, Möglichkeiten und Grenzen der Planung) werden anhand von Fallbeispielen aktuelle Stadtentwicklungsstrategien europäischer Großstädte und Stadtregionen untersucht. Dabei wird ein besonderes Augenmerk auf die diesen Strategie zugrunde liegenden gesellschaftlichen und ökonomischen Entwicklungen und Diskurse gelegt. Wie hängen die neoliberale Stadt und Stadtplanung durch Großprojekte zusammen? Wie wird über Beteiligungsverfahren und die räumliche Konstruktion von Gemeinschaft in Nachbarschaften regiert? Wessen Interessen werden dabei wann berücksichtigt und welche fallen unter den Tisch? Betrachtet werden diese Fragen durch den Blickwinkel von Protestbewegungen und Konflikten um Stadtraum.
Planungssteuerung 2:
Wer plant die Planung? Räumliche Entwicklung im Spannungsfeld von Staat, Markt und Zivilgesellschaft
4. Fachsemester | Carsten Praum | 2 SWS, 3 ECTS |
Mo. 15:15 - 16:45 Uhr | regulärer Ort: BA5, R 007
Achtung: Auftaktsitzung: 11.04.2016, 11:00 - 12:30 Uhr, Ort: Bauhausstraße 7b, R 004 und 15:15 - 16:45 Uhr, Ort: Marienstraße 7b, R 204!
Aufbauend auf planungstheoretischen Grundfragen (Legitimation, Möglichkeiten und Grenzen der Planung), untersucht das Seminar anhand von ausgewählten Fallbeispielen aktuelle Stadtentwicklungsstrategien in unterschiedlichen Großstädten und Stadtregionen. Dabei ist davon auszugehen, dass das vorherrschende neoliberale Regime erheblichen Einfluss auf die Instrumente, Methoden und Verfahren der Stadtplanung ausübt. Vor diesem Hintergrund wird der bereits im Jahr 1974 von Lucius Burckhardt gestellten Frage nachgegangen: Wer plant die Planung? Das spannungsvolle Wechselspiel von hoheitlicher Planung, ökonomischen Interessen und zivilgesellschaftlichem Engagement steht somit im Fokus des Interesses.
Seminar: Aktuelle Fragen der Stadt- und Regionalplanung
8. Fachsemester | Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
14-tägig, Mo 13:30 - 17:00 Uhr | Beginn: 11.04.2016 | Ort: BA5, R 007
Das Seminar gibt einen Überblick über aktuelle fachliche und wissenschaftliche Diskussionen der Stadt- und Regionalplanung und dient zugleich der Auseinandersetzung mit dem Berufsfeld der Stadt- und Regionalplaner im Kontext aktueller Tendenzen der Stadt- und Regionalentwicklung. Den inhaltlichen Schwerpunkt sollen insbesondere wissenschaftliche Themen bilden, die in den Abschlussarbeiten der Studierenden gestreift werden. Das Seminar soll insofern Raum für die vertiefende wissenschaftliche und theoretische Auseinandersetzung mit zentralen Aspekten der eigenen Abschlussarbeit bieten. Im Sinne einer Berufsfelderkundung wird es zudem die Möglichkeit bieten, sich kurz vor Abschluss des Studiums mit den eigenen beruflichen Wünschen und Perspektiven auseinanderzusetzen. Hierzu werden Planerinnen und Planer eingeladen, die ihren eigenen Berufsweg und ihre Berufspraxis reflektieren und für Fragen zu Berufseinstieg und -praxis zur Verfügung stehen.
Planungsprojekt: Offenbach am Main: Behutsamkeit in der aufwertenden Stadterneuerung - Geht das angesichts der Wohnungsmärkte heute?
2. Fachsemester | Arvid Krüger | 8 SWS, 12 ECTS
Di. 09:15 – 16:45 Uhr | Beginn: 05.04.2016 | Ort: BA5, R 005
Offenbach ist eine Stadt in der Rhein-Main-Region, die nicht nur direkt an Frankfurt grenzt, sondern auf unterschiedliche Art und Weise mit ihr "verwachsen" ist. Am Main entsteht auf Offenbacher (Süd)-Seite ein neues Wohnquartier auf altem Hafengelände, während gegenüber die gewerbliche Nutzung des Frankfurter Ostens bleibt. Der Kaiserlei (mehr als nur der Verkehrskreisel direkt an der Stadtgrenze Offenbach/Frankfurt) ist nicht nur einer der größeren Dienstleistungstandorte der Region, sondern auch ein (mögliches) Experimentierfeld für die Umnutzung überzähliger Bürogebäude in dringend benötigten Wohnraum. Wohnen in Offenbach bedeutet zudem oft, in eher sozioökonomisch benachteiligten Lagen zu leben: egal ob im Großsiedlungsstädtebau oder in innerstädtischen Lagen. Der Bahnhof von Offenbach ist auch nicht mehr das, was er mal war (kein Fernverkehr mehr und die Hauptverkehrsfunktion übernimmt der S-Bahn-Tunnel), gleiches könnte man von dem Einzelhandel in der Innenstadt behaupten.
Auf der anderen Seite gelingt es Offenbach mehr und mehr, Potenziale zu aktivieren, die sich aus dem Wachstum der Region ergeben. Als völlig überschuldete Stadt ist sie auch (selbst)verpflichtet, mehr Steuereinnahmen dadurch zu generieren, dass Wohlhabende nach Offenbach ziehen. Wenn das geschieht, dann "mischt" sich auch die Bevölkerung und Offenbach verlässt möglicherweise dadurch hintere Ränge in einem sozioökonomischen Monitoring.
Für wen wird sich also der Wohnungsmarkt entwickeln? Wie passen die neuen Quartiere (z.B. Hafen) zu den alten Quartieren (Nordend) - diese Frage soll sowohl bezüglich des Wohnungsmarkts, der städtischen Funktionen als auch der städtebaulichen Übergänge zwischen den Quartieren gestellt werden. Welche Aufwertungspotenziale liegen zwischen Fußgängerzone und Bahnhof (Stichwort: ethnische Ökonomien) - und lässt sich trotz Aufwertungsstrategien verhindern, dass auch in Offenbach Verdrängung stattfinden wird? Wie erreicht man "Bevölkerungsmischung" (was auch immer man unter diesem Begriff verstehen mag)?
Diesen Grundsatzfragen von Stadtentwicklung soll, exemplarisch aufbereitet, in dem Projekt nachgegangen werden, in dem sich mit gängigen Strategien der Quartiersentwicklung auseinandergesetzt wird und anhand ausgewählter Quartiere eigene konzeptionelle Ideen entwickelt werden. Das Projekt findet in Zusammenarbeit mit Akteuren der Offenbacher Kommunalpolitik statt.