Ephemere Architektur

Seminar Master A+U, MediaArch 2 SWS | 3 ECTS

Lehrende: Dr. Ulrike Kuch

Das Ephemere besteht nur für einen Tag – es ist flüchtig, ein Hauch. Architektur hingegen gilt als beständig, solide, dauerhaft. Kann also Architektur ephemer sein? Oder gar die Stadt? Und was würde das bedeuten für die Gestaltung unserer Umwelt, für das Entwerfen von Architektur, für die Ausbildung von Architekt*innen und Stadtplaner*innen?

Das Seminar erkundet das Feld des Ephemeren in Architektur und Stadt und hinterfragt, ob das Ephemere wirklich „ohne bleibende Bedeutung” ist, wie der Duden meint.

Das Spektrum des Ephemeren als Forschungsgegenstand dieser Lehrveranstaltung erstreckt sich von Zirkuszelten, Luftschlössern und Wolken-Pavillons über Flüchtlingscamps und Obdachlosenunterkünften, Fest-, Festival- und Ritualarchitekturen bis zu ephemerer Stadtentwicklung und virtuellen Architekturen in VR-Umgebungen, Architekturen im Film, in der Literatur oder in der Musik. Ziel ist es, den Charakter des Ephemeren aus den gewählten Objekten herauszuarbeiten und zu untersuchen, wie sich Flüchtigkeit und Dauerhaftigkeit zueinander verhalten. Welche Rolle spielt die Zeit bei der Gestaltung der ephemeren Architektur, welche das Material, welche die Sinne? Welche anderen Einflüsse und Auswirkungen lassen sich beobachten? Und welche Erkenntnisse lassen sich daraus für den Architekturentwurf und die Stadtplanung der Gegenwart und Zukunft ableiten?

Ausgangspunkt und Zielgebiet der Forschung sind Architektur und Stadt. Dazwischen können unterschiedlichste Ansätze aus der Kulturwissenschaft, der Kunst, der Medienwissenschaft, der Geschichte, der Politik, der Soziologie, der Theologie oder der Philosophie liegen.

Mit der Methode des „forschenden Lernens” werden die Studierenden selbst aus dem Fundus der Ephemeren Architektur ihre Schwerpunkte wählen, diese erforschen, ihr Wissen kondensieren und weitergeben. Kollaboratives Arbeiten ist hierbei das zentrale Element, um neben der Fachkompetenz und der Methodenkompetenz auch soziales Handeln, vernetztes Denken und andere Schlüsselkompetenzen zu trainieren.
Dieser Ansatz setzt eine motivierte Teilnahme voraus sowie die Bereitschaft, selbstständig und im Team zu arbeiten, experimentell zu denken und zu gestalten.

Die Prüfungsleistung beinhaltet neben der Dokumentation und der Transferleistung des Fachwissens (deren Form im Seminar bestimmt werden wird) den Prozess des Forschens und Transferierens selbst. Die Veröffentlichung der Ergebnisse ist ebenso Teil der Prüfungsleistung.

Das Seminar findet als Hybridveranstaltung statt. Es wechseln sich Präsenztreffen zum Austausch und Feedback des Arbeitsstandes mit Gruppenarbeitsphasen ab. Videokonferenzen werden zum Informationsaustausch und bei spontanem Gesprächsbedarf der Teilnehmenden durchgeführt, Moodle dient als Sammel- und Austauschplattform, ebenso wie andere Web-Anwendungen. Die Dozentin liefert Inputs zum Thema und steht während des gesamten Prozesses unterstützend zur Seite (in Präsenz oder remote).

Organisatorisches

Start:     22. Oktober 2021
Zeit:       freitags, 09:15 Uhr
Ort:        HG, R. 002 nur mit 3 G-Regel/Hybrid