Bachelor Urbanistik
Vorlesung: Einführung in die Stadt- und Regionalplanung

1. Fachsemester | M.Sc. Johanna Günzel | 2 SWS, 3 ECTS
Mo., 09:15–10:45 Uhr | Beginn: 27.10.2025 | Ort: tba
Die Vorlesung bietet einen ersten strukturierten Überblick über Genese, gesellschaftliche Funktion, aktuelle Herausforderungen und institutionelle Organisation der Stadtplanung. Sie beinhaltet die Darstellung und Diskussion ausgewählter aktueller Themen der Stadtentwicklung und Stadtplanung, und führt so an das thematische Feld sowie das Aufgaben- und Kompetenzspektrum der Stadtplanung heran, das zukünftige Stadtplaner*innen erwartet. Anhand ausgewählter Beispiele und der Diskussion aktueller Herausforderungen von Stadtentwicklung werden die Besonderheiten planerischer Problemstellungen und die daraus resultierenden methodischen Herausforderungen an Stadtplanung als Disziplin herausgearbeitet.
Vorlesung: Wohnungsversorgung und Stadtentwicklung

3. Fachsemester | M.Sc. Tabea Latocha, Prof. Dr. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Di., 18:30–20:00 Uhr | Beginn: 14.10.2025 | Ort: M 13 C, HS D
Wohnungsversorgung ist eine unverzichtbare Infrastruktur moderner Gesellschaften und zugleich eine starke Determinante der Stadtentwicklung – damit ist sie ein wesentliches Handlungsfeld der Urbanistik. Die Lehrveranstaltung vermittelt einen Überblick über Herausbildung, Funktion und Wirkungsweise der wohnungspolitischen Instrumente. Dabei beleuchten wir, wie Staat, Markt und Gesellschaft die Produktion, Nutzung und Gestaltung des Wohnens steuern. Im Mittelpunkt stehen jüngere Phasen der Wohnungspolitik in Deutschland sowie Wohnungsfragen anderenorts im Kontext von Krieg und Konflikten.
Die Lehrveranstaltung liefert Grundlagen, um Wohnungsfragen der Gegenwart im Kontext grundlegender gesellschaftlicher und städtischer Transformationsprozesse zu verstehen. So werden Planungsstrategien einschließlich ihrer sozialräumlichen wie rechtlichen Komponenten diskutierbar, mit denen altbekannten wie den neuen Herausforderungen der Wohnungsversorgung begegnet wird oder werden könnte.
Vorlesung: Bau- und Planungsrecht

3. Fachsemester | Hon.-Prof. Dogan Yurdakul | 2 SWS, 3 ECTS
Fr., 11:00–12:30 und 13:30–15:00 Uhr | Beginn: 10.10.2025 | Ort: tba
Die Vorlesung „Bau- und Planungsrecht“ behandelt das 1. Kapitel des Baugesetzbuches, das sogenannte Allgemeine Städtebaurecht. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Auseinandersetzung mit der vorbereitenden und verbindlichen Bauleitplanung (Flächennutzungsplan und Bebauungsplan). Die Studierenden werden sich in diesem Zusammenhang auch mit der Baunutzungsverordnung (BauNVO) beschäftigen und lernen ausgewählte Fachgesetze kennen (Bundesnaturschutzgesetz, Energiefachrecht, Bundesimmissionsschutzgesetz), die Einfluss auf die Bauleitplanung haben. Neben dem Bauplanungsrecht werden wesentliche Grundlagen des Bauordnungsrechts gelehrt.
Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung gelehrten Stoffs.
Planungsprojekt: Wer kommt wie wohin? Transport Justice im Quartier „Am Stollen“ in Ilmenau

1. Fachsemester | M.Sc. Theo Sauerborn, M.Sc. Lena Hecker, M.Sc. Johanna Günzel | 8 SWS, 12 ECTS
Di., 09:15–16:45 Uhr | Beginn: 28.10.2025 | Ort: tba
Mobilität – ob zu Fuß, mit dem Rad, dem ÖPNV oder dem Auto – hängt von einer Vielzahl an Faktoren ab, wie z.B. von der Qualität der Infrastruktur, körperlichen Voraussetzungen, finanziellen Möglichkeiten und weiteren sozialen Rahmenbedingungen. Sie beginnt nicht erst an der Bushaltestelle oder auf dem Parkplatz, sondern schon vor der eigenen Wohnung – oder gar in ihr. Zudem ist Mobilität ein Schlüssel zur Teilhabe. Sind die Wege barrierefrei? Wie erreichbar sind Schule, Supermarkt oder Gesundheitszentren? Und wer bleibt außen vor, wenn Mobilität zur Hürde wird?
Im Planungsprojekt des 1. Fachsemesters widmen wir uns dem Thema „Transport Justice“, also der Frage, wie Mobilität fair und zugänglich für alle gestaltet werden kann. Unser Untersuchungsgebiet ist die Großwohnsiedlung „Am Stollen“ in Ilmenau, einer Mittelstadt am Rand des Thüringer Wald, die anders als viele Klein- und Mittelstädte in Ostdeutschland eine stabile Bevölkerungsentwicklung verzeichnet. Strukturelle Herausforderungen konnten hier nicht zuletzt durch frühzeitige Sanierungen, wirtschaftliche Stabilität und die Präsenz der Universität vor Ort abgefedert werden.
Doch auch Ilmenau steht vor Herausforderungen: Klimakrise, steigende Energie- und Mobilitätskosten, gesellschaftliche Spannungen werfen Fragen nach zukunftsfähiger, gerechter Stadtentwicklung auf. In der Folge stehen Kommune, aber auch Wohnungsunternehmen vor der Aufgabe, (soziale) Infrastrukturen zu erhalten bzw. auszubauen und Wohnraum und -umfeld an die Bedarfe der Bevölkerung anzupassen – auch mit Blick auf Mobilität.
Im Zentrum des Projekts steht die Auseinandersetzung mit Mobilität ausgehend vom Quartier „Am Stollen“ in all ihren räumlichen Maßstäben– von der Wohnung über das Quartier bis hin zur Stadt und darüber hinaus. Das Projekt vermittelt die Grundlagen stadtplanerischer Arbeit: Bestandsaufnahme, Analyse, das Erkennen räumlicher Zusammenhänge und die Entwicklung erster Handlungsfelder. Ziel ist es, im Spannungsfeld von Raum, Bewegung und Gerechtigkeit eine fundierte, kritische und kreative Perspektive auf städtische Mobilität zu entwickeln.
Im Austausch mit dem Amt für Bau und Verkehr, Abt. Stadtplanung, den Wohnungsvermietern IWG (Ilmenauer Wohnungs- und Gebäudegesellschaft mbH) und WBG (Wohnungsbaugenossenschaft Ilmenau/Thüringen e.G.), sowie lokalen Akteur*innen wie der IOV (Ilmenauer Omnibusverkehr GmbH), nähern wir uns der großen Frage von gerechter Mobilität im kleinen Maßstab.
Das Planungsprojekt des 7. Fachsemesters BA Urbanistik befasst sich ebenfalls mit dem Gebiet „Am Stollen“. Es findet keine gemeinsame Projektbearbeitung statt, aber es ist geplant, zu ausgewählten Zeitpunkten im Semester in Austausch zu treten.
Planungsprojekt: Sozial-ökologische Wohnungsfragen in Ilmenau – wie lässt sich die klimagerechte Transformation gemeinsam gestalten?

7. Fachsemester | M.Sc. Tabea Latocha, Dr. Andrea Protschky | 8 SWS, 12 ECTS
Do., 09:15–16:45 Uhr | Beginn: 16.10.2025 | Ort: tba
In der andauernden Klimakrise stellt sich die Wohnungsfrage neu – und anders: nicht mehr nur als soziale Frage von Verdrängung, Prekarisierung, Umverteilung und Ungleichheit, sondern zunehmend auch als Problemstellung sozial-ökologischer Transformation. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie sich klimagerechtes Wohnen sozial gerecht gestalten lässt – und umgekehrt, wie sich soziale Gerechtigkeit klimafreundlich adressieren lässt.
Im Planungsprojekt möchten wir die sozial-ökologische Wohnungsfrage anhand eines konkreten Praxisbeispiels in Thüringen in den Blick nehmen. Es wird der Frage nachgegangen, wie sich die klimaresiliente Transformation des Stadtumbaugebiets „Am Stollen“ in Ilmenau in Kollaboration zwischen Verwaltung, Wohnungswirtschaft und Zivilgesellschaft gestalten lässt. Wie können lokale Akteure und die Bewohner*innen des Quartiers aktiv in die sozial-ökologische Umgestaltung eingebunden werden? Wo liegen Potentiale und Grenzen von Partizipation, wenn es um die energetische Ertüchtigung von Bestandsgebäuden geht? Im Zentrum der Projektarbeit steht die Entwicklung eines kooperativen Transformationsprozesses – mit Fokus auf Beteiligung, Kollaboration und Akzeptanzbildung. Denkbar sind auch erste Ansätze eines Reallabors zu erproben. Geplant ist ein Austausch mit dem Stadtplanungsamt, Wohnungsunternehmen und lokalen Akteuren sowie punktuelle Zusammenarbeit mit dem Stadtplanungsprojekt im 1. Fachsemester Bachelor.
Seminar: Bauleitplanung

3. Fachsemester | Hon.-Prof. Dogan Yurdakul | 2 SWS, 3 ECTS
Fr., 11:00–12:30 und 13:30–15:00 Uhr | Beginn: 10.10.2025 | Ort: tba
Das Seminar „Bauleitplanung“ dient der Vertiefung des in der Vorlesung "Allgemeines Bau- und Planungsrecht" gelehrten Stoffs.
Master Urbanistik
Seminar: Sozialökologische Prozesse in der Stadtentwicklung: Ansätze aus der Urban Political Ecology
Dr. Andrea Protschky | 2 SWS, 3 ECTS
Mi., 09:15–10:45 Uhr | Beginn: 15.10.2025 | Ort: tba
Die enge Verzahnung von städtischem Leben, gebauter Umwelt und ökologischen Prozessen wird gerade im Kontext der Klimakrise immer deutlicher. So wird die Klimaerwärmung durch die fortschreitende Urbanisierung mit ausgelöst, erfordert den Umbau der Stadtstruktur, um Klimaauswirkungen zu reduzieren und zur Anpassung an Folgen des Klimawandels, und hat etwa durch Hitzestress oder Probleme mit durch Insekten übertragene Krankheiten direkte Auswirkungen auf das tägliche Leben der Stadtbewohnenden. Doch die Verbindung von Mensch und nichtmenschlicher Umwelt sowie ökologische Prozesse in urbanisierten Räumen – der Umgang mit Wasser in der Stadt, Städtebau zur Eindämmung von Krankheiten, das Erreichen einer gewissen Unabhängigkeit von Wetterbedingungen durch Wohnungsbau-, Heiz- oder Beleuchtungssysteme – prägen die Stadtentwicklung seit jeher. Das Feld der Urban Political Ecology (UPE) widmet sich gezielt der Erforschung (ungleicher) sozialökologischer Prozesse im Kontext der Urbanisierung und liefert Werkzeuge zum Verständnis solcher Zusammenhänge. Dabei baut die UPE auf Konzepten wie dem Marxschen Begriff des Stoffwechsels zwischen Mensch und Natur, der Actor Network Theory oder feministischen Ansätzen auf. Die Forschungsmethoden reichen von stadthistorischen Untersuchungen über ethnographische bis hin zu Governance-fokussierten Ansätzen. Im Seminar widmen wir uns Beiträgen der UPE zu verschiedenen urbanen sozialökologischen Zusammenhängen mit einem spezifischen Fokus auf die gewählten theoretischen und methodischen Ansätze. Hierdurch erarbeiten wir uns einen Werkzeugkasten zum besseren Verständnis sozialökologischer Prozesse in urbanisierten Räumen. Dieser kann sowohl in der Erforschung als auch in der planerischen Steuerung solcher Prozesse zum Einsatz kommen.
Master European Urban Studies
Seminar: Urban Planning x Political Ecology
Dr. Gala Nettelbladt | 2 SWS, 3 ECTS | Di., 13:30 - 15:00 Uhr | Start: tba | Room: tba
Weitere Veranstaltungen
Promotionskolloquium

Prof. Dr. Barbara Schönig | 2 SWS, 3 ECTS
Termine werden zu Beginn des Wintersemesters bekannt gegeben
verpflichtend für alle, die im Wintersemester 2025/26 ein Dissertationsvorhaben an der Professur Stadtplanung angemeldet haben
Das Promotionskolloquium dient der Vertiefung methodischer Fragen und der Diskussion zentraler Fragestellungen sowie von Ergebnissen der Qualifikationsarbeiten an der Professur.
Ringvorlesung Graduiertenkolleg "Gewohnter Wandel.

Prof. Dr. Barbara Schönig, Prof. Verena von Beckerath, Prof. Dr. Thorsten Beckers, Prof. Dr. Eva Hornecker, Prof. Dr. Sigrun Langner, Prof. Dr. Daniela Zupan | 1 SWS, 1,5 ECTS | Einzeltermine: tba | Ort: tba
Die Ringvorlesung des DFG-Graduiertenkollegs „Gewohnter Wandel. Gesellschaftliche Transformation und räumliche Materialisierung des Wohnens eröffnet Einblicke in die aktuelle internationale Wohnungsforschung. Weitere Informationen zur Themensetzung im WS 25/26 sowie die Einzeltermine finden sie bald hier bzw. auf der Website des Graduiertenkollegs "Gewohnter Wandel".
Die Ringvorlesung ist für Studierende aller Studiengänge und die allgemeine Öffentlichkeit zugänglich. Für die Mitglieder des Graduiertenkollegs findet ein internes begleitendes Seminar mit den Vortragenden statt.