Wintersemester 2021/22

Bachelor Urbanistik

Vorlesung: Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

1. Fachsemester | Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 09:15 - 10:45 Uhr | Beginn: 25.10.2021 
| Ort: tba

Die Vorlesung bietet einen ersten strukturierten Überblick über Genese, gesellschaftliche Funktion, aktuelle Herausforderungen und institutionelle Organisation der Stadtplanung. Sie beinhaltet die Darstellung und Diskussion ausgewählter aktueller Themen der Stadtentwicklung und Stadtplanung, und führt so an das thematische Feld sowie das Aufgaben- und Kompetenzspektrum der Stadtplanung heran, das zukünftige Stadtplaner/innen erwartet. Anhand ausgewählter Beispiele und der Diskussion aktueller Herausforderungen von Stadtentwicklung werden die Besonderheiten planerischer Problemstellungen und die daraus resultierenden methodischen Herausforderungen an Stadtplanung als Disziplin herausgearbeitet.

Vorlesung: Bau- und Planungsrecht

3. Fachsemester | Dipl.-Ing. Dogan Yurdakul | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 13:45 - 17:00 Uhr | Beginn: 15.10.2021 | Ort: tba

Die Vorlesung „Bau- und Planungsrecht“ behandelt das 1. Kapitel des Baugesetzbuches, das sogenannte Allgemeine Städtebaurecht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung (Flächennutzungsplan und Bebauungsplan). Die Studierenden werden sich in diesem Zusammenhang auch mit der Baunutzungsverordnung (BauNVO) beschäftigen und lernen ausgewählte Fachgesetze kennen (Bundesnaturschutzgesetz, Energiefachrecht, Bundesimmissionsschutzgesetz), die Einfluss auf die Bauleitplanung haben. Neben dem Bauplanungsrecht werden wesentliche Grundlagen des Bauordnungsrechts gelehrt.

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung gelehrten Stoffs.

Planungsprojekt: StadtLand-Suburbia: Einfamilienhausgebiete in Greiz

1. Fachsemester | M.Sc. Johanna Günzel, Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 8 SWS, 12 ECTS
Di. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 26.10.2021 
| Ort: tba

Der Traum vom Einfamilienhaus mit Garten und Garage erscheint noch immer ungebrochen. Neben individuellen Wohnwünschen und Lebensstilen, machen auch stark steigende Mieten in vielen Städten das Leben im Einfamilienhaus am Stadtrand attraktiv während zwischen Bevölkerungsrückgang und Bleibeperspektiven, Debatten um Flächenversiegelung im Angesicht des Klimawandels sowie der Eigenheimförderung durch „Baukindergeld“, Einfamilienhausgebiete wieder kontrovers diskutiert werden.

Während der Fokus in dieser Diskussion sich meist auf die Stadtränder in den Zuzugsregionen des Landes richtet, blickt dieses Planungsprojekt in den ländlich geprägten Raum Thüringens, in die Stadt Greiz. Wie viele Städte im ländlichen Raum, kämpft auch Greiz, die „Perle des Vogtlandes“ mit den Folgen von Strukturwandel, Bevölkerungsrückgang und demographischem Wandel. Stadtplanerische Eingriffe richteten sich bisher überwiegend auf den Rückbau von Großwohnsiedlungen sowie Maßnahmen zur Stärkung des Stadtzentrums. Welche Rolle aber haben Einfamilienhausgebiete im Stadtgefüge und für die lokale Wohnungsversorgung angesichts dieser Entwicklungen? Wie entwickeln sich Bestände und Neubaugebiete? Welchen Ansprüchen werden sie gerecht – welche Herausforderungen stellen sich für ihre Zukunft? Um uns dieser Diskussion im Planungsprojekt zu stellen und diese aus stadtplanerischer Perspektive zu bearbeiten, möchten wir uns den Fragen widmen, wer wie und warum in diesen Gebieten lebt, welche Bedeutung sie für die Stadtentwicklung in Greiz haben und wie die Stadtplanung sich zu ihnen verhalten kann.

Im Rahmen des Planungsprojekts in Greiz sollen hierzu vor dem Hintergrund des Forschungsstands zu suburbanen Räumen, demographischem Wandel, ländlichen Raum und Schrumpfung die spezifischen Qualitäten und Herausforderungen mehrerer Einfamilienhausgebiete in Greiz aus unterschiedlichen Phasen der Stadtentwicklung herausgearbeitet und in den Entwicklungsperspektiven der Stadt Greiz verortet werden. Ziel ist es, Handlungsfelder und Handlungsansätze für den Umgang mit Einfamilienhausgebieten zu identifizieren.

Das Planungsprojekt wird hauptverantwortlich von Johanna Günzel geleitet.

Planungsprojekt: Wohnungsfragen in der Zwischenstadt: Erkundungen rund um München

7. Fachsemester | Dipl.-Soz. M.A. Carsten Praum, Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 8 SWS, 12 ECTS
Do. 09:15 - 16:45 Uhr | Beginn: 14.10
.2021 | Ort: tba

Dass Bodenpreise und Wohnkosten nirgendwo in Deutschland höher sind als in München, ist bekannt – und bekanntermaßen gilt dies auch für weite Teile des Umlandes. Doch während in der Stadt um bezahlbare Mieten, geförderten Wohnraum, Strategien sozialgerechter Bodennutzung und die Unterstützung des gemeinschaftlichen Wohnungsbaus gerungen wird, scheint es um das Umland in Fachwelt und Öffentlichkeit still. Was eigentlich geschieht dort?

Welche Wohnungsfragen stellen sich zwischen Stadt und Land, in der stadträumlichen Gemengelage zwischen Flughafen, Fabrik und Medienstandort, Bauernhof, Einfamilienhaus und Siedlung? Mit welchen Stadtentwicklungsstrategien, lokalen Wohnungspolitiken und Projekten reagieren Kommunen und Dörfer im Speckgürtel der Metropole auf die sogenannte „Rückkehr“ der Wohnungsfrage in die öffentliche Aufmerksamkeit? Funktionieren die Konzepte aus der Stadt auch in der Zwischenstadt? Welche Konflikte entstehen um Wohnquartiere und -projekte, Nutzungen, Zuzug oder Entwicklungen? Wie werden diese lokal und auf stadtregionaler Ebene verhandelt?

Das Planungsprojekt zielt darauf, Wohnungsfragen in der Zwischenstadt und somit auf stadtregionaler Ebene zu erforschen und nimmt Aspekte der Wohnungspolitik und Wohnungsversorgung, Fragen der stadträumlichen und -regionalen Entwicklung ebenso wie der stadtregionalen Governance in den Blick. Aufbauend auf der Grundlagen- und der Bestandsaufnahmephase können im weiteren Verlauf des Projektes konzeptionelle Ansätze oder vertiefende Forschungsarbeiten entstehen.

Das Planungsprojekt ist Bestandteil einer Kooperation mehrere Professuren unterschiedlicher Universitäten und Disziplinen zum 25-jährigen Jubiläum der Publikation „Zwischenstadt“ von Thomas Sieverts, die unter anderen von der Professur Entwerfen und StadtArchitektur (Prof. Andreas Garkisch) initiiert wurde. Es ist geplant, im Rahmen des Projektes beziehungsweise einer Tagung im Jahr 2022 mit den Studentinnen und Studenten und den Kolleginnen und Kollegen der anderen Professuren über die Ergebnisse der unterschiedlichen Projekte in Austausch zu treten.

Das Planungsprojekt wird hauptverantwortlich von Carsten Praum geleitet.

Seminar: Bauleitplanung

3. Fachsemester | Dipl.-Ing. Dogan Yurdakul | 2 SWS, 3 ECTS
Fr. 13:45 - 17:00 Uhr | Beginn: 15.10.2021 | Ort: tba

Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung "Allgemeines Bau- und Planungsrecht" gelehrten Stoffs.

Kolloquium: Bachelorkolloquium

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Termine werden zu Beginn des Wintersemesters bekannt gegeben

verpflichtend für alle, die im Wintersemester 2021/2022 eine Bachelorarbeit an der Professur Stadtplanung (Erstbetreuung) planen und anmelden

Das Bachelorkolloquium dient der vertieften gemeinsamen Diskussion von Forschungsfragen, Methoden und Forschungsansätzen von Abschlussarbeiten im Studiengang Urbanistik, die an der Professur Stadtplanung in Erst- oder Zweitbetreuung erarbeitet werden. Darüber hinaus werden konkrete Fragen des wissenschaftlichen Arbeitens und Schreiben sowie Strategien der Arbeitsplanung und -organisation anhand der konkreten Abschlussarbeiten diskutiert. Das Kolloquium dient sowohl der individuellen Forschungssupervision als auch der gemeinsamen Diskussion spezifischer Fragen und Forschungsprobleme der Studierenden. Es integriert daher unterschiedliche Formate (Gruppenkonsultation sowie Vorträge und Diskussionen im Plenum). Am Kolloquium nehmen alle Studierenden teil, die im laufenden Semester ihre Abschlussarbeit anmelden.

Master Urbanistik

Seminar: Sozialer Wohnungsbau in der postneoliberalen Stadt

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 13:30 - 15:00 Uhr | Beginn: 11.10.2021 
| Ort: tba

Fast drei Jahrzehnte galt sozialer Wohnungsbau als Auslaufmodell und wurde im Zuge der Transformation wohlfahrtsstaatlicher Politiken, Neoliberalisierung von Stadtentwicklung und breiter Kritik am fordistischen Massenwohnungsbau und der Abschaffung der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft zu einem bedeutungslosen Segment am Rande des Wohnungsmarkts. Doch angesichts des Mangels an bezahlbaren Wohnungen erlebt öffentlich geförderter Wohnungsbau seit einigen Jahren wieder eine Konjunktur – und reiht sich ein in eine Vielzahl lokaler wohnungspolitischer Strategien, über die in der Stadtforschung als Bausteine einer postneoliberalen Stadtpolitik nachgedacht wird wie z.B. die Förderung gemeinschaftlichen Bauens, Mietendeckel oder Rekommunalisierung. Was aber ist sozialer Wohnungsbau heute? Wer baut für wen, zu welchen Preisen? Welche Wohnungen, Wohngebäude und Quartiere entstehen nun mit öffentlicher Förderung – und wie passen sie sich in derzeitige Konzepte der Stadtentwicklung, der Wohnungspolitik und des Wohnungsbaus ein?

Ausgehend von diesen Fragen wird das Seminar aktuelle Strategien, Entwürfe und Projekte geförderten Wohnungsbaus anhand von vergleichenden Fallstudien unter die Lupe nehmen und im Kontext des Wandels sozialen Wohnungsbaus sowie aktueller Diskurse um die Transformation des Wohnens, der Stadtentwicklung und Wohnungspolitik diskutieren. In diesem Sinne zielt das Seminar darauf, methodische Ansätze und Forschungsperspektiven zu entwickeln, wie sozialer Wohnungsbau international und national vergleichend erforscht werden kann.

Kolloquium: Master- und Doktorandenkolloquium

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Termine werden zu Beginn des Wintersemesters bekannt gegeben

verpflichtend für alle, die im Wintersemester 2021/2022 eine Masterarbeit an der Professur Stadtplanung (Erstbetreuung) planen und anmelden

Das Master- und Doktorandenkolloquium dient der Vertiefung methodischer Fragen und der Diskussion zentraler Fragestellungen sowie Ergebnisse der Forschung und Qualifikationsarbeiten an der Professur.

Master European Urban Studies

Lecture: Research in Urban Design and Planning

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig (Urban Planning), Dr. Steffen de Rudder (Urban Design I), Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner (Landscape Architecture and Planning) | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 15:15 - 16:45 | Start: 11.10.2021 
| Room: tba

The lecture focuses on recent debates in urban research deriving from the perspectives of urban planning, urban design and landscape planning and architecture. Starting from these debates, it discusses methodological questions applied in different fields and contexts of urban and planning research.

Seminar: Contemporary Theories of the Urban: From Planetary Urbanization to Southern Urbanism

M.Sc. Michael Schwind | 2 SWS, 3 ECTS
Di. 11:00 - 12:30 Uhr | Start: 19.10.2021 | Room: tba

This seminar sheds light on how to understand, theorize, and analyze the urban by unpacking important and controversial debates in urban theory. Early 20th century thinking about the urban was dominated by the question: what is the city? Today, scholars have turned to theorize the urban in light of global transformations and the changing relation between the urban and the agrarian. This seminar offers a thorough overview of historical and contemporary theoretical perspectives on the urban and their underlying epistemological assumptions. Starting from German and American urban sociological perspectives on the city, we will move to materialist, critical, and postcolonial as well as southern perspectives that each conceptualize the urban differently in the context of worldwide (capitalist) urbanization. We will learn and critically engage with concepts, such as “Planetary Urbanization”, “Ordinary Cities”, or “Southern Urbanism”. Our weekly sessions draw from scholars, such as Louis Wirth, Friedrich Engels, David Harvey, Neil Brenner, Ananya Roy and Jennifer Robinson, amongst others. After systematizing the different theories of the urban, their premises and significance for different regional contexts, we will further explore their fruitfulness for empirical urban research. In a micro-case study on Weimar and its surrounding villages, we will put the concepts into practice and explore how each of them can shed light on our current urban condition and inform future urban planning practice.

Sonderveranstaltungen

Bauhaus.Modul: Karte, Kamera, Klapprad – ein kollektives Visualisierungsprojekt zum Radverkehr in Weimar

Prof. Dr.-Ing. Barbara Schönig, Bastian Bentrup, Hannah Schnelle | 2 SWS, 3 ECTS
Mo. 15:30 - 17:00 Uhr | Beginn: 11.10.2021 
| Ort: tba

„Das Fahrrad ist das zivilisierteste Fortbewegungsmittel, das wir kennen. Andere Transportarten gebären sich täglich albtraumhafter. Nur das Fahrrad bewahrt sein reines Herz.“ (Iris Murdoch, anglo-irische Schriftstellerin und Philosophin, 1919 – 1999)

Wir sind beinahe täglich mit vermeintlich neutralen kartographischen und fotografischen Abbildungen unserer räumlichen Umgebung konfrontiert. Welche Bedeutung können Karten und Fotografien im Zusammenhang mit Raum haben? Im Projektseminar Karte, Kamera, Klapprad wollen wir die Objektivität von Darstellungen des Raumes sowie die Deutungshoheit, die Kartenmacher:innen und Fotograf:innen inne haben, kritisch hinterfragen.

Mit Blick auf die Machtverhältnisse und Erzählungen, die Karten und Fotos repräsentieren, diskutieren wir die Potentiale und Grenzen räumlicher Abbildungsmethodiken und werden mit unseren Wahrnehmungen und Erfahrungen selbst aktiv: Vor dem Hintergrund der gemeinsam erörterten theoretischen Inhalte betrachten wir den Radverkehr in Weimar. Methodische und technische Inputs zur Fotografie und Kartographie mit der freien GIS-Software QGIS vermitteln euch grundlegende Visualisierungsfertigkeiten. Wie lässt sich der Radverkehr in der Stadt kartographisch abbilden und welches Wissen und welche Interessen (re)produzieren wir mit Karten? Auf Grundlage dieser Inhalte erarbeiten wir bis zum Ende des Semesters in einer kollektiven Projektarbeit den Versuch einer kritischen Visualisierung zur Situation und Position von Radfahrer:innen und ihrer Routen in der Stadt Weimar.